Willst du verstehen, warum dein Hund ständig den Boden ableckt und einfach nicht damit aufhört? Wir schauen uns die typischen Gründe an.
Gründe warum dein Hund den Boden ableckt
1. Rückstände auf dem Boden
Als Hundebesitzer habe ich festgestellt, dass mein Hund oft den Boden ableckt. Der Hauptgrund dafür ist meistens, dass Rückstände auf dem Boden sind.
Stell dir vor, du schneidest in der Küche ein Brot und ein paar Krümel fallen herunter. Oder vielleicht ist dir im Wohnzimmer ein Glas umgekippt und etwas ist auf den Boden getropft.
Auch wenn ich alles sorgfältig aufhebe und den Boden wische, mein Hund hat einen so guten Geruchssinn, dass er immer noch interessiert ist, die Stelle mit seiner Zunge zu erkunden.
Es ist erstaunlich, wie fein der Geruchssinn eines Hundes ist. Sie können winzige Essenspartikel wahrnehmen, die für uns Menschen völlig unbemerkt bleiben.
Diese Fähigkeit hat ihren Ursprung in der Natur, wo Hunde als Jäger und Sammler ständig auf der Suche nach Nahrung waren. Diese instinktive Neugier treibt sie auch heute noch an, ihre Umgebung mit der Zunge zu erforschen.
Interessanterweise variiert dieses Verhalten je nach Hunderasse. Einige Rassen, wie zum Beispiel Labradore, sind bekannt dafür, besonders verfressen zu sein. Sie werden oft als „wandelnde Staubsauger“ beschrieben, weil sie ständig auf der Suche nach Essbarem sind.
Dieses Verhalten ist bei ihnen viel stärker ausgeprägt als bei ruhigeren Rassen, wie zum Beispiel einem Malteser. Ein Labrador wird also wahrscheinlich viel häufiger den Boden ablecken als ein Malteser.
Wenn dein Hund also mal wieder den Boden ableckt und damit gar nicht mehr aufhören will, kannst du überlegen, ob dort vor kurzem etwas essbares in der Nähe war.
Wichtiger Hinweis
Gerade im Winter nutzen z.B. viele Leute Frostschutzmittel. Dieses riecht für Hunde sehr süß und interessant, ist aber extrem giftig.
Achte daher immer gut darauf, WAS dein Hund an der entsprechenden Stelle gerade auflecken könnte, damit er sich nicht selbst schadet.
2. Anzeichen von Mangelernährung
Leckt dein Hund ständig den Boden ab kann das ein Hinweis darauf sein, dass dein Hund in seiner täglichen Ernährung essentielle Nährstoffe vermisst.
Unsere Vierbeiner versuchen oft, diese fehlenden Nährstoffe durch das Ablecken verschiedener Oberflächen zu finden.
Das ist ähnlich dem Verhalten einiger Hunde, die Kot oder Erbrochenes fressen, weil sie darin notwendige Nährstoffe finden, die in ihrem Futter fehlen. Hier erfährst du, warum Hundefutter aus Schweden ein absoluter Trend geworden ist!
Wenn ein Hund regelmäßig den Boden ableckt, könnte dies bedeuten, dass in seinem Futter etwas fehlt. Am besten überprüfst du also, ob das Futter deines Hundes alle erforderlichen Vitamine und Mineralstoffe enthält.
Manchmal sind es nicht nur die großen Mahlzeiten, sondern auch kleine Spuren von Futterresten auf dem Boden, die für Hunde attraktiv sein können.
Diese Reste könnten Nährstoffe enthalten, die dein Hund instinktiv sucht, besonders wenn sein eigenes Futter nicht ausreichend ist.
3. Stress, Angst oder Langeweile
Wenn der Hunde-Alltag zu eintönig wird, suchen sich unsere Vierbeiner oft eine Beschäftigung und eine solche kann auch das Abschlecken des Bodens sein.
Dieses Verhalten ist für Hunde entspannend und kann sowohl als Ablenkung dienen als auch einfach eine Möglichkeit sein, sich zu beschäftigen.
Langeweile bei Hunden lässt sich in den meisten Fällen durch mehr Beschäftigung mit ihnen bekämpfen. Das kann durch Spiele, Training oder einfach mehr Zeit zusammen sein. Hier findest du z.B. meine Top 10 Intelligenzspielzeuge für Hunde.
Hunde sind soziale Tiere und brauchen Interaktion mit ihren Menschen oder anderen Hunden, um glücklich und ausgeglichen zu bleiben.
Stress oder Angst bei Hunden ist etwas komplizierter. Es ist wichtig, die Ursache dafür zu finden.
Manchmal reagieren Hunde gestresst aufs Alleinsein oder auf bestimmte Situationen in ihrer Umgebung. Schaue also, ob es eine bestimmten Auslöser dafür gibt, wenn dein Hund dieses Verhalten zeigt. Ist es immer zu einer bestimmten Zeit, bei einem bestimmten Geräusch oder wenn irgendeine bestimmte Person in seiner Nähe ist?
Stress ist für Hunde sehr belastend, aber sie können nicht sprechen, um zu erklären, dass sie gestresst sind. Sie zeigen es stattdessen durch ihr Verhalten.
Wo Stress ist, ist oft auch Angst. Es ist nicht immer leicht herauszufinden, was genau einen Hund ängstlich macht, aber auch hier kannst du schauen, ob du einen bestimmten Auslöser für das Verhalten findest.
Hunde drücken Stress und Angst auf verschiedene Weisen aus. Decken zerbeißen, auf Dingen herumkauen oder eben auch den Boden ablecken sind Möglichkeiten, wie sie versuchen, diesen Stress abzubauen.
Bist du dir nicht ganz sicher, was den Stress oder das Unbehagen bei deinem Hund auslöst, kannst du auch einen Hundetrainer um Hilfe fragen, der sich das spezielle Verhalten deines Hundes ansehen wird.
4. Schmerzen
Auch Schmerzen können ein Auslöser für das Ablecken des Bodens sein. Das Lecken löst beim Hund Endorphine aus, die schmerzlindernd wirken können.
Daher leckt ein Hund, der Schmerzen hat oder sich unwohl fühlt, manchmal den Boden, um sich besser zu fühlen.
Das Bodenlecken dient in solchen Fällen als eine Art Kompensation, ähnlich wie bei Stress. Die Schmerzen, die ein Hund empfindet, sind nicht auf den Rachenbereich beschränkt. Sie können praktisch jede Körperstelle betreffen.
Du kannst aber versuchen, herauszufinden, wo es deinem Vierbeiner weh tut. Eine Möglichkeit, Schmerzen zu erkennen, besteht darin, den Rachenraum deines Hundes zu untersuchen. Wenn dort Auffälligkeiten zu erkennen sind, ist es ratsam, sofort einen Tierarzt aufzusuchen.
Auch das vorsichtige Abtasten des Hundes kann Aufschluss darüber geben, ob und wo er Schmerzen hat. Wenn ein Hund anfängt zu knurren, zu winseln oder sogar nach dir zu schnappen, wenn du eine bestimmte Stelle berührst, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass er dort Schmerzen hat.
In solchen Fällen ist es wichtig, schnell zu handeln. Schmerzen können auf ein ernsthaftes Problem hindeuten und sollten nicht ignoriert werden.
Ein Besuch beim Tierarzt hilft, die richtige Diagnose zu stellen und eine entsprechende Behandlungen einzuleiten.
5. Zwanghaftes Lecken
Wenn dein Hund ständig den Boden oder andere Oberflächen ableckt, könnte das ein Zeichen für eine Erkrankung namens ELS sein.
ELS steht für „Excessive Licking of Surfaces“ und bedeutet, dass Hunde obsessiv verschiedene Oberflächen ablecken.
Das ist nicht nur auf den Boden beschränkt: sie lecken auch Wänden, Spielzeugen und ihren Kuscheldecken.
Dieses Verhalten ist jedoch oft mehr als nur eine Angewohnheit. Es kann ein Hinweis darauf sein, dass dein Hund gesundheitliche Probleme hat.
ELS tritt häufig auf, wenn:
- der Hund Magen-Darm-Probleme,
- Entzündungen der Bauchspeicheldrüse,
- Leberfunktionsstörungen,
- Schleimhautentzündungen,
- Magengeschwüre oder
- Probleme mit den Nebennieren hat.
Alle diese Krankheiten führen am Ende dazu, dass dein Hund Schmerzen spürt. Und auch hier gilt wieder: Dein Hund versucht mit dem Lecken sich selbst zu beruhigen und die Schmerzen zu lindern.
Viele dieser gesundheitlichen Probleme sind aber gut behandelbar sind. Studien zeigen, dass bei über 60% der Hunde, die wegen ELS behandelt wurden, das übermäßige Lecken aufhörte, nachdem die zugrundeliegende Krankheit behandelt wurde.
Wenn dein Hund gelegentlich Gegenstände ableckt, ist das meist kein Grund zur Sorge. Aber wenn er es ständig tut, solltest du das ernst nehmen und ihn von einem Tierarzt untersuchen lassen.

Zusammenfassend
Wenn dein Hund oft den Boden ableckt, solltest du herausfinden, warum er das macht. Das kann entweder an seinem Verhalten liegen oder er hat vielleicht ein körperliches Problem.
Manchmal zeigen Hunde durch ihre Art, wie sie sich bewegen oder verhalten, dass sie Schmerzen haben. Wenn dein Hund auch krank ist oder Durchfall hat, ist es wirklich wichtig, das von einem Tierarzt untersuchen zu lassen.
Um deinem Hund zu helfen, aufzuhören, den Boden abzulecken, solltest du sicherstellen, dass er alles bekommt, was er braucht. Dazu gehört gutes Futter, genügend Bewegung und dass er sich geistig beschäftigen kann.
Du kannst deinem Hund auch beibringen, Kommandos wie „Pfui!“ zu folgen. Dadurch kannst du versuchen ihm beizubringen, dass er nicht alles ablecken soll.
Wenn du auf diese Dinge achtest, kann das deinem Hund dabei helfen, weniger den Boden abzulecken.