Hast du aus Versehen deinen Hund getreten und fragst dich jetzt, wie du es wieder gutmachen kannst?
Hier erfährst du, wie du mit dieser Situation am besten umgehst und was die effektivsten Methoden sind, um die Beziehung zu deinem vierbeinigen Freund zu stärken.
Besondere Vorsicht bei traumatisierten Hunden
Traumatisierte Hunde haben oft extreme Reaktionen auf solche kleinen Unfälle. Denn diese Vierbeiner haben es oft schwer, wieder Vertrauen in Menschen zu fassen wenn sie früher misshandelt wurden.
So zum Beispiel ein Fall, der im Internet bekannt wurde:
In einem unerwarteten Wendepunkt hat sich das Vertrauen zwischen einem ehemals misshandelten Hund und seiner Familie dramatisch verändert.
Der Hund, der nach dreijährigem liebevollem Zusammenleben das Vertrauen zu seiner Familie gefunden hatte, erlebte einen Rückschlag, als er versehentlich von einem der Familienmitglieder getreten wurde.
Dieses Ereignis löste eine Kettenreaktion aus, die zu einem Rückzug des Hundes führte, der sich nun ängstlich unter dem Küchentisch versteckt hält und jegliche Nahrungsaufnahme verweigert.
Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dem Hund zu zeigen, dass dies nur ein einmaliger Unfall und ein Versehen war und es keinen Grund zur Sorge oder Angst gibt.
Was du tun kannst tun, um dich bei deinem Hund zu entschuldigen?
1. Biete ihm ein Leckerli an
Hast du deinen Hund versehentlich getreten, versuche ihm seine Lieblingssnacks anzubieten, aber mache das nicht aufdringlich. Wenn er sie nicht sofort nimmt, lass die Leckereien einfach in seiner Nähe, damit er weiß, dass sie für ihn sind, wenn er bereit ist.
Hunde haben ein gutes Gedächtnis für die Dinge, die sie lieben, und das könnte ihm einen Anreiz geben, sich wieder sicher zu fühlen.
Es ist auch wichtig, dass du deine eigenen Emotionen im Griff hast. Wenn du aufgeregt oder frustriert bist, spürt dein Hund das. Er braucht jetzt Stabilität und Beruhigung.
Vermeide laute Geräusche oder schnelle Bewegungen in seiner Nähe und sprich mit einer ruhigen, sanften Stimme. Deine Anwesenheit soll ihm Frieden und Sicherheit signalisieren.
Je nachdem wie viel Angst dein Hund hat, kannst du ihm verschiedene Stufen von Leckerli anbieten:
- Bei geringer Angst: Normales Standard-Leckerli
- Bei neutralem distanziertem Verhalten: Ein besonderes Leckerli das es nur selten gibt
- Bei sehr starker Angst oder Zurückhaltung: Eine Super-Leckerli, das dein Hund über alles liebt (Bei uns war das z.B. immer Leberwurst)
Warum bieten wir dem Hund überhaupt ein Leckerli an? An sich gibt es nicht, das belohnt werden sollte, das ist korrekt.
Aber ein Leckerli ist für den Hund immer etwas besonderes. Und wenn du der Überbringer des Leckerli bist, ohne das er ansonsten etwas tun musst, dann verbindet er das positive Gefühl mit dir.
Das wirkt einem eventuellen Vertrauensverlust dann entgegen und sorgt dafür, dass dein Hund keine weiteren Ängste entwickelt und sich bei dir weiterhin wohl fühlt.
2. Biete deinem Hund Streicheleinheiten an

Um dich bei deinem Hund nach einem Missgeschick zu entschuldigen wenn du ihn versehentlich getreten hast, sind Streicheleinheiten ein sehr wirksames Mittel.
Hunde genießen es meistens, berührt und gekuschelt zu werden, weil sie sich dadurch im Rudel geborgen und gut aufgehoben fühlen.
Es ist also eine gut Möglichkeit, deinen Hund direkt nach dem Vorfall zu streicheln, um deine Entschuldigung auszudrücken. Wie du ihn streichelst, ist jedoch ebenfalls wichtig.
Viele Menschen beugen sich instinktiv über ihren Hund, um ihn zu trösten. Aber für einen Hund kann das bedrohlich wirken, besonders wenn die Person, die ihm versehentlich Schmerz zugefügt hat, sich auch noch über ihn beugt.
Stattdessen ist es besser, sich hinzuknien und den Hund zu dir kommen zu lassen. Auf diese Weise hat der Hund die Kontrolle. Er kann selbst entscheiden, ob er zu dir kommen möchte und wie schnell er das tut.
Wenn der Hund nicht sofort zu dir kommt, ist das auch in Ordnung. Du kannst dann zu seinem gewohnten Kuschelplatz gehen und dort auf ihn warten.
Das zeigt ihm, dass er weiterhin bei dir kuscheln kann und dass er sicher und geborgen ist. Diese Geste ist eine ruhige Einladung für den Hund, die Nähe zu suchen, wenn er dazu bereit ist.
Hunde beobachten und interpretieren unsere Gesten und Handlungen sehr genau. Ein ruhiger, geduldiger Ansatz zeigt deinem Hund, dass du friedliche Absichten hast und dass du dich um sein Wohlbefinden sorgst.
3. Richte deinem Hund eine sichere Zone als Rückzugsort ein
Dieser Tipp ist besonders hilfreich, wenn dein Hund starke Anzeichen von Angst zeigt und sich vor dir versteckt.
Für einen Hund, der vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht und mit früheren traumatischen Erlebnissen zu kämpfe hat, ist es sehr wichtig, einen eigenen Platz zu haben, wo er sich sicher fühlt.
So ein Platz ist wie eine kleine Festung für ihn, wo er sich verstecken kann, wenn alles zu viel wird. Du solltest dafür sorgen, dass es dort super bequem ist – mit einem weichen Hundebett oder vielen Decken, in die er sich einkuscheln kann.
Der perfekte Platz für so eine sichere Zone ist irgendwo, wo nicht viel los ist. Der Flur, wo jeder ständig langläuft, ist nicht der beste Ort.
Besser ist ein ruhiges Eckchen, vielleicht ein Zimmer, wo du nicht oft reinkommst. Dort hat der Hund seine Ruhe und wird nicht nervös, weil ständig jemand vorbeigeht oder es laut ist.
Wenn der Hund einmal verstanden hat, dass dieser Ort nur für ihn ist, kannst du anfangen, wieder ein Band mit ihm zu knüpfen.
Setz dich einfach in den Raum, mach dein Ding und ignorier den Hund erstmal. Das klingt hart, aber so merkt er, dass er in seiner Festung sicher ist und es ganz ungefährlich ist, auch wenn du im Raum bist.
Wenn der Hund das normal findet und dich im selben Raum akzeptiert, kannst du näher rücken. Setz dich auf den Boden, aber mach weiter dein eigenes Ding.
Warte ab, ob der Hund von selbst auf dich zukommt. Wenn er das tut, ist das ein super Zeichen! Jetzt kannst du langsam testen, ob er Leckerlis von dir nimmt oder sich von dir streicheln lässt. Aber geh es langsam an und achte immer darauf, wie er reagiert. Das zeigt ihm, dass er dir vertrauen kann und dass du seine Gefühle ernst nimmst.
Vermeide diese Fehler
Es ist sehr wichtig, deinem Hund zu zeigen, dass er die Kontrolle hat, vor allem, wenn er mal schlechte Erfahrungen gemacht hat. Du darfst ihn nie zu etwas drängen, selbst wenn du es gut meinst.
Ob Leckerlis oder Streicheleinheiten, er muss selbst entscheiden, ob er das will. Sonst könnte er noch misstrauischer oder ängstlicher werden, und das willst du sicher nicht.
Hunde sind außerdem echte Profis, wenn es darum geht, zu spüren, wie es uns geht. Wenn du laut oder hektisch bist, spürt dein Hund das sofort. Er denkt dann vielleicht, etwas stimmt nicht, und das macht ihn nervös.
Also, bleib cool und ruhig, besonders wenn du merkst, dass du selbst gestresst bist. Atme tief durch, bevor du mit deinem Hund interagierst. So sieht er dich als ruhigen und sicheren Anker.
Geduld ist das A und O, wenn es darum geht, das Vertrauen deines Hundes zurückzugewinnen. Manche Hunde, die schon lange bei dir sind und dir vertrauen, verhalten sich schnell wieder normal, wenn etwas schiefgegangen ist. Ein bisschen Kuscheln und alles ist vergessen.
Aber Hunde, die aufgrund ihrer Vorgeschichte traumatische Erfahrungen gemacht haben oder neu bei dir sind, brauchen oft mehr Zeit, um sich wieder sicher zu fühlen. Da musst du einfach geduldig sein.
Es kann ein paar Tage dauern, bis alles wieder beim Alten ist. Gib ihm die Zeit, die er braucht, und zeig ihm, dass du für ihn da bist – ruhig und verlässlich. Das ist der beste Weg, um eure Freundschaft wieder auf das alte Level zu bringen.

Scheue dich nicht professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen
Es kann manchmal echt knifflig sein, das Vertrauen eines Hundes zu gewinnen, vor allem wenn du alles versucht hast und trotzdem nichts klappt.
Wenn dein Hund sich immer noch versteckt und dir nicht traut, ist es keine Schande, sich Hilfe von Profis zu holen. Ein Hundetrainer hat eine Menge Erfahrung und kann genau erkennen, wo die Probleme liegen.
Ein Trainer schaut sich an, wie du und dein Hund miteinander umgeht. Vielleicht macht ihr unbewusst etwas, was dem Hund nicht so gefällt, oder es gibt eine besondere Methode, die bei deinem Hund super funktioniert. Der Trainer gibt dir Tipps und zeigt dir Tricks, wie du besser mit deinem Hund klar kommst.
Das Tolle an Trainern ist, dass sie nicht nur Ahnung von Hunden haben, sondern auch von uns Menschen. Sie können dir helfen zu verstehen, was in deinem Hund vorgeht. So lernst auch du, wie du dich verhalten sollst, damit dein Hund sich sicher und verstanden fühlt.
Denk dran, es ist keine Niederlage, sich Hilfe zu holen. Es zeigt nur, dass dir dein Hund sehr wichtig ist und du nur das Beste für ihn willst.
Und wenn du dann einen Trainer findest, der dir und deinem Hund wirklich weiterhilft, dann kann das die Beziehung zu deinem Vierbeiner nur noch besser machen.
Das ist wie bei einem Team: Manchmal braucht man einen Coach, der einem zeigt, wie man richtig zusammenarbeitet und zusammen wächst.
Und genau das macht ein guter Hundetrainer. Er hilft euch beiden, ein Dream-Team zu werden.