Hunde und ihre Fressgewohnheiten
Du kennst das sicher, wenn dein Hund plötzlich den Appetit verliert und seine Nase von der üblicherweise unwiderstehlichen Mahlzeit abwendet. Das kann durchaus erst einmal beunruhigend sein.
Hunde kommunizieren auf ihre Art und Weise mit uns, und wenn sie aufhören zu fressen, versuchen sie oft, uns damit etwas zu sagen. Das Fressverhalten ist ein wichtiger Indikator für die allgemeine Gesundheit deines vierbeinigen Freundes.
Es gibt aber zahlreiche Gründe, warum ein Hund nicht frisst:
Ursachen für Appetitlosigkeit bei Hunden
#1 Stress
Es ist bemerkenswert, wie anpassungsfähig und belastbar Hunde sind. Aber, so wie wir Menschen, sind auch sie anfällig für Stress. Stress kann bei deinem Hund zu Appetitlosigkeit führen.
Veränderungen in der Umgebung, wie ein Umzug, das Hinzufügen oder Verlust eines neuen Familienmitglieds (menschlich oder tierisch) oder eine Änderung in der täglichen Routine, können deinen Hund aus der Bahn werfen. Selbst eine veränderte Fütterungszeit kann genügen, um sein Gleichgewicht zu stören.
Hunde sind Gewohnheitstiere und schätzen Beständigkeit. Sie brauchen ein wenig Zeit, um sich an neue Umstände zu gewöhnen.
Also, wenn dein Hund plötzlich die Nahrung verweigert, überlege dir, ob es kürzlich Veränderungen in seinem Leben gegeben hat.
Gebe ihm etwas Zeit und versuche, eine ruhige und stabile Umgebung zu schaffen. Das kann dabei helfen, seinen Appetit wiederherzustellen.
Geschichte meiner Hunde
#2 Schmerzen
Schmerzen können die Fresslust deines Hundes ebenso beeinflussen. Vielleicht ist es ein wunder Zahn, der das Kauen schmerzhaft macht. Oder vielleicht hat er Bauchschmerzen und das Fressen verschlimmert das Unwohlsein.
Es ist wichtig, den körperlichen Zustand deines Hundes im Auge zu behalten. Beobachte, ob er Anzeichen von Unbehagen oder Schmerzen zeigt.
#3 Medizinische Behandlungen
Manchmal kann die Ursache für das gestörte Fressverhalten deines Hundes eine kürzlich durchgeführte medizinische Behandlung sein. Operationen, Medikamente und sogar Impfungen können deinem Hund den Appetit verderben.
Denke nur daran, wie du dich fühlst, wenn du nach einer Operation aufwachst oder wenn du eine starke Medikation einnimmst. Dein Magen fühlt sich nicht gerade nach einem Festschmaus an, oder?
Nach einer Operation kann dein Hund einige Tage lang schmerzhaft oder unwohl sein und daher sein Futter ablehnen.
Medikamente, besonders solche mit starken Nebenwirkungen, können Übelkeit oder Appetitlosigkeit verursachen.
Selbst eine routinemäßige Impfung kann vorübergehend dazu führen, dass dein Hund sein Futter links liegen lässt.
#4 Krankheit
Krankheiten, ob bakteriell, viral oder chronisch, können zu Appetitlosigkeit bei deinem Hund führen.
Bakterielle oder virale Infektionen, wie Parvovirus oder eine einfache Magen-Darm-Infektion, können deinen Hund krank machen und seinen Appetit stören.
Chronische Erkrankungen wie Nierenversagen oder Krebs können ebenfalls gravierende Auswirkungen auf das Fressverhalten deines Hundes haben.
Es ist wie bei uns Menschen. Wenn wir uns nicht gut fühlen, essen wir oft auch nicht gut.
#5 Alter
Das Alter deines Hundes spielt eine wesentliche Rolle in seinem Fressverhalten. Während Welpen in der Regel alles fressen, was ihnen in den Weg kommt, können ältere Hunde wählerischer werden.
Mit zunehmendem Alter können Hunde auch ihren Appetit verlieren. Es ist ein natürlicher Teil des Alterungsprozesses, so wie wir Menschen im Alter vielleicht nicht mehr so hungrig sind wie in unseren jüngeren Jahren.
Gleichzeitig können ältere Hunde aufgrund von gesundheitlichen Problemen wie Zahnproblemen, Arthritis oder altersbedingten Krankheiten Probleme beim Fressen haben.
Sie könnten spezielle Ernährungsbedürfnisse haben, die berücksichtigt werden müssen.
#6 Ernährung
Die Art der Nahrung, die du deinem Hund gibst, kann einen großen Einfluss auf sein Fressverhalten haben.
Hast du kürzlich das Futter gewechselt? Ein neuer Geschmack oder eine neue Textur kann deinen Hund dazu bringen, sein Futter zunächst abzulehnen.
Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein – wenn das Futter immer gleich ist, kann dein Hund sich langweilen und das Interesse daran verlieren.
Denke an uns Menschen – wir mögen Abwechslung in unserer Ernährung, oder?
Und denke daran, Snacks zwischen den Mahlzeiten könnten deinen Hund satt machen, so dass er weniger Lust auf seine reguläre Mahlzeit hat.
Es ist vergleichbar mit dem Gefühl, wenn wir vor dem Abendessen zu viele Chips essen – danach haben wir einfach keinen Hunger mehr auf die Hauptmahlzeit.
Geschichte meiner Hunde
Das „Problem“ war, dass dieses Futter deutlich beliebter war als das klassische Trockenfutter, welches es sonst gab. Haben wir anschließend das Futter nach und nach wieder auf die klassische Ernährung umgestellt, hat unser Hund gelegentlich den Hungerstreik angetreten, weil er weiterhin Reis mit Hühnchen haben wollte.
Wie lange kann ein Hund ohne Fressen auskommen?

Wie lange kann mein Hund ohne Fressen auskommen? Die einfache Antwort: Ein gesunder Hund kann etwa 3 bis 5 Tage ohne Futter überleben.
Insgesamt kann ein Hund auch deutlich länger, bis zu 25 Tage, ohne Nahrung auskommen. Spätestens nach 3 bis 5 Tagen kommt er jedoch in den Bereich, indem es gesundheitlich bedenklich wird und du dir medizinische Unterstützung suchen solltest.
Beachte, dass es sich hierbei um Richterwerte handelt, die stark von der Gesundheit, dem Alter, der Größe und dem Aktivitätsniveau deines Hundes abhängen.
Kleinere Hunde, Welpen und ältere oder kranke Hunde könnten nicht so lange ohne Futter auskommen. Und selbst wenn sie es könnten, ist es nicht ideal und kann zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen.
Hunde sind wie wir Menschen – sie brauchen regelmäßige Mahlzeiten, um Energie zu haben und gesund zu bleiben. Wenn dein Hund mehr deutlich mehr als 24 Stunden sein Futter verweigert, ist es durchaus berechtigt sich Sorgen zu machen und einen Tierarzt aufzusuchen.
Praktische Strategien, um deinen Hund zum Fressen zu motivieren
- Regelmäßige Bewegung: Wie bei uns Menschen kann auch bei Hunden regelmäßige Bewegung den Appetit anregen. Ein guter Spaziergang oder ein Spiel im Park kann dazu beitragen, dass dein Hund hungrig nach Hause kommt.
- Aufmerksamkeit und Liebe: Manchmal braucht dein Hund einfach ein wenig zusätzliche Zuneigung. Nimm dir die Zeit, um mit ihm zu spielen und ihn zu umsorgen. Das reduziert Stress und kann sein allgemeines Wohlbefinden verbessern und seinen Appetit steigern.
- Hundetraining: Durch das Training kannst du deinen Hund dazu ermutigen, sein Futter zu fressen. Zum Beispiel kannst du das Fressen als Teil einer Belohnung für gutes Verhalten einsetzen.
- Regelmäßige Mahlzeiten: Stelle sicher, dass dein Hund regelmäßige Mahlzeiten erhält. Dadurch kann er ein gesundes Fressverhalten entwickeln und sich darauf verlassen, dass er zu bestimmten Zeiten Nahrung erhält.
- Auswahl gesunder, ausgewogener Nahrung: Nicht alle Hundefutter sind gleich. Wähle ein Futter, das nicht nur schmackhaft, sondern auch nahrhaft und ausgewogen ist. Eine gesunde Ernährung kann dazu beitragen, dass dein Hund sich auf seine Mahlzeiten freut.

Wann man einen Tierarzt aufsuchen sollte
Wenn dein Hund seine Mahlzeiten verweigert, kann das durchaus Grund zur Sorge sein. Natürlich gibt es Zeiten, in denen es nur eine vorübergehende Laune oder ein kleineres Problem ist.
Aber es gibt auch Fälle, in denen ein Tierarztbesuch unerlässlich ist.
Wenn dein Hund über 24 Stunden kein Futter zu sich nimmt, ist es Zeit, die Sache ernst zu nehmen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Dies gilt insbesondere für Welpen, ältere Hunde und Hunde mit bekannten gesundheitlichen Problemen, da sie anfälliger für ernste Komplikationen sein können.
Du solltest auch deinen Tierarzt kontaktieren, wenn dein Hund andere Symptome zeigt, wie Lethargie, Erbrechen, Durchfall, Gewichtsverlust oder Verhaltensänderungen. Diese Symptome können auf ernsthafte Gesundheitsprobleme hinweisen, die sofortige medizinische Aufmerksamkeit erfordern.
Denke daran, du kennst deinen Hund am besten. Wenn du das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt, zögere nicht, einen Tierarzt aufzusuchen.