Ein Welpe zieht bei dir Zuhause ein? Wir schauen uns den Ablauf des ersten Tages mit einem Welpen an und welche Dinge du beachten solltest!
Welpe abholen – Wie richtig verhalten?
Die ersten Momente mit deinem neuen Welpen sind mehr als nur aufregend; sie sind entscheidend für die Beziehung, die ihr beide in den kommenden Jahren haben werdet. Dabei gibt es einige wichtige Punkte, die du beachten solltest.
Zunächst ist da die Frage der Trennung. Dein Welpe erlebt gerade einen tiefgreifenden Lebenswechsel: Er wird von seiner Mutter und seinen Geschwistern getrennt.
Dies ist eine sensible Phase für den jungen Hund. Deine erste Priorität sollte daher sein, ihm ein sicheres und vertrauensvolles Zuhause zu bieten.
Bevor du den Welpen von seinem alten Zuhause abholst, setze dich unbedingt mit dem Züchter zusammen. Frage nach dem gesundheitlichen Zustand des Welpen, seinen bisherigen Ernährungsgewohnheiten und eventuellen Besonderheiten.
Dies gibt dir wertvolle Einblicke und ermöglicht dir, die Bedürfnisse deines neuen vierbeinigen Freundes besser zu verstehen.
Fragen, die du bei der Übergabe des Welpen geklärt werden sollten:
- Ist dein Welpe schon ganz von der Mutter entwöhnt?
- Welche Nahrung bekommt er und wie ist sein Fütterungsrhythmus?
- Wie weit ist er in Sachen Stubenreinheit schon fortgeschritten?
- Was sind seine Tages- und Nachtgewohnheiten?
- Wurde er bereits tierärztlich untersucht?
- Gibt es gesundheitliche Auffälligkeiten?
- Welche Impfungen hat er schon erhalten und wann steht die nächste an?
- Wann fand die letzte Entwurmung statt?
- Ist ein Identifikationschip vorhanden? (Hier erfährst du mehr zum Chippen von Hunden)
- Wie gut ist er bisher sozialisiert worden?
- Wie ist das Temperament der Eltern und gibt es Gesundheitsnachweise von diesen?
Wenn der große Moment der Übergabe gekommen ist, nimm deinen Welpen warmherzig und mit offenen Armen auf. Worte können das Gefühl kaum beschreiben, aber du wirst es im Herzen spüren – es ist ein Moment purer Freude, gemischt mit Verantwortung.
Für diesen besonderen Tag solltest du eine kleine Überlebensausrüstung dabei haben:
- Eine Leine und ein Halsband, damit du deinen Welpen sicher führen kannst.
- Eine Decke, die ihm Geborgenheit gibt. Wenn möglich, eine, die bereits nach seiner Mutter oder seinen Geschwistern riecht. Dies beruhigt den Welpen ungemein.
- Schüssel und Wasserflasche sind ein Muss. Es ist zwar unwahrscheinlich, aber man weiß nie, wann der Kleine durstig wird.
- Ein paar Welpen-Leckerli. Diese kleinen Gaumenfreuden können beim Aufbau einer positiven Beziehung zwischen dir und deinem Welpen Wunder wirken.
- Und last but not least, ein Hundekot Beutel, falls der Kleine unterwegs „aufs Klo“ muss.
In all der Aufregung und den „Oh, wie süß!“-Momenten ist es leicht, die grundlegenden Bedürfnisse und das Wohl deines neuen Welpen aus den Augen zu verlieren. Achte also darauf, dass die Grundbedürfnisse auf jeden Fall versorgt bleiben!
Welpe auf den Transport vorbereiten
Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft mit deinem neuen Welpen startet schon bei der Abholung und dem Transport nach Hause. Dabei sollte der Fokus auf dem Wohlbefinden des Welpen liegen.
Transportbox und Auto sollten keine Fremdkörper für den kleinen Vierbeiner sein. Es ist sinnvoll, ihm diese vorher zu zeigen und eventuell schon ein paar Minuten darin zu verbringen.
Ein vertrautes Geruchsobjekt in der Transportbox kann dem Welpen zusätzlich Sicherheit geben. Sprich unbedingt mit dem Züchter, ob er eine Decke oder ein Spielzeug hat, das nach der Mutter oder den Geschwistern riecht. Dies kann Heimweh und Stress signifikant mindern.
Ein paar Leckerchen in der Box schaden ebenfalls nicht und können die Fahrt für den Welpen angenehmer machen.
Der Weg nach Hause mit deinem Welpen
Die Fahrt nach Hause ist ein entscheidender Moment und sollte so angenehm wie möglich gestaltet werden. Der Welpe sollte neben einer vertrauten Person sitzen, um ihm Geborgenheit zu vermitteln.
Es ist jedoch wichtig, während der Fahrt Angstgefühle nicht durch übermäßiges Streicheln zu verstärken. Das könnte die Angst eher konsolidieren als lindern.
Bei längeren Reisen sollten Pausen eingelegt werden, damit der Welpe sich erleichtern und ein wenig laufen kann. Aber Achtung: Lasse den Welpen nie ohne Leine aus der Box, insbesondere nicht in unbekannter Umgebung.
Nach der Ankunft benötigt der Welpe Zeit und Raum, um seine neue Welt zu entdecken. Sei also geduldig und plane für kurze Wege mehr Zeit ein als üblich. Es kann durchaus passieren, dass du für 100m Weg gute 15min brauchst.
Das spielerische Erkunden hilft dem Welpen, Vertrauen in seine Umgebung und in dich aufzubauen.
Für die erste Zeit sollte der Welpe eine Hauptbezugsperson haben. Das vermittelt Sicherheit und erleichtert die Eingewöhnung.
Zudem sollte der Welpe immer an der Leine geführt werden, besonders in der Nähe von Straßen oder anderen potenziell gefährlichen Situationen. Das gibt dir die notwendige Kontrolle und hilft, Risiken zu minimieren.

Ankunft im neuen Zuhause & Eingewöhnung des Welpen
Der erste Tag in einem neuen Zuhause ist sowohl für den Welpen als auch für dich ein bedeutsames Ereignis, das viel Sensibilität und Geduld erfordert.
Wenn ihr angekommen seid, ist es wichtig, dem Welpen seinen Hauptaufenthaltsort, seine Fressnäpfe und seinen Schlafplatz zu zeigen. Diese Plätze sollten fest definiert sein, damit der Welpe eine klare Struktur und damit verbunden ein Gefühl von Sicherheit hat.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Stubenreinheit. Beginne damit gleich am ersten Tag und zeige dem Welpen, wo er sich erleichtern kann. Nutze positive Verstärkung, indem du ihn lobst, wenn er sein Geschäft an der richtigen Stelle erledigt hat.
Der erste Tag sollte eine Mischung aus positiven Erfahrungen und Ruhepausen sein. Ein Welpe ist in einer neuen Umgebung schnell reizüberflutet. Daher ist es wichtig, ihn nicht mit zu vielen neuen Eindrücken zu bombardieren.
Lass ihn die Umgebung in seinem eigenen Tempo erkunden und gib ihm die Möglichkeit, sich jederzeit zurückziehen zu können.
Ein Rückzugsort wie eine kleine Höhle oder eine Decke kann dazu beitragen, dass sich der Welpe sicher und geborgen fühlt.
Nachdem du den Welpen aus der Transportbox gelassen hast, beobachte ihn aus sicherer Entfernung. Es kann sinnvoll sein, ihm anfangs ein wenig mehr Raum zu lassen, damit er Vertrauen aufbauen kann.
Dabei kannst du beobachten, wie er auf die verschiedenen Reize in seiner Umgebung reagiert. Dies gibt dir wichtige Anhaltspunkte für die weiteren Trainingsschritte.
Treffen mit weiteren Familienmitgliedern
Die Aufregung der Familie ist natürlich groß, wenn ein neuer Welpe ins Haus kommt. Dennoch ist es wichtig, diese Emotionen zu zügeln, um dem Welpen ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.
Kinder sollten im Vorfeld angewiesen werden, ruhig zu bleiben und den Welpen nicht zu bedrängen.
Freunde und Verwandte sollten in der ersten Phase des Einzugs noch nicht zu Besuch kommen, da dies eine Reizüberflutung für den kleinen Vierbeiner bedeuten könnte.
Bei einer größeren Familie (mehr als 4 Personen) ist es ratsam, den Welpen nicht alle Familienmitglieder gleichzeitig treffen zu lassen.
Ein gestaffeltes Kennenlernen, bei dem eine Hauptbezugsperson dem Welpen jeweils ein neues Familienmitglied vorstellt, kann hilfreich sein.
Das verhindert Überforderung und erlaubt es dem Welpen, sich auf eine Person nach der anderen einzulassen.
Treffen mit anderen Tieren in deinem Zuhause
Die Integration eines Welpen in ein Zuhause mit bestehenden Haustieren erfordert zusätzliche Überlegungen.
Ältere Hunde sind in der Regel toleranter gegenüber Welpen und können sogar eine erzieherische Rolle einnehmen. Aber Achtung, schlechte Angewohnheiten können ebenfalls übertragen werden. Hier findest du weitere Tipps, zum Zusammenführen von Hunden.
Katzen hingegen könnten sich durch die Anwesenheit eines Welpen bedroht fühlen. Bei der ersten Begegnung sollte der Welpe an der Leine geführt werden, während die Katze genug Raum und Fluchtmöglichkeiten haben sollte.
Die Situation muss kontrolliert werden, und du solltest bereit sein, einzugreifen, um negative Erfahrungen zu vermeiden.
Falls notwendig: Garten welpensicher machen
Die Sicherheit des Welpen sollte auch im Außenbereich gewährleistet sein. Stabile Zäune sind unerlässlich, ebenso wie das Verschließen von Katzenklappen, durch die der Welpe entkommen könnte.
Überprüfe den Garten auf giftige Pflanzen und potenziell gefährliche Gegenstände und entferne diese. Alles, was in Reichweite des Welpen ist, sollte sicher sein.
Denk daran, dass Welpen ähnlich wie Kleinkinder alles erkunden wollen und du solltest entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Die ersten Erfahrungen und Eindrücke deines Welpen
Die ersten Wochen und Monate im Leben eines Welpen sind entscheidend für seine Entwicklung und sein späteres Verhalten als erwachsener Hund. In dieser Phase ist die Neugier groß, doch die Welt ist noch voller unbekannter Gefahren und Herausforderungen.
Ein sicheres Zuhause ist daher unerlässlich. Achte auf mögliche Gefahrenquellen wie lose herumliegende Kabel, Giftpflanzen oder kleine Gegenstände, die verschluckt werden könnten. Ein reduziertes, klares Wohnambiente hilft dem Welpen, sich besser zurechtzufinden.
Positive Erfahrungen sind essentiell. Diese prägen den Charakter des Hundes und sorgen für ein ausgeglichenes Verhalten im Erwachsenenalter.
Ob es der erste Tierarztbesuch ist, das erste Mal an der Leine laufen oder die Begegnung mit anderen Hunden und Menschen: Jede dieser Situationen bietet eine Gelegenheit, positive Erfahrungen zu sammeln.
Positive Verstärkung in Form von Leckerlis, Streicheleinheiten und lobenden Worten sind wirkungsvolle Methoden, um dem Welpen zu signalisieren, dass er etwas richtig gemacht hat.
Doch nicht alle Erfahrungen können kontrolliert werden. Daher ist es wichtig, immer bereit zu sein, einzuschreiten und den Welpen vor negativen Erfahrungen zu schützen.
Ein lautes Geräusch, eine unangenehme Begegnung mit einem anderen Tier oder eine stressige Autofahrt können für den Welpen traumatische Erlebnisse sein. In solchen Fällen ist es deine Aufgabe, die Situation zu deeskalieren und dem Welpen ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.
Der Umgang mit unerwünschtem Verhalten wie Nagen oder Bellen sollte behutsam und konsequent sein. Hier findest du Tipps, wenn der Hund an Möbeln kaut.
Strafen oder lautes Schimpfen sind in der Regel kontraproduktiv und können dem Vertrauensaufbau schaden. Besser ist es, alternative Verhaltensweisen anzubieten und diese positiv zu verstärken.
Denke daran, dass der Welpe in diesem Lebensabschnitt sehr formbar ist. Dein Verhalten und deine Reaktionen dienen ihm als Orientierung, wie er sich in der Welt bewegen soll.
Schlafenszeit: Die erste Nacht mit dem Welpen bei dir Zuhause
Die erste Nacht mit einem Welpen in einem neuen Zuhause ist sowohl für das Tier als auch für den Besitzer ein prägendes Erlebnis.
Diese Nacht setzt oft den Ton für die kommenden Wochen und Monate und sollte genutzt werden, um klare Regeln aufzubauen und Grenzen zu setzen.

Abendrituale
Ein strukturiertes Abendritual kann dem Welpen helfen, sich zu entspannen und auf die Schlafenszeit vorzubereiten.
Es ist sinnvoll, das Füttern am frühen Abend einzuplanen, damit der Welpe vor dem Schlafengehen noch Zeit für einen kleinen Spaziergang hat.
Ein gemütlicher Spaziergang kann dem Welpen helfen, sich zu lösen und die letzte Energie vor dem Schlafengehen abzubauen. Hier erfährst du alles Wissenswerte zum Gassigehen mit Welpen!
Ein Spiel mit einem geeigneten Spielzeug kann ebenfalls hilfreich sein, sollte aber nicht zu aufregend gestaltet sein, um den Welpen nicht unnötig aufzuputschen. Besonders Spiele, die deinen Hund mental beschäftigen, sind hier sinnvoll.
Am einfachsten ist es einen Abendablauf zu planen, den du langfristig beibehalten willst. Dadurch lernt dein Hund, welche Trigger es gibt, die darauf hindeuten, dass bald Schlafenszeit ist und eine Phase von Ruhe und Entspannung ansteht.
Wo sollte dein Welpe die erste Nacht schlafen?
Die Wahl des Schlafplatzes für den Welpen in der ersten Nacht ist eine Entscheidung von großer Bedeutung und sollte sorgfältig überlegt werden. Diese Wahl prägt nicht nur die Schlafgewohnheiten des Tieres, sondern auch seine Beziehung zu dir und anderen Familienmitgliedern.
Wenn du dir wünschst, dass dein Welpe langfristig in einem eigenen Körbchen oder auf einer Decke schläft, dann sollte er von Anfang an dort platziert werden.
Ein häufiger Fehler ist, den Welpen in der ersten Nacht im Bett schlafen zu lassen, weil man denkt, das würde ihm den Übergang erleichtern.
Dies kann jedoch zu Verwirrung und inkonsistentem Verhalten führen, da der Welpe lernt, dass er im Bett schlafen darf, auch wenn das später nicht mehr erlaubt ist.
Der Schlafplatz sollte in einem ruhigen, zugfreien Bereich liegen und leicht zugänglich sein. Einige Leute stellen ein Hundebett oder eine Decke in ihrem Schlafzimmer auf, andere bevorzugen einen separaten Raum.
Wichtig ist, dass der Welpe sich sicher und geborgen fühlt. Ein Tipp ist, eine Decke oder ein Kleidungsstück mit dem Geruch der Mutter oder der Geschwister in das Körbchen zu legen.
Körperliche Nähe kann aber tatsächlich helfen
Die erste Nacht in einem neuen Zuhause kann für einen Welpen eine enorme Umstellung darstellen. Plötzlich fehlen die Wärme und die Geborgenheit der Mutter und Geschwister, mit denen er bislang immer geschlafen hat. In solch einer sensiblen Phase kann körperliche Nähe eine wertvolle Hilfe zur Beruhigung sein.
Viele Hundebesitzer entscheiden sich dafür, den Welpen gerade in der ersten Nacht in unmittelbarer Nähe schlafen zu lassen, um dem kleinen Vierbeiner das Gefühl von Sicherheit zu geben.
Allerdings birgt diese Praxis auch eine Herausforderung: Wenn du den Welpen in der ersten Nacht neben dir schlafen lässt, setzt du damit einen Präzedenzfall für künftige Nächte.
Der Hund wird davon ausgehen, dass es normal ist, nachts kuscheln zu dürfen und dass er nie alleine schlafen muss.
Es stellt sich also die Frage, welche Schlafgewohnheiten du langfristig etablieren möchtest. Wenn du nicht möchtest, dass der ausgewachsene Hund später bei dir im Bett schläft, kann die frühzeitige Eingewöhnung auf einem separaten Schlafplatz hilfreich sein.
Die Entscheidung sollte also sorgfältig getroffen und konsequent umgesetzt werden, denn die Umgewöhnung ist, besonders wenn der Hund schon einige Monate alt ist, schwierig und langwierig.
Warum winselt und fiept mein Welpe?
Welpen sind in der Anfangsphase oft sehr lautstark, wenn sie in ihr neues Zuhause kommen. Das Winseln und Fiepen sind ihre Wege, mit ihrer Umwelt zu kommunizieren.
Das kann aus verschiedenen Gründen geschehen: Manchmal leiden sie unter Heimweh, weil sie ihre Mutter und Geschwister vermissen; manchmal möchten sie einfach nur ihre Bedürfnisse mitteilen, wie zum Beispiel den Drang, eine Runde Gassi gehen zu müssen um ihr Geschäft zu verrichten.
Es ist wichtig, die verschiedenen Arten von Winseln und Fiepen richtig zu interpretieren. Ein „ich muss mal raus“-Winseln sollte man natürlich nicht ignorieren; es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Stubenreinheit.
Andererseits sollte das Winseln nicht als Mittel zum Zweck verwendet werden, um Aufmerksamkeit oder Leckerchen zu erhalten.
Das würde nämlich dazu führen, dass der Welpe lernt, durch Winseln immer seinen Willen zu bekommen. Das kann sich als problematisches Verhalten manifestieren, das später schwer zu korrigieren ist.
Eine professionelle Hundetrainerin oder ein Hundetrainer kann dir helfen, die verschiedenen Arten des Winselns und Fiepens richtig zu deuten und angemessene Maßnahmen zu ergreifen.
Dies ist besonders nützlich, um sicherzustellen, dass du deinem Welpen keine unerwünschten Verhaltensweisen beibringst. Bedenke, dass das Winseln des Welpen zwar am Anfang ganz natürlich ist, aber die Weichen für die Erziehung und das zukünftige Verhalten des Hundes gestellt werden müssen.