Du fragst dich ob du einen oder zwei Hunden halten solltest? Was ist besser für dich und deinen Hund? Und was sollte man bei der Haltung und Anschaffung eines Zweithundes alles beachten.
Hier erfährst du alles wissenswerte zu einem Zweithund, sowie alle Vor- und Nachteile die ein neuer Vierbeiner mit sich bringt!
Vorteile eines Zweithundes
Die Entscheidung für einen zweiten Hund im Haushalt bringt eine Fülle von Vorteilen mit sich, sowohl für den vierbeinigen Erstbewohner als auch für dich als Besitzer. Hier sind einige Punkte, die du in Betracht ziehen solltest:
- Artgerechtes Leben: Wir kennen das Szenario alle: Der Job ruft, und unser pelziger Freund muss allein zu Hause bleiben. Ein Zweithund kann diese einsamen Stunden viel angenehmer gestalten. Die beiden können miteinander spielen, sich gegenseitig Gesellschaft leisten und somit ein artgerechteres Leben führen. Für berufstätige Hundebesitzer ergibt das eine Win-win-Situation.
- Interaktion und Kommunikation: Wenn du die dynamische Interaktion zwischen zwei Hunden beobachtest, erhältst du einen tieferen Einblick in die faszinierende Welt der Hundekommunikation. Du lernst die Signale und Körpersprachen besser verstehen und kannst dadurch auch das Verhalten deines eigenen Hundes besser interpretieren. Diese Erkenntnisse können im Alltag extrem nützlich sein, beispielsweise bei der Hundeerziehung oder beim Zusammenleben.
- Spielen und Kuscheln: Eine doppelte Dosis Spaß und Liebe erwartet dich, wenn du dich für einen Zweithund entscheidest. Egal, ob sie Fangen spielen im Garten oder sich nach einem langen Spaziergang zusammen ins Körbchen kuscheln – die Freude, die zwei Hunde bringen, ist einfach unvergleichlich. Es ist eine emotionale Bereicherung, die dir und deinen Vierbeinern guttut.
- Gegenseitige Unterstützung: Hunde sind soziale Tiere und bieten sich gegenseitig ein Unterstützungssystem. Ein selbstsicherer Hund kann dabei helfen, einen ängstlichen oder zurückhaltenden Artgenossen aus der Reserve zu locken. Das ist besonders wertvoll, wenn einer der Hunde schlechte Erfahrungen gemacht hat oder unsicher in bestimmten Situationen ist. Durch die Anwesenheit eines stabilen Partners fühlt sich der unsichere Hund sicherer und kann so einfacher neue Herausforderungen meistern.
Nachteile bei der Haltung eines zweiten Hundes
Die Anschaffung eines Zweithundes kann jedoch sowohl für die Hunde als auch für den Besitzer einige Nachteile und Herausforderungen mit sich bringen. Hier sind einige davon:
- Hunde verstehen sich nicht: Wenn der Ersthund und der Zweithund unterschiedliche Temperamente, Energieniveaus oder Größen haben, können Konflikte vorprogrammiert sein. Dies kann für beide Hunde Stress und sogar Aggressionen verursachen, was das Zusammenleben erschwert und die Lebensqualität beider Tiere negativ beeinflussen kann.
- Geteilte Aufmerksamkeit: Ein Hund, der bisher die ungeteilte Aufmerksamkeit seines Besitzers genossen hat, muss sich nun an eine geteilte Aufmerksamkeit gewöhnen. Das kann bei einigen Hunden zu Eifersucht oder sogar Verhaltensauffälligkeiten führen.
- Mangelnde Zeit des Besitzers: Wenn der Besitzer schon mit einem Hund kaum Zeit hat, können zwei Hunde sich schnell langweilen oder sogar Verhaltensprobleme entwickeln. Unterauslastung ist ein häufiger Grund für zerkaute Möbel, Bellen oder andere unerwünschte Verhaltensweisen.
- Individuelle Bedürfnisse: Zwei Hunde bedeuten oft doppelten Aufwand in Bezug auf Spaziergänge, Erziehung und Pflege. Jeder Hund hat seine eigenen Bedürfnisse und Vorlieben, und es kann eine Herausforderung sein, beiden gerecht zu werden.
- Verhaltensauffälligkeiten: Das Management von zwei Hunden mit jeweils eigenen „Marotten“ oder problematischen Verhaltensweisen kann eine erhebliche emotionale und zeitliche Belastung darstellen. Es erfordert viel Geduld und oft auch professionelle Unterstützung, um solche Probleme in den Griff zu bekommen.
- Fehlende Erziehung durch den Ersthund: Es ist ein Mythos, dass der Ersthund den Zweithund „erziehen“ wird. In Wahrheit kann es sogar passieren, dass der Zweithund unerwünschte Verhaltensweisen vom Ersthund übernimmt, was die Erziehung zusätzlich erschwert.
- Körperliche und emotionale Belastung: Das Gassigehen mit zwei Hunden kann zur Herausforderung werden, besonders wenn die Hunde groß sind oder in unterschiedliche Richtungen ziehen. Das erhöht den körperlichen Aufwand und kann stressig sein.
- Eingeschränkte Akzeptanz: Es gibt viele Orte, wo Hunde nur begrenzt oder gar nicht erlaubt sind. Die Beschränkungen werden meist noch strikter, wenn es um die Mitnahme von zwei Hunden geht. Restaurants, Hotels oder Ferienwohnungen können eine größere Herausforderung in Bezug auf die Akzeptanz darstellen.

Was du ansonsten bedenken solltest
Die Überlegung, einen Zweithund ins Haus zu holen, sollte nicht leichtfertig getroffen werden.
Es gibt zahlreiche Faktoren, die berücksichtigt werden müssen, um sicherzustellen, dass die Entscheidung für alle Beteiligten – sowohl Menschen als auch Tiere – von Vorteil ist.
Bezugsperson und Zeitaufwand des zweiten Hundes
Die Rolle der Hauptbezugsperson für den neuen Hund ist von großer Bedeutung und sollte bereits im Vorfeld geklärt werden.
Diese Person wird voraussichtlich den größten Zeitaufwand für die Erziehung, das Training und die täglichen Spaziergänge des neuen Hundes haben.
Besonders in den ersten Monaten nach der Ankunft des Zweithundes ist eine intensive Betreuung notwendig, um eine harmonische Eingliederung in die Familie und ein gutes Verhältnis zum Ersthund sicherzustellen.
Kinder sind in der Regel als Hauptbezugspersonen ungeeignet. Sie sind oft nicht in der Lage, die notwendige Verantwortung zu übernehmen, und ihre Lebensumstände können sich durch Ereignisse wie einen Umzug für die Ausbildung oder das Studium ändern.
Daher ist es wichtig, sicherzustellen, dass ein Erwachsener die Rolle der Hauptbezugsperson übernimmt und genügend Zeit hat, um beide Hunde angemessen zu versorgen.
Siehe auch: Wie man eine Bindung zum Hund aufbaut!
Finanzielle und räumliche Situation mit Zweithund
Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die finanzielle und räumliche Situation. Mit der Anschaffung eines Zweithundes steigen die Kosten für Futter, Tierarztbesuche, Hundesteuer und andere anfallende Ausgaben praktisch exponentiell an.
Man sollte daher einen genauen Finanzplan aufstellen und sicherstellen, dass die zusätzlichen Kosten tragbar sind. Gleichzeitig benötigen zwei Hunde mehr Platz.
Jeder Hund sollte seinen eigenen Bereich haben, wo er sich zurückziehen kann. Dies gilt nicht nur für das Zuhause, sondern auch für den Transport der Tiere.
Wenn man beispielsweise mit dem Auto verreist, muss genügend Raum für beide Hunde vorhanden sein. Auch die Unterbringung im Urlaub oder bei einem Notfall muss für zwei Hunde organisiert werden, was weitere Kosten und Planungsaufwand bedeutet.

Der richtige Zeitpunkt für einen Zweithund
Die Beziehung zum Ersthund ist ein entscheidender Faktor bei der Überlegung, einen Zweithund anzuschaffen.
Wenn es bestehende Verhaltensprobleme beim Ersthund gibt – sei es Aggressivität, Leinenführigkeit oder allgemeiner Ungehorsam – dann sollten diese erst gelöst werden, idealerweise mit professioneller Hilfe.
Ein häufiger Irrglaube ist die Annahme, ein Zweithund könne diese Probleme beheben oder den Ersthund „erziehen“.
In den meisten Fällen ist das Gegenteil der Fall: Bestehende Probleme können sich durch die Anschaffung eines Zweithundes sogar verschlimmern.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die soziale Kompatibilität der Hunde. Man sollte nicht automatisch davon ausgehen, dass ein Hund glücklicher ist, wenn er einen Artgenossen zur Seite hat.
Manche Hunde bevorzugen die Exklusivität ihrer Beziehung zu ihrem Menschen und können mit der plötzlichen Konkurrenz durch einen neuen Hund unglücklich werden.
Daher ist es wichtig, im Vorfeld die sozialen Bedürfnisse des Ersthundes richtig einzuschätzen.
Was den Zeitaufwand angeht, so sollte man bedenken, dass zwei Hunde in der Regel mehr Aufmerksamkeit, Training und Pflege benötigen als einer.
Auch der räumliche Platz spielt eine Rolle. Die Hunde sollten genügend Raum haben, um sich zurückziehen zu können, und auch für die gemeinsamen Aktivitäten wie Spielen oder Entspannen sollte ausreichend Platz vorhanden sein.
Insgesamt gilt also: Der richtige Zeitpunkt für einen Zweithund ist erreicht, wenn alle oben genannten Faktoren – die Beziehung zum Ersthund, menschlicher Zeitaufwand und räumliche Gegebenheiten – geklärt und zufriedenstellend gelöst sind.
Nur dann ist die Anschaffung eines Zweithundes für alle Beteiligten eine Bereicherung.
Welcher Hund ist als Zweithund geeignet?

Geschlecht des Zweithundes
Die Frage nach dem Geschlecht des Zweithundes ist komplex und variiert von Fall zu Fall. Oftmals wird empfohlen, gleichgeschlechtliche Hunde zu halten, um sexuelle Spannungen zu vermeiden.
Jedoch kann das gleichgeschlechtliche Zusammenleben auch zu Rivalitätsverhalten führen. Es ist daher wichtig, die individuelle Persönlichkeit und die sozialen Bedürfnisse des Ersthundes zu berücksichtigen.
Manche Hunde kommen besser mit dem gegengeschlechtlichen Artgenossen zurecht, während andere keine klare Präferenz zeigen.
Eine fachkundige Einschätzung, möglicherweise durch einen Tierarzt, Züchter oder Hundetrainer, kann hier wertvolle Orientierung bieten.
Alter des Zweithundes
Das Alter des Zweithundes sollte sorgfältig ausgewählt werden, um Stress oder Konflikte zu vermeiden.
Ein großer Altersunterschied zwischen den Hunden kann dazu führen, dass der jüngere Hund den älteren überfordert oder dass der ältere Hund die jugendliche Energie des jüngeren nicht schätzt.
Im Idealfall sollten die Hunde in einem ähnlichen Lebensstadium sein, sodass sie ähnliche Bedürfnisse in Bezug auf Aktivität und Ruhephasen haben.
Rasse des Zweithundes
Bei der Wahl der Rasse des Zweithundes gibt es mehrere Überlegungen. Verschiedene Rassen haben unterschiedliche Bedürfnisse, Verhaltenstendenzen und Temperamente.
Ein ruhiger Ersthund könnte durch einen hyperaktiven Zweithund gestresst werden, während zwei sehr aktive Hunde den Besitzer schnell überfordern können, da sie sehr Zeitaufwendig zu halten sind.
Darüber hinaus sollten die körperlichen Eigenschaften wie Größe, Gewicht und Kraft der beiden Hunde kompatibel sein, um Verletzungen zu vermeiden.
Das Zusammenleben verschiedener Rassen oder Typen kann durchaus vorteilhaft sein und eine gegenseitige Bereicherung darstellen.
Es kann aber auch Konfliktpotential erhöhen, insbesondere wenn eine der Rassen dazu neigt, dominant oder besitzergreifend zu sein.
Eine professionelle Beratung hilft, die optimale Kombination zu finden. Hierbei sollte die Beurteilung nicht nur auf der Rasse, sondern auch auf dem individuellen Charakter des Hundes basieren, daher lässt sich hier keine pauschale Aussage treffen, ohne deine individuelle Situation zu kennen.
Hunde aneinander gewöhnen
Die erste Begegnung zwischen Erst- und Zweithund ist ein kritischer Moment, der oft den Ton für ihre zukünftige Beziehung setzt. Es ist empfehlenswert, diese an einem neutralen Ort zu arrangieren, um Revierstreitigkeiten zu vermeiden.
Ein neutraler Ort kann ein öffentlicher Park oder eine andere offene Fläche sein, die keiner der Hunde als sein Territorium ansieht.
Es ist ratsam, mehrere kurze Treffen zu organisieren, statt eines langen, um die Hunde schrittweise aneinander zu gewöhnen. Jedes Treffen sollte positiv und stressfrei gestaltet werden, wobei Leckerlis und Lob die angenehme Erfahrung unterstreichen können.
Bei Anzeichen von Aggression oder übermäßigem Stress sollten die Hunde sofort und ruhig getrennt werden, um eine Eskalation zu vermeiden.
Gleichbehandlung und Aufmerksamkeit sind weitere wichtige Aspekte. Bevorzugt man einen der Hunde, kann dies zu Eifersucht und Konflikten führen. Daher ist es entscheidend, beiden Hunden gleich viel Aufmerksamkeit und Liebe zu schenken.
Zudem sollten für beide Hunde die gleichen Regeln gelten, sei es bei der Fütterung, beim Spaziergang oder im Umgang mit dem Besitzer.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die persönliche Ausstattung für jeden Hund. Jeder Hund sollte seine eigenen Futternäpfe, Wasserschalen und Schlafplätze haben. Selbst wenn sich die Hunde gut verstehen und bereit sind, Ressourcen zu teilen, hilft eine eigene Ausstattung dabei, potenzielle Konfliktpunkte zu minimieren.
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FAQ
Warum sollte man sich überlegen, zwei Hunde statt einem zu halten?
Wenn du zwei Hunde hältst, bieten sie sich gegenseitig Gesellschaft und können miteinander spielen, wenn du nicht zu Hause bist. Dies kann Langeweile und mögliche Verhaltensprobleme reduzieren. Allerdings erfordert die Pflege von zwei Hunden auch mehr Zeit, Geld und Platz.
Welche Kosten sind mit der Haltung von zwei Hunden verbunden?
Die Kosten für zwei Hunde sind fast doppelt so hoch wie für einen. Du musst für Futter, Tierarztbesuche, Spielzeug und eventuell Hundeschule für beide zahlen. Manchmal bieten Tierärzte Mengenrabatte an, aber die Grundkosten sind dennoch höher.
Wie viel mehr Zeit benötigt man für zwei Hunde?
Die Pflege von zwei Hunden erfordert mehr Zeit für Fütterung, Gassi gehen und Training. Allerdings können sich die Hunde auch gegenseitig beschäftigen, was dir etwas Zeit sparen kann. Trotzdem solltest du genügend Zeit für die individuelle Aufmerksamkeit jedes Hundes einplanen.
Ist es einfacher, zwei Hunde der gleichen Rasse zu halten?
Zwei Hunde der gleichen Rasse haben oft ähnliche Bedürfnisse und Verhaltensweisen, was die Pflege erleichtern kann. Allerdings ist es kein Muss. Wichtig ist, dass die Hunde charakterlich zueinander passen und ähnliche Energielevel haben, unabhängig von der Rasse.
Was sind die sozialen Vorteile für die Hunde?
Hunde sind soziale Tiere und viele genießen die Gesellschaft eines Artgenossen. Sie können miteinander spielen, kuscheln und sich gegenseitig geistig und körperlich stimulieren. Dies kann besonders hilfreich sein, wenn ein Hund Trennungsangst hat.
Wie gestaltet sich die Eingewöhnungsphase mit zwei Hunden?
Die Eingewöhnungsphase kann komplizierter sein, da du sicherstellen musst, dass die Hunde sich gut verstehen. Es ist empfehlenswert, sie zuerst auf neutralem Boden kennenzulernen und sie langsam aneinander zu gewöhnen, um Konflikte zu minimieren.
Welche Herausforderungen gibt es bei der Erziehung von zwei Hunden?
Die Erziehung von zwei Hunden kann schwieriger sein, da sie sich gegenseitig ablenken oder schlechte Gewohnheiten voneinander übernehmen können. Du musst also konsequent sein und eventuell mehr Zeit in individuelles Training investieren.
Ist ein oder zwei Hunde besser?
Ob ein oder zwei Hunde besser für dich sind, hängt von deinen persönlichen Umständen ab. Überlege, ob du genug Zeit, Geld und Platz hast, und wie wichtig dir die sozialen Vorteile für deinen Hund sind. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile.