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Wie viele Mischlingshunde gibt es in Deutschland? Aktuelle Zahlen

    Mischlingshund sitzt in der Wohnung

    So viele Mischlinge gibt es in Deutschland

    • Aktuell leben ungefähr 4,77 Millionen Mischlingshunde in Deutschland
    • Ca. 45 % aller in Deutschland lebender Hunde sind Mischlinge1
    • Insgesamt leben 10,6 Millionen Hunde in Deutschland2
    • In München leben überdurchschnittlich viele Mischlingshunde, 54,5 % aller dort gemeldeten Tiere sind Mischlinge3
    • Die Tendenz zum Mischlingshund ist vor allem bei jungen Leuten hoch. Bei den unter 25 Jährigen haben 54 % eine Präferenz für Mischlinge, während 25 bis 65 Jährige bei 44 % liegen und Hundehalter über 65 Jahren nur noch zu 33 % eine Präferenz für Mischlingshunde haben.
    • Der Mischlingshund ist damit die beliebteste „Hunderasse“, die in Deutschland am häufigsten von Hundehaltern angemeldet wird.4

    Warum gibt es so viele Mischlinge in Deutschland?

    In Deutschland machen Mischlingshunde etwa 45 % der Hundepopulation aus, was rund 4,77 Millionen Hunden entspricht. Dieser hohe Anteil lässt sich aus verschiedenen Gründen erklären.

    Zunächst einmal unterliegen Mischlinge keinen festen Rassestandards. Für Züchter von Rassehunden ist die Einhaltung enger Standards und Auflagen verpflichtend, was die Zucht deutlich komplizierter und spezialisierter macht. Bei Mischlingen hingegen gibt es diese Auflagen nicht, was die Vermehrung erleichtert.

    Ein weiterer Faktor ist die Vielfalt der Mischlingshunde. Da die Kreuzung nahezu aller Hunderassen automatisch als Mischling gilt, ist die Auswahl an möglichen Kombinationen extrem groß. Dies treibt logischerweise die Zahl der Mischlingshunde im Vergleich zu reinrassigen Hunden in die Höhe.

    Die Möglichkeit, Eigenschaften verschiedener Rassen in einem Tier zu kombinieren, zieht ebenfalls viele Hundehalter an.

    Ein Mischling kann beispielsweise die Intelligenz einer Rasse mit der Ausgeglichenheit einer anderen kombinieren, was in einzigartigen und oft sehr angenehmen Verhaltensweisen resultiert.

    Zudem ist die gesundheitliche Robustheit als ein entscheidender Vorteil von Mischlingshunden. Da sie aus einer breiteren genetischen Vielfalt stammen, sind sie oft weniger anfällig für Erbkrankheiten, die bei reinrassigen Hunden aufgrund der eingeschränkten Genpools häufiger auftreten können.

    Diese Aspekte machen sie bei vielen Hundebesitzern sehr beliebt, da hiermit weniger Sorgen und Gesundheitskosten verbunden sind.

    Mischlingshunde bei jungen Menschen beliebt

    Mischlingshunde erfahren in Deutschland, besonders unter jüngeren Leuten, eine steigende Beliebtheit. Bei den unter 25-Jährigen haben 54 % eine Präferenz für Mischlinge. Im Vergleich dazu liegt die Präferenz bei den 25 bis 65-Jährigen bei 44 % und bei Hundehaltern über 65 Jahren nur noch bei 33 %. Mehrere Faktoren können diese Tendenz erklären.

    Die Bereitschaft, Hunde aus dem Tierschutz und insbesondere aus dem Ausland aufzunehmen, nimmt unter jüngeren Menschen zu. Diese Hunde sind oft Mischlinge, was die statistische Verteilung beeinflusst.

    Die positiven Erfahrungen, die mit der Adoption solcher Hunde gemacht werden, fördern ein positives Bild von Mischlingshunden allgemein. Dies beeinflusst wiederum die Entscheidung junger Hundehalter, die sich nun häufiger für einen Mischling entscheiden.

    Das Bild des „Rassehundes als Prestigeobjekt“ hat in jüngeren Generationen an Bedeutung verloren. Junge Leute legen oft weniger Wert auf den Status, den ein reinrassiger Hund mit sich bringen könnte.

    Stattdessen ist eher der Fakt, überhaupt einen Hund zu besitzen bereits ein Zeichen von Fürsorglichkeit und wird bereits mit sozialem Status verbunden.

    Zudem spielen soziale Medien und Netzwerke eine Rolle. Junge Menschen teilen ihre positiven Erfahrungen mit Mischlingshunden oft in sozialen Netzwerken, was andere junge Menschen ermutigt, sich ebenfalls für einen Mischling zu entscheiden. Jeden Tag entstehen ca. 13,5 Millionen Hundefotos allein in Deutschland.

    Hierdurch ändert sich die öffentliche Wahrnehmung, und Mischlinge werden zunehmend als gleichwertig zu Rassehunden angesehen.

    Die Flexibilität und Unkompliziertheit von Mischlingshunden kann für junge Menschen, die oft in dynamischen Lebensphasen stecken, ebenfalls attraktiv sein. Mischlinge erfordern weniger spezialisierte Pflege im Vergleich zu einigen Rassehunden und sind oft anpassungsfähiger an verschiedene Lebensstile.

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    München die Stadt mit überdurchschnittlich vielen Mischlingshunden

    München ist eine Stadt, die für viele Dinge bekannt ist: Kunst, Kultur, eine hohe Lebensqualität und offenbar auch eine besondere Affinität für Mischlingshunde.

    Die Daten zeigen, dass mehr als die Hälfte der in München registrierten Hunde Mischlinge sind, genauer gesagt 54,5 %. Im Detail wurden 20.409 Hunde als Mischlinge bezeichnet.

    Darin enthalten sind 6.529 Hunde, bei denen ausdrücklich die Bezeichnung „Mischling“ genannt wurde und weitere 13.880 Hunde, bei denen zumindest die Rasse eines Elternteils angegeben wurde.

    Labrador-Mischlinge führen die Liste an mit 894 Nennungen, gefolgt von Schäferhund-Mischlingen mit 680 Nennungen und Dackel-Mischlingen, die 637 Mal genannt wurden.

    Interessant ist auch der Trend im Zeitverlauf: Verglichen mit dem Jahr 2015 hat die Anzahl der Mischlingshunde in München um 629 oder 4,5 % zugenommen.

    Während die Bezeichnung Schäferhund-Mischling und Jagdhund-Mischling in der Beliebtheit sank, erlebten andere Mischlingsvarianten einen Aufschwung. Malteser-Mischlinge, Podenco-Mischlinge und American Bulldog-Mischlinge haben besonders zugelegt.

    Die bürokratische Herausforderung von Mischlingshunden

    Die bürokratischen Herausforderungen bei der Erfassung von Mischlingshunden sind vielfältig und komplex. Bei der Anmeldung eines Hundes für die Hundesteuer wird in der Regel nach der Rasse gefragt. Diese Information ist jedoch oft ungenau oder unvollständig.

    Die Verwendung der FCI-Systematik (Fédération Cynologique Internationale), die Hunderassen in verschiedene Gruppen und Sektionen unterteilt, soll für mehr Klarheit sorgen. Dennoch birgt die Einteilung Schwierigkeiten in der Zuordnung.

    Ein Grundproblem ist, dass viele der verwendeten Rassebezeichnungen eher eine Kategorie als eine konkrete Rasse darstellen.

    Zum Beispiel handelt es sich bei dem Begriff „Schäferhund“ nicht um eine einzige Hunderasse, sondern um eine Vielzahl unterschiedlicher Rassen, die alle zu der Gruppe der Hütehunde gehören könnten.

    Ähnliche Unschärfen ergeben sich bei Bezeichnungen wie Terrier, Pinscher oder Jagdhund. Diese Begriffe können eine Vielzahl verschiedener Rassen umfassen, was die genaue Kategorisierung erschwert.

    Ein weiteres Problem ergibt sich bei der unterschiedlichen Verwendung von Rassenamen. So können Bezeichnungen wie Deutscher Großspitz, Deutscher Kleinspitz und Kleinspitz alle auf die gleiche Rasse hindeuten.

    Bei der Erfassung für administrative Zwecke werden sie jedoch oft zu einer einzigen Kategorie zusammengefasst, was wiederum zu Unklarheiten führen kann.

    Diese Unschärfen in der Rassendefinition führen nicht nur zu statistischen Abweichungen, sondern können auch Auswirkungen auf Regelungen zur Haltung, Steuern und sogar auf das Reisen mit dem Tier haben.

    So können bestimmte Rassen in einigen Gebieten besonderen Auflagen unterliegen, während Mischlinge aus diesen Rassen möglicherweise nicht so einfach identifiziert und damit nicht denselben Auflagen unterzogen werden können.

    Es besteht daher ein Bedarf an klaren und einheitlichen Kriterien zur Rassenbestimmung, besonders bei Mischlingshunden. Nur so können Verwaltungen, Tierärzte und Hundehalter sicher sein, dass sie über die gleiche Gruppe von Tieren sprechen, wenn sie von einer bestimmten „Rasse“ reden.

    Diese präzise Kategorisierung ist nicht nur für administrative Zwecke wichtig, sondern kann auch entscheidend sein für die Gesundheit des Hundes, da einige Rassen spezielle gesundheitliche Bedürfnisse haben.

    Was ist überhaupt ein Mischlingshund?

    Ein Mischlingshund ist ein Hund, der nicht einer bestimmten Rasse angehört oder dessen Abstammung aus verschiedenen Rassen besteht. In der Praxis bedeutet das, dass zumindest die Eltern oder Großeltern des Hundes verschiedenen Rassen angehören oder selbst Mischlinge sind.5

    In der Hundezucht wird die Definition eines Mischlings oft streng gehandhabt. Ein Hund gilt als reinrassig, wenn seine Eltern und Vorfahren alle derselben Rasse angehören und dieser Rassestandard von einer anerkannten Zuchtorganisation festgelegt wurde.

    Sobald ein Hund eine Abstammung hat, die mehr als eine Rasse einschließt, wird er als Mischling klassifiziert. In einigen Fällen kann es jedoch komplizierter sein, vor allem wenn der genaue Stammbaum des Hundes unbekannt ist. Hier kommt oft eine DNA-Analyse ins Spiel, die Aufschluss über die genetische Herkunft geben kann.

    Quellenangaben

    1. https://www.uni-goettingen.de/de/document/download/52bbce3b8ebcfef2faa77d50d72a0b21.pdf/Heimtierstudie%202019%20final%20korr..pdf ↩︎
    2. https://www.ivh-online.de/der-verband/daten-fakten/anzahl-der-heimtiere-in-deutschland.html ↩︎
    3. https://stadt.muenchen.de/dam/jcr:cae043bb-d34f-4858-aed9-587bc630c1c7/mb200302.pdf ↩︎
    4. https://www.tasso.net/Presse/Pressemitteilungen/2022/beliebteste-hunderassen-2021 ↩︎
    5. https://de.wikipedia.org/wiki/Mischlingshund ↩︎