So viel Umsatz wird in Deutschland mit Hundefutter gemacht
- In 2022 lag der Umsatz mit Hundefutter in Deutschland bei über 1,8 Milliarden Euro.1
- Spitzenreiter beim Hundefutterumsatz sind Leckerli mit einem jährlichen Umsatz von 696 Millionen Euro.
- Nassfutter konnte immerhin 595 Millionen Euro an Umsatz generieren.
- Der geringste Umsatz wurde mit Trockenfutter gemacht, dieser lag lediglich bei 516 Millionen Euro
- Der Onlinehandel gewinnt weiterhin an Bedeutung und wächst als Absatzkanal jährlich um derzeit ca. 14 %2
- Hauptumsatzquelle bleibt jedoch weiterhin der Einzelhandel, mit einem Umsatzanteil von insgesamt 62 %
- Der Gesamtumsatz der deutschen Heimtierbranche liegt bei knapp 6,5 Milliarden Euro3
- Etwas mehr als 4 Milliarden Euro entfallen hierbei auf die Nahrungskosten für deutsche Haustiere
- Insgesamt wird bis 2027 ein jährliches Marktwachstum von 4,6 % prognostiziert4

Wachsender Markt beim Hundefutter
Im Jahr 2022 wächst der Markt für Hundefutter in den traditionellen Vertriebswegen um 7,8 Prozent und erzielt einen Umsatz von 1,807 Milliarden Euro.
Besonders auffällig ist das Wachstum im Segment des Feuchtfutters. Dieses Segment verzeichnet einen Umsatz von 595 Millionen Euro, was einem Anstieg von 13,4 Prozent entspricht.
Das Trockenfutter folgt mit einem Umsatz von 516 Millionen Euro und einem Zuwachs von 7,4 Prozent. Snacks erzielen einen Umsatz von 696 Millionen Euro und wachsen um 3,6 Prozent.
Dieses Wachstum spiegelt eine allgemeine Zunahme der Haustierbesitzer wider, insbesondere von Hundebesitzern. Immer mehr Deutsche halten ein eigenes Haustier. Gleichzeitig ist die Inflation ebenfalls ein Preistreiber, der die Umsatzzahlen vergrößert.
Im Vergleich der verschiedenen Futterarten zeigt sich, dass Feuchtfutter den größten Zuwachs erfährt. Dies liegt an einer steigenden Bewusstheit für die ernährungsphysiologischen Bedürfnisse von Hunden.
Feuchtfutter gilt allgemein als schmackhafter und ernährungsphysiologisch ausgewogener. Darüber hinaus ist es einfacher zu fressen für Hunde, die gesundheitliche Probleme wie Zahnprobleme oder Verdauungsstörungen haben.
Trockenfutter zeigt ebenfalls ein Wachstum, allerdings in geringerem Maße als Feuchtfutter. Die Vorteile von Trockenfutter liegen in der längeren Haltbarkeit und der einfacheren Lagerung. Es bleibt daher eine weit verbreitete Wahl unter Hundebesitzern.
Snacks haben zwar den niedrigsten prozentualen Zuwachs, erzielen aber den höchsten Umsatz von den drei Kategorien. Unabhängig von der generellen Ernährung, also der Wahl zwischen Feuchtfutter, Trockenfutter oder BARF sind Leckerlis immer im Bedarf und daher weiterhin eine solide Umsatzposition.
Aktuelle Marktlage
Der deutsche Tiernahrungsmarkt ist ein wesentlicher Akteur im europäischen Raum. Im Prognosezeitraum von 2022 bis 2027 wird eine jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 4,6 % erwartet.
Dabei ist Deutschland nicht nur die größte Volkswirtschaft in der Europäischen Union, sondern auch ein führender Markt für Heimtiernahrungsprodukte.
Laut dem Industrieverband der Heimtierhersteller zählt das Land 83 Millionen wohlhabende Verbraucher und 39,4 Millionen Haustiere.
Die Marktdynamik zeigt eine Reife und eine leichte Sättigung, aber auch ein stetiges Wachstum. So betrug der Umsatz im Jahr 2020 laut Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) 3,9 Millionen US-Dollar, wobei die Kategorien Hunde- und Katzenfutter besonders hervorstechen.
Fast die Hälfte der deutschen Haushalte, genauer gesagt 47,0 %, besitzt mindestens ein Haustier, und 13,0 % der Haushalte haben mehr als ein Haustier. Diese Zahlen unterstreichen die Wichtigkeit und Größe des Tiernahrungsmarktes in Deutschland.
Eines der Herausforderungen für den Markt waren Lieferengpässe, die den Transport von Roh- und Fertigwaren sowie die Verfügbarkeit von Heimtiernahrungsprodukten im Einzelhandel beeinträchtigten.
Diese Engpässe resultierten aus Handelsbeschränkungen und hatten erhebliche Auswirkungen auf viele Bereiche der Heimtiernahrungsindustrie.
Ein anderer Aspekt, der den Markt prägt, ist die Verbraucherpräferenz. In einem reifen Markt wie Deutschland, wo die Auswahl groß und die Konsumenten informiert sind, spielen Faktoren wie Qualität, Nachhaltigkeit und spezialisierte Ernährungsoptionen eine immer wichtigere Rolle.
Dazu gehören auch Trends wie Bio-Produkte und Futter mit speziellen Inhaltsstoffen, die bestimmte Gesundheitsbedürfnisse von Haustieren adressieren.
Insgesamt zeigt der deutsche Tiernahrungsmarkt sowohl Robustheit als auch Potenzial für weiteres Wachstum. Die vorhandenen Herausforderungen, vor allem im Bereich der Lieferkette, beeinflussen zwar den Markt, doch die grundsätzliche Tendenz bleibt positiv.
Mit einer erwarteten jährlichen Wachstumsrate von 4,6 % in den nächsten Jahren wird der Markt voraussichtlich weiterhin eine führende Rolle in der europäischen Heimtiernahrungsindustrie spielen.
Wettbewerbslandschaft in Deutschland

Der deutsche Tiernahrungsmarkt zeigt eine ausgeprägte Wettbewerbslandschaft mit einer Reihe von großen Akteuren, darunter Deuerer, Heristo AG, Vitakraft-Werke Wührmann & Sohn, Fressnapf, Aldi, Rewe, Mars und Nestlé.
Diese Unternehmen dominieren den Markt und bilden ein konsolidiertes Umfeld.
Um ihre Position zu festigen und auszubauen, setzen die Hersteller auf die Erweiterung ihrer Produktpalette. Dabei liegt der Fokus verstärkt auf spezifischen Tierarten, Rassen, Größen und Altersgruppen.
Ein interessanter Trend auf diesem Markt ist der Anstieg des Verkaufs von therapeutischem Hundefutter.
Obwohl dieses Segment aufgrund der hohen Produktkosten noch als Nischenmarkt gilt, wächst das Interesse der Verbraucher an gesundheitsfördernden und spezialisierten Nahrungsoptionen.
Das spiegelt den Wunsch der Verbraucher wider, in die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Tiere zu investieren.
Premium-Hundefutter und Leckereien für Hunde gelten als Haupttreiber des zukünftigen Marktwachstums. Die steigende Nachfrage nach hochwertigen, gesunden Optionen zeigt, dass das Wohl des Tieres für viele Verbraucher an erster Stelle steht.
Dies könnte auch als Reaktion auf die zunehmende Aufklärung über die Bedürfnisse und die Gesundheit von Haustieren interpretiert werden.
Onlinehandel für Nahrungsabsatz immer wichtiger
Die Bedeutung des Online-Handels im Sektor der Heimtiernahrung und -produkte hat im Jahr 2022 weiter an Dynamik gewonnen.
Mit einem geschätzten Umsatzvolumen von etwa 1,203 Milliarden Euro und einer Steigerung von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr etabliert sich der Online-Handel immer mehr als wichtiger Vertriebskanal.
Diese Entwicklung lässt sich teilweise durch die Bequemlichkeit erklären, die der Online-Einkauf bietet, aber auch durch die umfangreichen Sortimente und Vergleichsmöglichkeiten, die den Verbrauchern online zur Verfügung stehen.
Trotz dieser Zuwächse bleibt der Lebensmitteleinzelhandel, zu dem auch Drogeriemärkte und Discounter zählen, der Hauptabsatzweg für Heimtier-Fertignahrung.
Mit einem Umsatzanteil von 62 Prozent und einem Umsatz von 2,502 Milliarden Euro im Jahr 2022 zeigt dieser Vertriebskanal seine anhaltende Bedeutung.
Der Grund dafür kann in der direkten Verfügbarkeit der Produkte und der Möglichkeit liegen, den Einkauf von Tiernahrung mit dem allgemeinen Lebensmitteleinkauf zu kombinieren.
Im Segment für Bedarfsartikel und Zubehör bleibt der Fachhandel der bevorzugte Vertriebsweg. Mit einem Umsatz von 862 Millionen Euro und einem Umsatzanteil von 79 Prozent im Jahr 2022 bietet der Fachhandel eine wichtige Anlaufstelle für Verbraucher, die spezialisierte Produkte und fachkundige Beratung suchen.
Quellenangaben
- https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156341/umfrage/umsatz-mit-hundefutter-in-deutschland-nach-futterart/ ↩︎
- https://www.zzf.de/marktdaten/der-deutsche-heimtiermarkt ↩︎
- https://www.ivh-online.de/der-verband/daten-fakten/der-deutsche-heimtiermarkt.html ↩︎
- https://www.mordorintelligence.com/de/industry-reports/germany-pet-food-market ↩︎
- https://www.ivh-online.de/securedl/sdl-eyJ0eXAiOiJKV1QiLCJhbGciOiJIUzI1NiJ9.eyJpYXQiOjE2OTQ4ODgwOTMsImV4cCI6MTY5NDk3ODA5MywidXNlciI6MCwiZ3JvdXBzIjpbMCwtMV0sImZpbGUiOiJmaWxlYWRtaW5cL2l2aFwvdXNlcl91cGxvYWRcL0RhdGVuX3VuZF9GYWt0ZW5cL0lWSF9aWkZfRGVyX0RldXRzY2hlX0hlaW10aWVybWFya3RfMjAyMi5wZGYiLCJwYWdlIjoxNjE3fQ.Cfef7hUwbG64PWjVbFmnigT2ibVR15NnqbCKddBZwtM/IVH_ZZF_Der_Deutsche_Heimtiermarkt_2022.pdf ↩︎
- https://www.iwd.de/artikel/hund-katze-maus-teure-mitbewohner-544803/ ↩︎