So alt sind deutsche Hundehalter
- Das Durchschnittsalter von Hundehaltern in Deutschland ist 45,37 Jahre
- Insgesamt gibt es 12,27 Millionen Hundehalter in Deutschland
- Der Anteil der Tierhalter bis 29 Jahre betrug ungefähr 16 %1
- 19 % der Halter waren 30 bis 39 Jahre alt2
- 18 % zählen zur Altersklasse 40 bis 49 Jahre
- 21 % der Hundehalter gehören zu den 50- bis 59-Jährigen.
- Mit 26 % gehören die über 60-jährigen Tierhalter zur größten Gruppe
- Dabei haben 67 % aller Familien mit Kindern ein Haustier
- Katzenhalter sind durchschnittlich etwas jünger als Hundebesitzer3
Warum ist das Durchschnittsalter so hoch?
Das Durchschnittsalter von Hundebesitzern in Deutschland liegt bei über 45 Jahren. Mehrere Faktoren tragen zu dieser Altersverteilung bei. Einer der Hauptgründe ist die finanzielle Belastung, die mit der Hundehaltung einhergeht.
Die Anschaffung eines Hundes, seine medizinische Versorgung, Futter, Spielzeug und möglicherweise professionelle Hundebetreuung summieren sich zu einer erheblichen finanziellen Verpflichtung. Im Laufe eines Hundelebens gibt ein Halter bis zu 20.000 Euro aus.
Jüngere Menschen, die sich oft in der Ausbildung befinden oder eine Familie gründen, stehen finanziell nicht selten unter Druck und können sich diese zusätzlichen Kosten häufig nicht leisten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Lebensstil. Hundehaltung erfordert einen gewissen Grad an Stabilität und Routine, beides Attribute, die junge Menschen aufgrund von Studium, Beruf oder familiären Verpflichtungen nicht immer bieten können.
Häufige Umzüge oder ein unregelmäßiger Tagesablauf sind für die Hundehaltung eher ungeeignet.
Personen über 60 Jahren stellen zudem die größte Gruppe der Hundebesitzer dar. Dies lässt sich zum einen dadurch erklären, dass viele Menschen in diesem Alter finanziell abgesichert sind.
Sie haben oft ein eigenes Haus und ein regelmäßiges Einkommen, sei es durch Rente oder andere Einkommensquellen. Zum anderen bietet der Ruhestand für viele die Gelegenheit, die Zeit und Energie in die Hundehaltung zu investieren, die während des Berufslebens nicht vorhanden war.
Der Hund wird häufig als sinnvolle Beschäftigung angesehen, die strukturiert, gesundheitsfördernd und emotional bereichernd ist.

Katzenhalter durchschnittlich jünger als Hundehalter
In Deutschland sind die Durchschnittsalter der Katzen- und Hundebesitzer unterschiedlich, wobei Katzenhalter tendenziell jünger sind.
Dies kann maßgeblich auf die Eigenschaften und Bedürfnisse der Tiere selbst zurückgeführt werden, die besser mit dem Lebensstil jüngerer Menschen harmonieren.
Katzen sind von Natur aus unabhängiger als Hunde und benötigen weniger direkte Betreuung und Aufmerksamkeit. Diese Unabhängigkeit passt gut zu den Lebensumständen junger Menschen, die oft beruflichen oder studienbedingten Verpflichtungen nachgehen müssen.
Katzen benötigen nicht die regelmäßigen Gassigänge, die für die Hundehaltung notwendig sind. Dies spart nicht nur Zeit, sondern erleichtert auch den Alltag für Menschen, die lange Arbeitszeiten haben oder unregelmäßige Schichten arbeiten.
Darüber hinaus kommen Katzen in der Regel gut alleine zurecht, wenn der Halter abwesend ist, zum Beispiel während eines Arbeitstages im Büro.
Diese Eigenschaft macht sie zu einer weniger anspruchsvollen Option für Menschen, die nicht die Zeit haben, sich tagsüber intensiv um ein Haustier zu kümmern.
Die Wohnsituation spielt ebenfalls eine Rolle. Katzen sind in der Regel anpassungsfähiger an das Leben in einer Wohnung, was sie zu einer geeigneten Wahl für junge Menschen macht, die in städtischen Gebieten leben oder häufig umziehen.
Im Gegensatz zu Hunden benötigen sie keinen Garten oder eine ähnlich große Freifläche. Zudem ist man nicht gezwungen, eine Katze als reine Hauskatze zu halten, sondern kann ihr oft auch über andere Möglichkeiten die Möglichkeit für selbstständigen Auslauf gönnen, wodurch sich die Katze ihre Bedürfnisse und Auslastung einfacher befreidigen kann als Hunde.
Haustiere besonders bei Familien beliebt
Haustiere erfreuen sich einer besonders hohen Beliebtheit in Familien mit Kindern; in Deutschland besitzen etwa zwei Drittel aller solcher Familien ein Tier. Es gibt mehrere Gründe, warum Haustiere in diesem Kontext so populär sind.
Ein wichtiger Aspekt ist die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls innerhalb der Familie. Die Anwesenheit eines Haustiers bietet oft einen gemeinsamen Fokus, der die Familienmitglieder auf eine besondere Weise verbindet.
Gemeinsame Aktivitäten wie das Füttern, Spielen oder Gassigehen mit dem Tier schaffen nicht nur schöne Erinnerungen, sondern fördern auch das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Vor allem für Kinder ist die Haustierhaltung jedoch auch eine wichtige Lerngelegenheit. Sie erfahren, wie man für ein anderes Lebewesen Verantwortung übernimmt, was weit über das bloße Vergnügen des Spielens und Kuschelns hinausgeht.
Regelmäßige Pflichten wie das Füttern, Saubermachen und die medizinische Versorgung des Tieres sind Aufgaben, die Kindern ein Gefühl für Verantwortung, Pflichtbewusstsein und Empathie vermitteln.
Diese Fähigkeiten sind nicht nur im Umgang mit Tieren wichtig, sondern bilden auch eine grundlegende Basis für soziale Kompetenzen, die im weiteren Leben von Bedeutung sein werden.
Die regelmäßigen Verpflichtungen, die ein Haustier mit sich bringt, wie etwa das tägliche Gassigehen bei Hunden, fördern außerdem die Struktur und Routine im Familienalltag.
Diese Aktivitäten bieten auch Gelegenheiten für die Familienmitglieder, Zeit miteinander zu verbringen und sich auszutauschen, was gerade in einer schnelllebigen und oft stressigen Zeit als wertvoll empfunden wird.
Warum alte Leute nicht immer einen Hund bekommen
Obwohl viele ältere Menschen sich nach dem Eintritt in den Ruhestand oder nach dem Auszug der Kinder ein Haustier wünschen, stoßen sie bei der Adoption von Hunden oft auf Hindernisse.
Insbesondere bei Personen über 70 Jahren kann es vorkommen, dass sowohl Züchter als auch Tierheime eine Adoption ablehnen.4 Die Gründe dafür sind vielschichtig und zielen darauf ab, das Wohl des Tieres zu sichern.
Ein Hauptaspekt ist die langfristige Perspektive für das Tier. Ein Hund kann leicht ein Lebensalter von 10 Jahren oder mehr erreichen. Züchter und Tierheime möchten sicherstellen, dass der Hund über seine gesamte Lebensspanne hinweg gut versorgt wird.
Bei älteren Menschen besteht jedoch das Risiko, dass sie aus gesundheitlichen oder finanziellen Gründen nicht mehr in der Lage sind, die langfristige Verantwortung für das Tier zu übernehmen.
Besonders bei der Adoption von Welpen oder rassebedingt aktiven und fordernden Hunden, wie zum Beispiel dem Border Collie, muss der potenzielle Halter in der Lage sein, mit der Energie und den Bedürfnissen des Hundes Schritt zu halten.
Ein über 70-Jähriger könnte in dieser Hinsicht Einschränkungen haben, die es ihm erschweren, einen solchen Hund angemessen zu versorgen. Dies betrifft sowohl die körperliche Aktivität als auch die geistige Beschäftigung des Tieres.
Finanzielle Stabilität ist ein weiterer wichtiger Faktor. Die Haltung eines Hundes erfordert nicht nur eine Anfangsinvestition, sondern auch laufende Kosten für Futter, medizinische Versorgung und eventuell Hundeschule oder Betreuung. Ältere Menschen haben oft eine feste Rente, die wenig Spielraum für unerwartete Ausgaben lässt.
Es gibt natürlich Ausnahmen, und es besteht kein generelles Verbot für ältere Menschen, einen Hund zu halten.
Aber die Fürsorge für das Wohl des Tieres steht im Vordergrund, und deshalb neigen Tierheime und Züchter dazu, bei älteren Interessenten besonders gründliche Überprüfungen durchzuführen.
Dies kann in häufigeren Ablehnungen resultieren, wenn die Lebensumstände als nicht ideal für die Tierhaltung eingeschätzt werden, da diese Institutionen bemüht darum sind, dass ihre Tiere in einem passenden Zuhause untergebracht werden.
Passend dazu
Quellenangaben
- https://www.zzf.de/marktdaten/heimtiere-in-deutschland ↩︎
- https://de.statista.com/statistik/daten/studie/226725/umfrage/alter-der-haustierhalter-in-deutschland/ ↩︎
- https://www.uni-goettingen.de/de/document/download/52bbce3b8ebcfef2faa77d50d72a0b21.pdf/Heimtierstudie%202019%20final%20korr..pdf ↩︎
- https://www.gutefrage.net/frage/wie-alt-darf-ein-hundehalter-sein ↩︎