Du hast vielleicht schon einmal beobachtet, wie eine Hündin ihre Welpen mit liebevoller Aufmerksamkeit umsorgt. Aber was ist mit den Vätern? Stellst du dir auch die Frage, ob Rüden ihre eigenen Welpen erkennen?
Entdecke hier 6 faszinierende Fakten rund um die Hundeväter.
Erkennen Rüden ihre eigenen Welpen?
Leider zeigt die Forschung, dass männliche Hunde im Allgemeinen nicht die gleichen väterlichen Instinkte haben wie ihre weiblichen Gegenstücke. Das liegt teilweise daran, dass in der natürlichen Umgebung eines Hundes der Vater nicht unbedingt eine Rolle bei der Aufzucht der Welpen spielt.
Die Mehrheit der Rüden zeigt wenig Interesse an ihren Welpen und einige sind sogar aggressiv ihnen gegenüber. Es gibt allerdings Ausnahmen.
Einige Rüden können Zuneigung oder Neugier gegenüber ihren Jungen zeigen. Das ist aber eher die Ausnahme als die Regel.
Wissenschaftliche Belege für ein allgemeines Erkennen der eigenen Welpen durch den Vater fehlen bislang.
Der Geruchssinn spielt dabei eine zentrale Rolle. Hündinnen erkennen ihre Welpen vor allem durch den individuellen Geruch.
Rüden sind hierbei weniger aufmerksam und differenziert, da sie weniger Kontakt mit den neugeborenen Welpen haben. Sie erkennen nicht zwingend den speziellen Geruch ihrer Welpen und verhalten sich daher oft gleichgültig oder distanziert.
Nicht zu vergessen ist das unterschiedliche Sozialverhalten von Hunden und Wölfen, ihren wilden Vorfahren. Bei Wölfen beteiligt sich das gesamte Rudel an der Aufzucht der Jungen. In einer solchen Gemeinschaft sind die Rollen flexibler und auch die männlichen Tiere tragen ihren Teil bei.
Unsere Haushunde haben diese soziale Struktur in vielen Fällen verloren, besonders wenn sie als Einzeltiere gehalten werden.
Die Neugier des Rüden an seinen Welpen kann durchaus vorhanden sein, allerdings sollte man dieses Verhalten nicht mit väterlicher Fürsorge gleichsetzen.
Die Realität sieht oft anders aus: Der Rüde hat schlichtweg nicht den väterlichen Instinkt, der in der Hundewelt für die Aufzucht der Welpen so wichtig ist.
Daher ist es ratsam, das erste Aufeinandertreffen zwischen Rüden und Welpen sorgfältig zu planen und zu überwachen.
Zusammengefasst: Erkennen Rüden Ihre Welpen?
Erkennen die Welpen ihren Vater?
Das Thema ist so faszinierend wie es kompliziert ist. Welpen erkennen ihre Väter nicht auf die Weise, wie sie ihre Mütter erkennen.
Erstmal zur Mutterbindung: Diese beginnt schon in den ersten Lebenstagen der Welpen und entwickelt sich primär durch Geruch und Laut. Die Mutter ist die primäre Bezugsperson für Nahrung, Wärme und Sicherheit.
Aber der Vater? Für Welpen ist er eher wie ein Fremder, den sie zufällig auf der Straße treffen könnten.
Das Wort „Rudel“ hat hier eine größere Bedeutung. In der natürlichen Welt der Hunde bildet ein Rudel die soziale Einheit und nicht die Kernfamilie, wie wir sie kennen.
Ein Rudel kann aus verschiedenen Hunden bestehen, wobei die Bindungen zwischen den Mitgliedern unterschiedlich stark sein können. Innerhalb dieses Rudels lernen die Welpen das Sozialverhalten, aber der Vater spielt in dieser Lernphase nur eine marginale Rolle.
Es ist auch bemerkenswert, dass erwachsene männliche Hunde sich oftmals aggressiv gegenüber anderen gleichgeschlechtlichen Hunden verhalten.
Dieses Verhalten könnte jeden Ansatz einer familiären Erkennung der Welpen überlagern. Es ist also keine Seltenheit, dass ein Vater seinen Welpen als Konkurrenten oder sogar als Bedrohung sieht, selbst wenn er sie riechen könnte.
Ein weiterer Punkt ist, dass der Geruchssinn von Welpen noch nicht vollständig entwickelt ist. Sie verlassen sich eher auf die Nähe und die Geräusche ihrer Mütter.
Somit würde der Vater in der Wahrnehmung der Welpen nur als ein weiteres Rudelmitglied existieren, jedoch ohne die tiefe Bindung, die sie zur Mutter haben.
Das Fazit: Welpen sehen in ihren Vätern nicht die „Papafigur“, die wir vielleicht erwarten würden. Ihre Welt ist weniger von familiären Strukturen geprägt und mehr von der Dynamik innerhalb des Rudels. Ein Rüde wird daher für sie meistens nur ein weiterer „Hund“ sein, den sie während ihrer Lebensreise treffen.
Wie gehen männliche Hunde mit ihren Welpen um?
Gehen wir mal davon aus, du siehst einen Vaterhund und seine Welpen zusammen in einem Raum. Die Szene, die sich entfaltet, könnte ganz unterschiedlich aussehen, abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Alter des Rüden, seiner Sozialisation und seinem generellen Verhalten.
Im Gegensatz zu Mutterhunden, bei denen hormonelle Prozesse mütterliche Instinkte steuern, ist die Interaktion von Rüden mit ihren Welpen oftmals weniger vorhersehbar.
Häufig beobachtet man bei Rüden eine Art tolerantes Desinteresse. Das bedeutet, sie stören sich nicht an der Anwesenheit der Welpen, sind aber auch nicht besonders darauf bedacht, eine Rolle in ihrer Erziehung oder ihrem Wohlbefinden zu spielen.
Dieses Verhalten spiegelt in gewisser Weise das Sozialsystem der Wölfe wider. In einem Wolfsrudel tragen alle Mitglieder zur Aufzucht der Jungtiere bei. Daher könnten Rüden eine rudimentäre Form dieses Gemeinschaftssinns in sich tragen.
Interessanterweise zeigen manche Rüden sogar spielerische Züge im Umgang mit jungen Hunden. Dabei spielt es oft keine Rolle, ob es ihre eigenen Welpen sind oder nicht.
Das liegt wahrscheinlich an der weniger spezialisierten Rolle, die männliche Tiere in der Hundegemeinschaft spielen. In einem Rudel können ältere, erfahrenere Hunde jüngeren das Überleben in der Wildnis beibringen.
Da unsere Haushunde dieses extreme Überlebenstraining nicht benötigen, reduziert sich die Rolle des Vaters oft auf gelegentliche Spielrunden und kurze Momente der Aufsicht.
Was du allerdings kaum sehen wirst, ist ein Rüde, der seine Welpen säugt oder sie in der gleichen fürsorglichen Art betreut wie die Mutter. Dieses Verhalten ist hormonell bedingt und bei männlichen Hunden einfach nicht vorhanden.
Es gibt also keine „Einheitsgröße“, wenn es darum geht, wie Rüden mit ihren Welpen umgehen. Aber im Allgemeinen neigen sie eher zu Toleranz als zu aktiver Fürsorge. Und während sie keine „Väter des Jahres“ sind, erfüllen sie doch eine bestimmte Rolle im sozialen Gefüge der Hundewelt.

Sollte man Rüden von Welpen fernhalten?
Zunächst einmal ist Vorsicht geboten. In den ersten 20 Tagen nach der Geburt ist es ratsam, männliche Hunde von den Welpen fernzuhalten. Die Mutter spielt in dieser Phase die Hauptrolle und ihre Instinkte sind darauf ausgerichtet, ihre Kleinen zu schützen und zu versorgen.
Ein Rüde kann in dieser sensiblen Phase als Störenfried oder sogar als Bedrohung wahrgenommen werden. Nach diesen kritischen ersten drei Wochen ändert sich die Dynamik ein wenig.
Ein vorsichtiges Treffen zwischen dem Rüden und den Welpen kann nun in Betracht gezogen werden, vor allem zur Förderung der Sozialisation der Welpen.
Dieses erste Kennenlernen sollte jedoch immer unter Aufsicht und ohne Zwang stattfinden. Bedenkt, dass der Rüde die Welpen nicht unbedingt als seine „Kinder“ sieht und somit nicht automatisch väterliche Gefühle hegt. Daher ist eine überwachte Einführung entscheidend, um aggressive Verhaltensweisen zu vermeiden.
Es ist auch wichtig, die Körpersprache beider Parteien sorgfältig zu beobachten. Zeichen von Unruhe, Anspannung oder Aggression sollten ernst genommen werden.
Wenn der Rüde zum Beispiel die Lippen leckt, die Ohren zurücklegt oder die Rute tief hält, könnte das ein Anzeichen von Stress oder Unbehagen sein. In solchen Fällen ist es besser, die Begegnung zu verschieben oder abzubrechen.
Für die weitere Entwicklung der Welpen kann der Kontakt zum Rüden durchaus vorteilhaft sein, solange er positiv und bereichernd ist. In einer idealen Situation wird der Rüde, wie bei seinen wilden Vorfahren, eine unterstützende Rolle im „Rudel“ einnehmen und zur Sozialisation der Welpen beitragen.
Warum knurren manche Rüden einen Welpen an?
Stell dir vor, du bist in einem belebten Café und jemand setzt sich einfach an deinen Tisch, ohne zu fragen. Deine erste Reaktion könnte eine Form der verbalen oder nonverbalen Kommunikation sein, um deine Grenzen zu setzen.
Ähnlich verhält es sich bei Rüden, die ihre Welpen anknurren. Knurren ist für sie eine Form der Kommunikation, die in verschiedenen Kontexten auftreten kann.
- Ältere Hunde können Welpen einfach als störend oder zu aufdringlich empfinden. Junge Hunde sind voller Energie und kennen noch nicht alle sozialen Regeln. Ein Knurren vom älteren Rüden dient dann der Grenzsetzung und ist eine Art „Erziehungsmaßnahme“. Es hilft dem Welpen, die Regeln des sozialen Zusammenlebens zu verstehen.
- Die Tatsache, dass Rüden ihre eigenen Welpen nicht unbedingt erkennen, spielt eine weitere Rolle. Während die Mutterhündin eine enge Bindung zu ihren Welpen hat, fehlt diese Beziehung beim Rüden oft. Daher könnten sie die Welpen als Eindringlinge oder als Konkurrenz sehen. In solchen Fällen ist ein Knurren ein Zeichen dafür, den „Eindringling“ auf Abstand zu halten.
- Es gibt den Aspekt der Sozialisierung. In einem Rudel, sei es bei Wölfen oder Hunden, gibt es eine bestimmte Hierarchie und soziale Ordnung. Knurren kann also ein Mittel sein, um die Welpen in diese Ordnung einzuführen. Der Rüde lehrt durch sein Knurren dem Welpen, wie er sich im sozialen Gefüge der Hunde zu verhalten hat und das er der Chef ist.
Es ist auch möglich, dass der Rüde einfach nur gestresst oder gereizt ist. Wenn also ein Rüde einen Welpen anknurrt, sollten wir das nicht sofort als aggressives oder feindliches Verhalten interpretieren.
Es ist eine Form der Kommunikation, die in verschiedenen Kontexten unterschiedlich interpretiert werden kann. Und wie bei jeder Form der Erziehung oder Sozialisierung ist es wichtig, das Verhalten der Tiere sorgfältig zu beobachten und gegebenenfalls regulierend einzugreifen.

Warum töten männliche Hunde manchmal Welpen?
Ein verstörendes Verhalten, das einige Rüden zeigen, ist die Aggression gegenüber ihren eigenen oder anderen Welpen – in extremen Fällen bis hin zum Töten.
Dies schockiert viele Menschen, da wir solches Verhalten als grausam und unverständlich betrachten. Doch bevor wir vorschnelle Schlüsse ziehen, sollten wir uns die Mechanismen ansehen, die hinter diesem Verhalten stecken könnten.
- Eifersucht und Paarungstrieb: Ein erwachsener Rüde kann in der Anwesenheit von Welpen durchaus eifersüchtig werden. Besonders wenn die Mutterhündin ihre ganze Aufmerksamkeit den Welpen schenkt, kann der Rüde sich zurückgesetzt fühlen. Zudem könnten Rüden das Töten von Welpen als eine Art „freier Marktplatz“ für die Paarung mit der Mutterhündin sehen, indem sie Konkurrenz ausschalten.
- Stress und Überforderung: Rüden sind nicht unbedingt für ihre väterlichen Instinkte bekannt. Die plötzliche Präsenz von quirligen, lärmenden Welpen kann Stress auslösen. Ein überforderter Rüde könnte aggressiv reagieren, als Mechanismus, um mit dieser Veränderung umzugehen.
- Wahrnehmung von Bedrohung: Manche Rüden sehen in Welpen potenzielle Konkurrenten für Ressourcen wie Futter, Platz oder die Aufmerksamkeit der Menschen. Durch das Eliminieren der Welpen versucht der Rüde, seine Position im Rudel oder in der Familie zu sichern.
Es ist unbedingt zu beachten, dass der Rüde nicht nach demselben moralischen Konzept handelt, das uns Menschen vertraut ist.
Hunde folgen ihren instinktiven Trieben und verstehen die Tragweite ihrer Handlungen nicht im menschlichen Sinne.
Deshalb ist es auch so wichtig, Rüden und Welpen in den ersten Lebenswochen der Welpen voneinander fernzuhalten.