Ursachen für das Ausbüchsen von Hunden
#1 Langeweile oder Unterforderung
Stell dir vor, du bist in einem Raum, Tag für Tag, ohne Abwechslung oder Herausforderung. Würdest du dich langweilen? Natürlich würdest du das. Genau so fühlt sich dein Hund, wenn er unterfordert ist. Und was tut man, wenn man sich langweilt? Man sucht sich eine Beschäftigung. Für deinen Hund könnte diese Beschäftigung darin bestehen, auszubüchsen.
Die meisten Hunde sind von Natur aus neugierig und energiegeladen. Wenn diese Energie nicht richtig kanalisiert wird, ist das Resultat oft Unruhe oder sogar Flucht.
- Spaziergänge und Spiele: Dies ist oft der Schlüssel, um Langeweile zu verhindern. Stell dir vor, dein Hund erkundet mit dir gemeinsam neue Orte und lernt neue Fähigkeiten. Ist das nicht aufregend?
- Training und mentale Stimulation: Gehirnjogging für Hunde ist keine Neuheit mehr. Es hält den Geist wach und die Pfoten beschäftigt. Ein kluger Hund ist ein glücklicher Hund.
#2 Angst oder Stress
Nun, wir haben die Unterforderung angesprochen. Aber was ist mit dem Gegenteil? Was, wenn dein Hund Angst hat oder gestresst ist? Stress bei Hunden ist eine ernste Sache und kann ebenfalls zu einem Ausbüchsen führen.
Hat dein Hund die Quelle seiner Angst identifiziert, wird er sich oft in die andere Richtung zurückziehen. Bei uns war das oft das Knalle von Raketen oder Böllern in der Stadt. Sofort hat sich unser Vierbeiner in die andere Richtung gedreht und wollte verschwinden.
Wir hatten zwar immer eine Leine in der Hand, aber beim Freilauf wäre es durchaus denkbar gewesen, dass unser Hund hier ausgebüchst und weggerannt wäre.
Wie kannst du feststellen, ob dein Hund gestresst ist? Und was kannst du dagegen tun?
- Verhaltensänderungen beobachten: Hunde zeigen ihren Stress oft durch plötzliche Verhaltensänderungen. Ist dein Hund plötzlich ängstlicher oder aggressiver? Das könnte ein Hinweis sein.
- Beruhigende Umgebung schaffen: Genau wie Menschen brauchen auch Hunde eine entspannte Umgebung. Wie wäre es mit einer kuscheligen Decke oder beruhigender Musik?
- Ursachen für Stress identifizieren und beseitigen: Ist es der laute Verkehr? Ein neuer Mitbewohner? Identifiziere die Ursachen und arbeite daran. Dein Hund wird es dir danken.
#3 Jagdtrieb
Instinktiv und unberechenbar – so würde ich den Jagdtrieb eines Hundes beschreiben. In jedem Hund schlummert ein Jäger, manche Rassen mehr, manche weniger.
Hast du schon einmal bemerkt, wie die Augen deines Hundes aufleuchten, wenn er ein kleines Tier sieht?
Der Jagdtrieb ist ein tief verwurzeltes Verhalten, das oft durch Bewegung und Geräusche ausgelöst wird. Dabei ist das Zielobjekt nicht immer ein anderes Tier; es könnte auch ein vorbeifahrendes Auto oder ein Radfahrer sein.
Das Wissen um den Jagdtrieb ist unverzichtbar, um zu verstehen, warum ein Hund ausbüchst. Es ist nicht bloß ein Vergehen; es ist ein Teil dessen, was einen Hund ausmacht.
Die Kontrolle dieses Triebes ist jedoch möglich, und wir werden später darauf eingehen.
#4 Territorialverhalten
Aber der Jagdtrieb ist nur ein Teil der Geschichte. Wir müssen auch das Territorialverhalten der Hunde verstehen. Erinnerst du dich an den Moment, als dein Hund zum ersten Mal sein neues Zuhause betreten hat? Er hat alles beschnüffelt, um sein neues Territorium kennenzulernen.
Die Territorialinstinkte eines Hundes sind stark und führen oft dazu, dass er sein Gebiet verteidigt oder erweitert. Dein Hund sieht nicht nur dein Haus als sein Territorium an, sondern oft auch die Umgebung.
Wenn ein anderer Hund oder Mensch dieses Territorium betritt, könnte dein Hund das Bedürfnis verspüren, es zu verteidigen oder zu kontrollieren.
Manchmal wird dieser Trieb so stark, dass er dazu führt, dass der Hund ausbüchst, um das Territorium zu erkunden, zu markieren oder Eindringlinge zu verjagen.

Maßnahmen zur Prävention von Ausbüchsen
Das Problem des Ausbüchsens eines Hundes ist nicht leicht zu überwinden, aber die gute Nachricht ist, es gibt effektive Maßnahmen, die wir ergreifen können, um das Risiko zu minimieren. Du musst nur wissen, wie.
Die Türen und Fenster immer schließen
Einfach, oder? Aber du wärst überrascht, wie oft dies übersehen wird. Ein offenes Fenster oder eine leicht geöffnete Tür kann für einen neugierigen Hund sehr einladend sein. Mach es zu einer Gewohnheit, die Türen und Fenster zu schließen, besonders wenn du nicht im Raum bist.
Den Hund nicht unbeaufsichtigt lassen
Dein Hund sieht dich als seinen Anführer, und deine Anwesenheit gibt ihm Sicherheit. Wenn er unbeaufsichtigt ist, kann das Verlangen, zu erkunden oder einem Reiz zu folgen, überwältigend sein.
Trainiere deinen Hund, alleine zu sein, aber überlasse ihn nicht über längere Zeit sich selbst. Falls nötig, gibt es professionelle Hundesitter oder Hundetagesstätten, die hier Abhilfe schaffen können.
Ein GPS-Tracker für Hunde verwenden
Technologie ist unser Freund, auch wenn es um die Sicherheit unseres Hundes geht. Ein GPS-Tracker für Hunde ist mehr als ein High-Tech-Spielzeug; es ist ein Werkzeug, das dir Frieden und Kontrolle geben kann.
- Ortung: Du kannst jederzeit sehen, wo sich dein Hund befindet.
- Benachrichtigungen: Viele Geräte bieten Alarmfunktionen, wenn der Hund einen bestimmten Bereich verlässt.
- Datenanalyse: Einige Tracker können sogar Bewegungsmuster analysieren und dir helfen, das Verhalten deines Hundes besser zu verstehen.
Einen sicheren Zwinger oder Hundestall bauen
Die Schaffung eines sicheren Bereichs ist oft der erste und wichtigste Schritt. Es ist mehr als nur ein einfacher Zwinger. Es ist das Zuhause deines Hundes, ein Ort, an dem er sich sicher und wohl fühlt.
- Materialien wählen: Benutze robuste Materialien, die nicht leicht beschädigt oder überwunden werden können.
- Größe berücksichtigen: Der Zwinger sollte genügend Platz bieten, damit sich der Hund bewegen und spielen kann, ohne eingeengt zu sein.
- Sicherheitsfeatures einbauen: Denke über Doppelverriegelungen und überdachte Bereiche nach, um zusätzliche Sicherheit zu gewährleisten.
Richtige Ausbildung und Training
Ausbildung und Training sind mehr als nur Tricks und Gehorsam; sie sind der Grundstein für eine vertrauensvolle Beziehung zwischen dir und deinem Hund. Verstehen, kommunizieren, verbinden – das sind die Schlüsselwörter.
- Grundgehorsam: Beginne mit den Grundlagen wie „Sitz“, „Bleib“ und „Hier“. Wenn dein Hund diese Kommandos beherrscht, hast du bereits einen großen Schritt getan.
- Leinenführung: Leinenführung ist entscheidend. Dein Hund sollte an der Leine laufen können, ohne zu ziehen oder die Kontrolle zu übernehmen.
- Professionelle Unterstützung: Zögere nicht, Hilfe von einem professionellen Hundetrainer in Anspruch zu nehmen, wenn du Schwierigkeiten hast. Es ist eine Investition in die Sicherheit und das Wohlbefinden deines Hundes.
Mentale und Physische Stimulation
Ein gelangweilter Hund ist ein neugieriger Hund. Wenn dein Hund geistig und körperlich ausgelastet ist, wird er weniger Interesse daran haben, auszubüchsen.
- Spielzeit und Spaziergänge: Regelmäßige Spaziergänge und Spielen sind essentiell. Sie halten deinen Hund aktiv und zufrieden.
- Intelligenzspielzeug: Diese Spielzeuge können deinen Hund stundenlang beschäftigen und fördern seine Denkfähigkeiten. Mentales Training führt dazu, dass dein Hund überschüssige Energie abbauen kann. Hier findest du die 10 besten Intelligenzspielzeuge.
- Sozialisation: Der Kontakt mit anderen Hunden fördert die Sozialkompetenz und hilft, das Verlangen nach Exploration zu minimieren.
Befriedigung der Natürlichen Triebe
Dein Hund hat natürliche Triebe, und das ist in Ordnung. Du kannst diese Triebe nutzen, um sie zu kontrollieren.
- Sichere Jagdspiele: Spiele, die den Jagdtrieb simulieren, können eine sichere Möglichkeit sein, diesen Instinkt zu befriedigen. Ballspiele sind zum Beispiel eine tolle Möglichkeit, den Jagdinstinkt deines Hundes auf spielerische Weise ausleben zu können. Alternativ ist auch das Dummytraining eine tolle Möglichkeit, mit deinem Hund „jagen“ zu gehen.
- Territorialmanagement: Hilf deinem Hund, sein Territorium zu verstehen und zu respektieren. Belohne gutes Verhalten innerhalb des Territoriums.
Zusammenfassend
Wie du siehst, es gibt eine große Anzahl an Möglichkeiten deinen Hund vom Ausbüchsen abzuhalten. Welche für dich funktioniert ist natürlich stark abhängig von den Gründen, warum dein Hund überhaupt wegläuft.
Im ersten Schritt solltest du also versuchen zu verstehen, warum dein Hund ausbricht. Nachdem du die Ursache gefunden hast, überlege, welche der Maßnahmen am besten geeignet ist, deinen Hund vom weglaufen abzuhalten.
Um ihn wiederzufinden, ist es zudem wichtig, einen GPS-Tracker zu haben, denn anders als der Hundechip erlaubt dir der Tracker eine Echtzeitortung deines entlaufenen Hundes. So findest du deinen Liebling im Notfall also jederzeit wieder!
FAQ
Warum haut mein Hund ständig ab?
Dein Hund könnte aus Langeweile oder Angst abhauen. Stelle sicher, dass er genügend Bewegung und mentale Stimulation bekommt, und untersuche mögliche Angstauslöser in seiner Umgebung.
Wie kann ich verhindern, dass mein Hund abhaut?
Indem du deinen Hund gut erziehst, Zäune sicher gestaltest und regelmäßige Spaziergänge anbietest, kannst du ihm helfen, sich sicher und beschäftigt zu fühlen, sodass er weniger wahrscheinlich ausbüchst.
Was soll ich tun, wenn mein Hund schon abgehauen ist?
Bleib ruhig und verwende die bekannten Rufe oder Spielzeuge, um ihn anzulocken. Informiere Nachbarn und setze, wenn nötig, eine Suchmeldung auf sozialen Netzwerken ab. Der Einsatz von Identifikationsmarken kann ebenfalls hilfreich sein.
Kann professionelle Hilfe mein Problem lösen?
Ja, professionelle Hundetrainer können dich und deinen Hund unterrichten, damit er nicht mehr abhaut. Ihre Expertise und maßgeschneiderten Programme können auf die spezifischen Bedürfnisse deines Hundes zugeschnitten sein.
Welche Ausrüstung kann helfen, dass mein Hund nicht abhaut?
Die Verwendung von sicheren Leinen, Halsbändern und gegebenenfalls eines GPS-Trackers kann deinem Hund helfen, sicher zu bleiben. Der richtige Zaun und Torverschlüsse sind ebenfalls entscheidend, um das Ausbüchsen zu verhindern.
Wie kann ich meinen Hund trainieren, damit er nicht mehr abhaut?
Du kannst deinem Hund Gehorsam beibringen und ihm klare Grenzen setzen. Belohne gutes Verhalten, übe Rückruftechniken und arbeite daran, dass er sich in seiner Umgebung wohl und beschäftigt fühlt.