Du kennst das sicherlich: Du stellst Deinem Hund eine frische Schüssel mit seinem gewohnten Hundefutter hin und er schaut es nur an, schnuppert vielleicht kurz und wendet sich dann ab. Aber sobald es um Leckerlis geht, ist er wieder voll dabei. Wie kommt das?
Die wahrscheinlichsten Gründe, warum ein Hund kein Futter, aber Leckerlis frisst
#1 Einseitige Ernährung
Stell dir vor, du würdest jeden Tag genau dasselbe essen. Irgendwann würdest du dich wahrscheinlich nach Abwechslung sehnen. Nun, Hunde sind da nicht anders.
Wenn sie ständig dasselbe Trockenfutter oder Nassfutter bekommen, kann es sein, dass sie es irgendwann satt haben. Besonders, wenn sie dann das Aroma und die Textur von Leckerlis kennenlernen, die oft intensiver und schmackhafter sind.
Du weißt ja, wie es ist: Ein Stück Schokolade zwischendurch schmeckt uns Menschen oft besser als das tägliche Brot. Dein vierbeiniger Freund könnte sich also an eine bestimmte Art von Futter so sehr gewöhnt haben, dass er alles andere ablehnt.
Ein Futterwechsel könnte hier Abhilfe schaffen und für eine artgerechte Ernährung sorgen.
#2 Falsches Futter oder falsche Futtermenge
Es klingt so simpel, aber manchmal passt das Futter einfach nicht zu den Bedürfnissen des Hundes. Vielleicht ist es nicht reichhaltig genug für einen sehr aktiven Hund oder zu reichhaltig für einen älteren oder weniger aktiven Hund.
Appetitlosigkeit kann ein Zeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt. Es ist wie bei uns, wenn wir nicht das richtige Essen für unsere Bedürfnisse bekommen: Wir fühlen uns nicht satt oder sind zu voll.
Wenn Dein Hund das Futter verweigert, ist es wichtig, die Menge und Art des Futters zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Ein Tierarzt oder ein Ernährungsberater kann hier wertvolle Tipps geben.
#3 Futter schmeckt nicht
Es mag überraschend klingen, aber auch Hunde haben Vorlieben, wenn es um den Geschmack geht. Vielleicht hat sich der Geschmackssinn deines Hundes mit der Zeit verändert oder das Futter hat eine neue Rezeptur.
Manchmal ist es einfach so, dass das Futter dem Hund nicht schmeckt. Hier hilft oft ein wenig Experimentieren. Verschiedene Geschmacksrichtungen ausprobieren oder mal ein anderes Trockenfutter testen, kann Wunder wirken. Denn genauso wie wir Menschen essen auch Hunde am liebsten, was ihnen schmeckt.
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#4 Futterangebot zu hoch
Stell dir vor, du gehst in ein Restaurant und bekommst eine Speisekarte mit über 100 Gerichten präsentiert. Würdest du nicht auch überfordert sein und Schwierigkeiten haben, dich zu entscheiden?
Genau das kann auch Deinem Hund passieren, wenn er vor zu vielen Futteroptionen steht. Wenn wir unserem vierbeinigen Freund ständig verschiedene Sorten Hundefutter anbieten in der Hoffnung, dass er endlich etwas frisst, kann das zur Verwirrung führen.
Anstatt eine klare Vorliebe zu entwickeln, könnte er unsicher werden und das Fressen ganz vermeiden. Ein konstantes Futterangebot mit gelegentlichem Wechsel kann hier helfen, dem Hund Sicherheit zu geben.
Gleichzeitig solltest du darauf achten, wie oft du deinem Hund Futter anbietest. Bekommt er 5 oder mehr Mahlzeiten am Tag? Wenn du regelmäßig so viel Essen hättest, würdest du wahrscheinlich auch nicht alles verputzen, sondern irgendwann Dinge ablehnen, weil du einfach keinen Hunger hast.
#5 Zu viele Leckerlis
Wir alle lieben es, unseren Hunden ab und zu ein Leckerli zu geben, besonders wenn sie uns mit diesen großen Augen anschauen. Aber Vorsicht! Wenn Dein Hund zu viele Leckerlis bekommt, kann er das normale Futter vermeiden.
Warum? Nun, weil er bereits satt ist! Leckerlis sind oft kalorienreich und können schnell den Hunger stillen. Wenn er also zu viele davon bekommt, fehlt ihm der Appetit auf sein reguläres Futter.
Es ist ein bisschen so, als würdest du vor dem Abendessen eine Tüte Chips essen – danach ist der Hunger auf das Hauptgericht einfach weg.
#6 Antrainiertes Verhalten
Hunde sind unglaublich lernfähig. Und manchmal, ohne dass wir es merken, lehren wir sie Dinge, die nicht unbedingt in ihrem besten Interesse sind.
Wenn Dein Hund sein Futter verweigert und du ihm daraufhin ein Leckerli gibst, in der Hoffnung, dass er wenigstens etwas isst, dann lernt er schnell: „Wenn ich mein normales Futter nicht esse, bekomme ich etwas Besseres!“
Dieses antrainierte Verhalten kann schwer zu durchbrechen sein, aber es ist wichtig, konsequent zu sein und dem Hund zu zeigen, dass Leckerlis eine Belohnung sind und nicht eine Alternative zum Hauptfutter.

#7 Unsicherheit, Stress und Angst
Hunde sind, genau wie Menschen, emotionale Wesen. Sie spüren Veränderungen in ihrer Umgebung und können darauf empfindlich reagieren.
Ein Umzug, der Verlust eines geliebten Familienmitglieds oder einfach nur ein neues Möbelstück im Wohnzimmer kann Unsicherheit und Stress auslösen.
Und dann gibt es noch besondere Tage, wie Silvester. Das laute Knallen und die ungewohnten Geräusche können viele Hunde verängstigen. In solchen Zeiten der Angst kann der Appetit nachlassen.
Ein verängstigter Hund hat oft wenig Interesse am Fressen. Hier kann es helfen, eine beruhigende Umgebung zu schaffen und dem Hund Sicherheit zu geben, um seine Angst zu mindern oder bei temporären Events wie Silvester darauf zu vertrauen, dass dein Vierbeiner in ein paar Tagen wieder ganz der Alte ist.
#8 Heiße Sommertage
Wir alle kennen das Gefühl an besonders heißen Tagen, wenn die Sonne brennt und der Gedanke an ein schweres Essen unerträglich erscheint.
Hunde fühlen genauso! An extrem heißen Tagen kann der Appetit deines Hundes sinken. Er könnte weniger Trockenfutter wollen oder nach etwas Frischerem suchen.
In solchen Zeiten kann es hilfreich sein, ihm kühlere, wasserreichere Snacks anzubieten oder sein Futter mit etwas Wasser zu befeuchten, um es appetitlicher zu machen.
#9 Nach einer Narkose
Wenn dein Hund eine Operation hatte oder aus anderen Gründen narkotisiert wurde, kann es sein, dass er danach nicht sofort wieder seinen normalen Appetit hat.
Der Grund? Narkosemittel können den Geschmackssinn beeinflussen und zu Appetitlosigkeit führen. Darüber hinaus kann die körperliche Genesung nach einem Eingriff auch den Appetit des Hundes beeinflussen.
Es ist wichtig, in solchen Zeiten geduldig zu sein und deinem Hund Zeit zur Erholung zu geben. Wenn er bereit ist zu essen, wird er es tun.
#10 Magenverstimmung
Wir alle kennen dieses unangenehme Gefühl, wenn der Magen rebelliert. Sei es durch etwas, das wir gegessen haben, oder durch eine Magen-Darm-Infektion. Hunde sind da nicht anders.
Eine Magenverstimmung kann durch eine Vielzahl von Dingen verursacht werden, z.B. durch das Fressen von etwas Ungenießbarem während eines Spaziergangs oder durch einen schnellen Futterwechsel.
In solchen Zeiten kann der Gedanke an Essen für deinen Hund unangenehm sein, ähnlich wie wenn du dich nach einem zu reichhaltigen Essen unwohl fühlst.
Hier kann es helfen, dem Hund eine leicht verdauliche Diät anzubieten (z.B. den Hunde-Dauerbrenner „Reis mit Hühnchen“) und sicherzustellen, dass er viel Wasser trinkt, bis sich sein Magen wieder beruhigt hat.
#11 Zahnschmerzen
Stell dir vor, du hast Zahnschmerzen und jedes Mal, wenn du kaust, spürst du einen stechenden Schmerz. Du würdest wahrscheinlich auch das Essen vermeiden, oder? Das gleiche gilt für Hunde.
Zahnschmerzen oder Probleme im Mundbereich können das Kauen sehr unangenehm machen. Es könnte eine verlorene Füllung sein, Zahnfleischentzündung oder sogar ein gebrochener Zahn.
Wenn dein Hund plötzlich sein Trockenfutter vermeidet oder Schwierigkeiten beim Kauen hat, könnte das ein Hinweis auf Zahnschmerzen sein.
In solchen Fällen ist es wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen, um das Problem zu diagnostizieren und zu behandeln.

Weniger häufig, aber ernst zu nehmende Gründe für Futterverweigerung bei Hunden
Während viele der häufigsten Gründe für die Futterverweigerung bei Hunden relativ harmlos und leicht zu beheben sind, gibt es auch einige schwerwiegendere Ursachen, die berücksichtigt werden sollten.
Diese können schwerwiegender sein und erfordern oft die sofortige Aufmerksamkeit eines Tierarztes.
#1 Vergiftung
Wie Kinder sind auch Hunde von Natur aus neugierig und nehmen oft Dinge in den Mund, die sie nicht sollten. Einige dieser Gegenstände oder Substanzen können giftig sein.
Symptome einer Vergiftung können Erbrechen, Durchfall, Zittern und natürlich Appetitlosigkeit sein.
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund etwas Giftiges gefressen haben könnte, ist es wichtig, sofort zu handeln und einen Tierarzt aufzusuchen. Die frühzeitige Behandlung kann lebensrettend sein.
#2 Magen- und Darmprobleme
Obwohl eine gelegentliche Magenverstimmung normal ist, können anhaltende oder schwere Magen- und Darmprobleme ein Zeichen für ein größeres gesundheitliches Problem sein.
Dazu gehören Zustände wie Gastritis, Darmverschluss oder sogar Tumore. Diese können Appetitlosigkeit verursachen und erfordern oft eine spezielle Diagnose und Behandlung durch einen Tierarzt.
#3 Leber- und Nierenerkrankung
Die Leber und die Nieren sind zwei der wichtigsten Organe im Körper deines Hundes. Sie sind für die Verdauung und Entgiftung verantwortlich und spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der allgemeinen Gesundheit deines Tieres.
Erkrankungen dieser Organe können eine Vielzahl von Symptomen verursachen, von denen Appetitlosigkeit eines der häufigsten ist. Andere Symptome können Gelbfärbung der Augen oder des Zahnfleisches, erhöhter Durst und veränderte Urinausscheidung sein.
Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bei deinem Hund bemerkst, ist es wichtig, so schnell wie möglich medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
#4 Pankreatitis
Die Bauchspeicheldrüse ist ein kleines, aber mächtiges Organ, das für die Produktion von Verdauungsenzymen und Hormonen verantwortlich ist. Wenn dieses Organ entzündet ist, spricht man von einer Pankreatitis.
Diese Entzündung kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter eine fettreiche Ernährung, Medikamente oder sogar Verletzungen.
Ein Hund mit Pankreatitis kann Anzeichen von Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen zeigen.
Es ist wichtig, bei Verdacht auf Pankreatitis sofort einen Tierarzt aufzusuchen, da dieser Zustand schnell zu Komplikationen führen kann.
#5 Lebensmittelallergien
Ja, auch Hunde können Nahrungsmittelallergien haben! Genau wie Menschen können Hunde allergische Reaktionen auf bestimmte Futterbestandteile entwickeln.
Das kann von Proteinen in Fleischsorten bis zu bestimmten Getreidearten reichen. Symptome können Hautirritationen, Juckreiz, Verdauungsprobleme und natürlich Appetitlosigkeit sein.
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund eine Lebensmittelallergie haben könnte, ist es hilfreich, seine Ernährung anzupassen und mögliche Allergene zu eliminieren.
Ein Tierarzt kann dabei helfen, die genaue Ursache zu bestimmen und einen Ernährungsplan zu erstellen.
#6 Probleme beim Schlucken
Wenn das Essen zur Qual wird, kann es sein, dass dein Hund Schwierigkeiten beim Schlucken hat. Er könnte versuchen, zu fressen, aber das Futter wieder ausspucken, oder er könnte beim Versuch zu schlucken würgen.
Schwierigkeiten beim Schlucken können durch eine Reihe von Problemen verursacht werden, von Entzündungen im Halsbereich über Fremdkörper bis hin zu neurologischen Problemen.
Es ist wichtig, dieses Problem nicht zu ignorieren, da es das Risiko einer Aspirationspneumonie (wenn Nahrung oder Flüssigkeit in die Lunge gelangt) erhöht.
In all diesen beschrieben Fällen ist es wichtig, auf die Anzeichen zu achten und proaktiv zu handeln. Jedes dieser Probleme kann ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheit deines Hundes haben, aber mit der richtigen Pflege und Behandlung kann er schnell wieder auf den Pfoten sein und sein Futter genießen.
Zusammenfassend
Jeder Hundebesitzer kennt das Gefühl der Sorge, wenn der geliebte Vierbeiner plötzlich sein Futter meidet.
Während es viele Gründe gibt, die hinter dieser Veränderung stecken können, von harmlosen Vorlieben bis hin zu ernsteren gesundheitlichen Bedenken, solltest du nicht direkt in Panik ausbrechen, wenn dein Hund mal eine Mahlzeit ausfallen lässt.
Wenn du bemerkst, dass dein Hund sein Futter vermeidet, nimm dir die Zeit, die Ursache zu ergründen, sei es durch Beobachtung, Anpassung der Ernährung oder durch den Besuch eines Tierarztes.
Am Ende des Tages ist unser Hauptziel, dass unser vierbeiniger Freund glücklich, gesund und zufrieden ist. Mit der richtigen Pflege, Aufmerksamkeit und Information können wir sicherstellen, dass wir alles tun, um genau das zu erreichen!
FAQ
Warum verweigert mein Hund das Futter, frisst aber Leckerli?
Dein Hund könnte das tägliche Futter als uninteressant empfinden, während Leckerlis einen besonderen Reiz darstellen. Überlege, das Futter durch eine qualitativ höhere oder geschmacklich andere Sorte zu ersetzen.
Was kann ich tun, wenn mein Hund sein Futter verweigert?
Versuche, das Futter schmackhafter zu machen, indem du es mit etwas Wasser anfeuchtest oder ein paar Leckerli untermischst. Langsam die Leckerli reduzieren, kann den Übergang erleichtern.
Kann das Futterverweigern auf ein Gesundheitsproblem hinweisen?
Ja, Futterverweigerung kann ein Zeichen für gesundheitliche Probleme sein. Wenn dein Hund plötzlich das Fressen verweigert, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, um mögliche Krankheiten auszuschließen.
Ist es schädlich, wenn mein Hund nur Leckerli frisst?
Leckerli sind meist nicht ausgewogen und können zu Ernährungsdefiziten führen. Du solltest Leckerli nur als Belohnung verwenden und sicherstellen, dass dein Hund eine ausgewogene Ernährung erhält.
Sollte ich das Futter wechseln, wenn mein Hund es verweigert?
Wenn dein Hund das Futter konstant verweigert, kann ein Wechsel sinnvoll sein. Es ist jedoch wichtig, den Wechsel langsam vorzunehmen und sicherzustellen, dass das neue Futter alle notwendigen Nährstoffe enthält.
Wie oft sollte ich meinem Hund Leckerli geben?
Leckerli sollten nur in Maßen gegeben werden, da sie die Ernährungsbalance stören können. Halte dich an die Empfehlungen auf der Verpackung oder frage deinen Tierarzt nach einer geeigneten Menge.
Wie kann ich feststellen, ob mein Hund sein Futter mag?
Wenn dein Hund sein Futter regelmäßig und ohne Zögern frisst, mag er es wahrscheinlich. Zögern oder Zurücklassen von Futter könnte darauf hinweisen, dass er es nicht mag, und ein Wechsel könnte erforderlich sein.