Wann und wie lernen Welpen zu bellen?
Ja, du hast richtig gehört, Welpen lernen zu bellen. Es ist ein natürlicher Prozess, der Teil ihrer Entwicklung ist, genauso wie Kinder lernen zu sprechen.
Obwohl Welpen bereits in jungen Jahren anfangen zu bellen, ist die Intention hinter ihrem Bellen oft anders als bei erwachsenen Hunden.
Die ersten Bellausdrücke deines Welpen wirst du wahrscheinlich hören, wenn er zwischen 2 und 4 Wochen alt ist.
Zu dieser Zeit erkunden Welpen ihre Stimmen und ihre Fähigkeit, verschiedene Arten von Lauten zu erzeugen. Du wirst vielleicht ein lustiges Mischmasch aus Jaulen, Knurren und halbherzigem Bellen hören.
Aber weißt du, wann das Bellen bei Welpen anfängt, wirklich Bedeutung zu tragen? Das ist normalerweise, wenn sie etwa 7 bis 8 Wochen alt sind.
Um diese Zeit haben sie genug von ihrer Umgebung gesehen und gelernt, um zu verstehen, dass Bellen eine Form der Kommunikation ist.
Es ist ihre Art zu sagen: „Hey, sieh mal hier!“ oder „Hey, das gefällt mir nicht!“ oder auch „Ich brauche Aufmerksamkeit!“.
Die genaue Zeit und der Kontext, wann Welpen das Bellen verwenden, hängen natürlich stark von ihrer Umgebung und ihrem individuellen Charakter ab.

5 Hauptgründe für übermäßiges Bellen
Welpen haben oft ihre ganz eigenen Gründe für ein Übermaß an verbaler Ausdrucksfreude. Hier sind die fünf Hauptgründe, warum dein Welpe möglicherweise so viel bellt:
- Aufmerksamkeit erregen: Welpen sind wie kleine Kinder. Sie wollen immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Wenn sie also bellen, versuchen sie möglicherweise, dich dazu zu bringen, sie zu beachten.
- Langeweile: Ja, Welpen können sich genauso langweilen wie Menschen. Wenn sie nicht genug mentale oder körperliche Stimulation bekommen, könnte das Bellen eine Möglichkeit für sie sein, sich selbst zu unterhalten.
- Angst und Trennungsangst: Welpen können sich einsam fühlen, wenn sie allein gelassen werden. Das kann zu Trennungsangst führen, die sie oft durch Bellen ausdrücken.
- Anregungen aus der Umgebung: Manchmal könnte dein Welpe auf bestimmte Geräusche, Bewegungen oder Objekte in seiner Umgebung reagieren. Das laute Geräusch eines vorbeifahrenden Autos oder das Sehen einer anderen Katze oder eines anderen Hundes könnte sie zum Bellen bringen.
- Unwohlsein oder Schmerz: Manchmal kann auch Unwohlsein oder Schmerz der Grund für das Bellen sein. Achte darauf, ob dein Hund sich ansonsten auch so verhält als ob etwas nicht in Ordnung ist und konsultiere im Zweifel deinen Züchter oder Tierarzt, diese kennen sich mit diesen Situationen am besten aus.
Spezifische Situationen: Was bedeutet es, wenn mein Welpe mich oder andere Hunde anbellt?
Welpen nutzen Bellen als eine ihrer Hauptkommunikationsformen und sind am einfachsten mit dem Schreien von Babys zu vergleichen. Wenn dein Welpe dich anbellt, möchte er wahrscheinlich deine Aufmerksamkeit auf etwas lenken oder ein Bedürfnis ausdrücken.
Es könnte sein, dass er hungrig ist, spielen möchte oder vielleicht einfach nur ein wenig zusätzliche Zuneigung braucht.
Auf der anderen Seite, wenn dein Welpe andere Hunde anbellt, kann das eine Reihe von Dingen bedeuten. Es könnte eine spielerische Aufforderung sein – eine Art zu sagen: „Hallo, lass uns spielen!“.
Es könnte aber auch eine Form der Unsicherheit oder Angst sein, insbesondere wenn der andere Hund größer ist oder eine dominante Körperhaltung einnimmt.

Umgang mit übermäßigem Bellen
Das Bellen eines Welpen ist normal und ein wichtiger Teil seiner Kommunikation und Entwicklung. Es wird Zeiten geben, in denen das Bellen jedoch zu viel wird.
Bevor du zu strengen Maßnahmen greifst, solltest du verstehen, warum dein Welpe bellt. Vielleicht hat er ja einen guten Grund dazu und hört von sich aus auf, wenn das Problem gelöst ist.
Hast du die Ursache identifiziert, gibt es dann auch noch mehrere Strategien, um das übermäßige Bellen in den Griff zu bekommen.
Strategien zur Reduzierung des Bellens
Je früher du das Bellen deines Welpen regulierst, desto leichter wirst du in der Lage sein, es in der Zukunft zu steuern und sicherzustellen, dass dein Hund sich im Erwachsenenalter entsprechend benimmt.
Hier sind einige hilfreiche Maßnahmen, die du ergreifen kannst:
- Ignorieren: Ignorieren kann in einigen Fällen hilfreich sein, insbesondere wenn dein Welpe aus Langeweile oder zur Aufmerksamkeitsgewinnung bellt. Indem du ihm keine Beachtung schenkst, lehrst du ihm, dass Bellen nicht die gewünschte Reaktion hervorruft und förderst kein negatives Verhalten.
- Positive Verstärkung: Belohne deinen Welpen, wenn er aufhört zu bellen, entweder durch Leckerlis, Streicheln oder lobende Worte. Das fördert ruhiges Verhalten und lehrt deinen Welpen, was erwünscht ist und was nicht.
- Training und Sozialisierung: Regelmäßiges Training und Sozialisierung können deinem Welpen helfen, besser mit Situationen umzugehen, die ihn sonst zum Bellen bringen könnten. Ähnlich wie Babys schauen sich Welpen viel von ihren Artgenossen ab.
- Ablenkung und Umleitung: Du kannst versuchen, die Aufmerksamkeit deines Welpen auf etwas Positives zu lenken, wie zum Beispiel ein Spielzeug oder ein Leckerli, wenn er anfängt zu bellen. Dies kann aber die Gefahr haben, dass du das Bellen positiv bestärkst und daher im Idealfall mit einem Hundetrainer abgestimmt werden.
Sinnvolles Hundetraining zur Vorbeugung von Langeweile
Langeweile ist eine häufige Ursache für übermäßiges Bellen bei Welpen. Eine effektive Methode, um Langeweile zu bekämpfen, ist ein sinnvolles Hundetraining.
Du könntest Spielzeiten mit Lernsessions kombinieren und deinem Welpen beibringen, einfache Kommandos wie „Sitz“, „Platz“ oder „Bleib“ zu befolgen.
Das regelmäßige Spielen mit interaktiven Spielzeugen kann ebenfalls helfen, Langeweile zu vertreiben und das übermäßige Bellen zu reduzieren.
Denke daran, dass körperliche Aktivität alleine oft nicht ausreicht. Welpen brauchen auch mentale Stimulation, um sich vollständig ausgelastet zu fühlen.
Hierfür kannst du unter anderem auch auf Intelligenzspielzeug zurückgreifen.
Achtung bei Antibellhalsbändern
Es gibt verschiedene Meinungen zur Verwendung von Antibellhalsbändern. Während sie für manche Menschen eine wirksame Lösung zur Kontrolle des übermäßigen Bellens sein können, besteht auch die Gefahr, dass sie deinem Hund mehr schaden als nutzen.
Antibellhalsbänder können Stress und Angst bei Hunden verursachen und in einigen Fällen sogar zu aggressivem Verhalten führen.
Sie sollten daher nicht als „einfache Lösung“ für das Problem angesehen werden.
Es ist immer besser, zuerst auf positive Trainingsmethoden zurückzugreifen und nur auf Empfehlung eines professionellen Hundetrainers oder Verhaltensexperten zu solchen Maßnahmen zu greifen, da dies besonders bei Welpen drastischen (negativen) Einfluss auf seine Entwicklung haben kann.