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Hund versteckt sich hinter dir: 3 Gründe & Lösungen [2023]

    Hund versteckt sich zwischen den Beinen seines Besitzers

    Warum sich dein Hund hinter dir versteckt

    #1 Angst

    Dein Hund versteckt sich hinter dir, weil ihn etwas ängstigt. Es ist häufig in bestimmten Situationen zu beobachten, besonders wenn andere Hunde in der Nähe sind oder draußen ungewohnte Geräusche zu hören sind. Diese Geräusche könnten alles von einem vorbeifahrenden Auto bis zu plötzlichem Donnergrollen sein.

    Stell dir vor, du bist in einer unbekannten Umgebung oder siehst etwas, das dich beunruhigt. Instinktiv suchst du Schutz bei etwas oder jemandem, dem du vertraust.

    Für deinen Hund bist du dieser Schutz. Du bist der Anker in seiner Welt voller Unsicherheiten.

    Wenn es um andere Hunde geht, hat vielleicht ein anderer Hund deinen Vierbeiner in der Vergangenheit eingeschüchtert oder gar schlecht behandelt.

    Dies hat zur Folge, dass dein Hund sich in der Gegenwart anderer Hunde oder Menschen unwohl fühlt. Insbesondere, wenn er in seiner Welpenzeit schlechte Erfahrungen gemacht hat, ist dieser Reflex stärker ausgeprägt.

    Es ist wie bei uns Menschen, frühe negative Erfahrungen prägen und beeinflussen unser zukünftiges Verhalten.

    Aber es gibt Hoffnung und Möglichkeiten, diesem Verhalten entgegenzuwirken! Einer der effektivsten Ansätze ist, deinen Hund behutsam und schrittweise mit freundlichen Hunden zu sozialisieren. Diese Art von Interaktion hilft ihm, positive Erfahrungen zu sammeln und Vertrauen aufzubauen.

    #2 Schutz beim Rudelführer

    Unsere Welt kann für Hunde häufiger beängstigend sein, aber in diesen stressigen Situationen kommt häufig ihr Instinkt hervor. Hunde sind Rudeltiere und Vertrauen auf das Urteil ihres Führers – und in der modernen Welt bist das eben du, der Schutz und Rat bietet.

    Stell dir vor, du wärst in einer völlig unbekannten Umgebung. Alles ist neu, jeder Klang und jede Bewegung kann potenziell bedrohlich wirken.

    In solchen Momenten würdest du dich automatisch zu jemandem hinwenden, dem du vertraust. Genauso geht es deinem Hund.

    Jedes Mal, wenn er sich hinter dir versteckt oder in deiner Nähe bleibt, zeigt er, dass er dir vertraut, dass du ihm Sicherheit und Schutz bieten kannst.

    #3 Gefördertes Verhalten

    Manchmal ohne es zu merken, fördern wir Verhaltensweisen bei unseren Hunden, die wir eigentlich nicht bevorzugen. Dein Hund lernt ständig von dir und passt sein Verhalten an, um seine Bedürfnisse zu erfüllen.

    Er versteckt sich hinter dir und bekommt im Anschluss ein Spielzeug, ein Leckerli oder sogar nur ein wenig mehr von deiner kostbaren Aufmerksamkeit?

    Für deinen Hund ist das eine klare Botschaft: „Wenn ich mich hinter meinem Besitzer verstecke, bekomme ich eine Belohnung!“

    Unsere Hunde sind meisterhafte Beobachter und lernen schnell, welche Aktionen ihnen Vorteile bringen. Dieses Lernen durch Verstärkung ist ein mächtiges Werkzeug in den Pfoten unserer Vierbeiner.

    Auf was du außerdem achten solltest

    Was ist noch passiert, als dein Hund zum ersten Mal begann, sich hinter dir zu verstecken?

    Die Verhaltensänderungen von Hunden resultieren oft aus bestimmten Erfahrungen oder Veränderungen in ihrer Umgebung.

    Hat dein Hund dieses Verhalten plötzlich an den Tag gelegt, dann gab es wahrscheinlich einen Auslöser. Ein ungewöhnlicher Vorfall, etwa ein lautes Geräusch, eine unerwartete Begegnung mit einem anderen Tier oder eine unangenehme Erfahrung mit einem Menschen, kann solch ein Verhalten auslösen.

    Selbst kleinere Änderungen, wie ein Umzug oder die Einführung eines neuen Haushaltsmitglieds, können große Auswirkungen auf das Verhalten eines Hundes haben.

    Es gibt aber auch physische Gründe. Eine plötzliche Krankheit oder Verletzung kann dazu führen, dass sich ein Hund unsicher oder schutzbedürftig fühlt.

    In solchen Fällen zeigt der Hund vielleicht auch andere Symptome, wie Lahmheit oder Appetitlosigkeit. Ein Besuch beim Tierarzt kann helfen, solche physischen Probleme auszuschließen oder zu identifizieren und behandeln zu lassen.

    Was ist anders, wenn sich dein Hund versteckt?

    Die Umstände, unter denen sich ein Hund versteckt, geben oft Hinweise auf die Ursache des Verhaltens. Wenn es regelmäßige Muster gibt, wie bestimmte Zeiten des Tages oder konkrete Situationen, in denen er sich hinter dir versteckt, hilft das, den Auslöser zu identifizieren.

    Ist es vielleicht immer dann, wenn Besuch ins Haus kommt? Oder vielleicht immer während des Gewitters? Das sind klare Hinweise darauf, dass der Hund entweder Menschenmengen oder laute Geräusche als Bedrohung wahrnimmt.

    Ein anderes gutes Beispiel ist das Verhalten bei anderen Hunden. Versteckt er sich immer, wenn ein bestimmter Hund in der Nähe ist? Oder vielleicht bei größeren oder sehr aktiven Hunden?

    Das könnte bedeuten, dass er sich in der Gegenwart bestimmter Hunde unsicher oder unterlegen fühlt, insbesondere wenn er mit ihnen bereits zuvor schlechte Erfahrungen gemacht hat.

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    Was du tun kannst, wenn sich dein Hund hinter dir versteckt

    Angst erkennen und verstehen

    Es ist von zentraler Bedeutung, die Anzeichen von Angst bei Hunden zu erkennen. Neben dem Verstecken hinter dem Besitzer kann ein ängstlicher Hund auch mit Zittern, vermehrtem Speichelfluss, weit aufgerissenen Augen oder Vermeidungsverhalten reagieren.

    Zuerst solltest du die genaue Ursache der Angst identifizieren. Ist es ein bestimmter Reiz wie laute Geräusche, fremde Menschen, andere Tiere oder eine spezifische Umgebung?

    Wenn du die Ursache kennst, kannst du gezielte Schritte unternehmen, um die Situation für deinen Hund weniger stressig zu gestalten.

    Vermeide es, den Hund mit Aufmerksamkeit zu überschütten oder ihn für sein ängstliches Verhalten zu belohnen. Dies könnte die Angst verstärken.

    Statt ihn zu trösten, zeige ihm durch ruhiges und sicheres Verhalten, dass es keinen Grund zur Sorge gibt.

    Suche außerdem professionelle Hilfe wenn du nicht weiter kommst. Ein erfahrener Hundetrainer oder Verhaltenstherapeut kann dir helfen, die Ursachen der Angst deines Hundes zu verstehen und einen Plan zu entwickeln, um ihn zu unterstützen.

    Durch Training und Desensibilisierung gegenüber dem angstauslösenden Reiz kann das Verhalten des Hundes verbessert werden.

    Es gibt auch Beruhigungsmittel für Hunde, die ihm helfen, stressige Situationen zu bewältigen. Diese sind am hilfreichsten, wenn es planbare Events, wie Feuerwerk oder Gewitter sind, die die Angst auslösen. Diese Medikamente solltest du aber nicht ohne den Rat deines Tierarztes verabreichen!

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    Keine Belohnung für das Verstecken

    Das Verhalten eines Hundes wird oft durch positive Verstärkung geformt. Das bedeutet, wenn ein Hund eine Handlung ausführt und dafür belohnt wird, sei es durch Leckerlis, Streicheleinheiten oder einfach nur durch Aufmerksamkeit, wird er eher geneigt sein, dieses Verhalten in der Zukunft zu wiederholen.

    Daher ist es wichtig, sich bewusst zu machen, welche Verhaltensweisen wir bei unseren Haustieren belohnen und welche nicht.

    Wenn ein Hund sich ständig hinter seinen Besitzer versteckt und dafür jedes Mal Aufmerksamkeit oder gar Trost bekommt, wird er schnell lernen, dass dieses Verhalten zu der gewünschten Reaktion führt.

    Hierbei wird er verstärkt, sich so zu verhalten, auch wenn dies für den Besitzer nicht wünschenswert ist.

    Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, sollte man sich darauf konzentrieren, den Hund nicht für das Verstecken zu belohnen. Das bedeutet nicht, dass man den Hund ignorieren oder bestrafen sollte.

    Stattdessen sollte man ruhig und geduldig sein und auf eine Gelegenheit warten, um den Hund für ein gewünschtes Verhalten zu belohnen.

    Zum Beispiel, wenn der Hund sich nicht hinter dir versteckt, sondern stattdessen ruhig an deiner Seite sitzt oder sich hinlegt, kann man diese Aktion positiv verstärken. Auf diese Weise kann man den Fokus von einem unerwünschten Verhalten auf ein gewünschtes Verhalten lenken.

    Umlenken des Verhaltens

    Hunde sind lernfähige Tiere, die durch wiederholte Verhaltensweisen lernen. Wenn ein Hund ein bestimmtes Verhalten zeigt und dafür belohnt wird, besteht die Chance, dass er dieses Verhalten wiederholt.

    Das Verstecken hinter dem Besitzer kann daher zu einem Muster werden, wenn es immer wieder durch positive Reaktionen des Besitzers verstärkt wird.

    Hier ist es wichtig, das unerwünschte Verhalten umzulenken und den Hund zu ermutigen, alternative, positive Verhaltensweisen zu zeigen.

    Ein Weg, das Verhalten umzulenken, ist, den Hund mit etwas Ablenkendem und Angenehmem zu beschäftigen.

    Wenn der Hund zum Beispiel dazu neigt, sich hinter dir zu verstecken, wenn Besuch kommt, kann man ihm ein Lieblingsspielzeug oder einen Kauknochen geben. Du solltest deinen Hund aber VOR der Angstsituation beschäftigen, ansonsten belohnst du wieder negatives Verhalten.

    Dies lenkt seine Aufmerksamkeit auf eine positive Aktivität und er wird weniger wahrscheinlich den Drang verspüren, sich zu verstecken.

    Auch das Training mit klaren Kommandos kann helfen. Anstatt zu warten, bis der Hund sich versteckt, kann man ihn anweisen, sich hinzusetzen oder an einen bestimmten Ort zu gehen.

    Dies gibt dem Hund eine klare Anweisung und eine Aufgabe, die er ausführen kann, wodurch das Bedürfnis, sich zu verstecken, verringert wird.

    Eine weitere Strategie ist, den Hund schrittweise neuen Situationen und Menschen auszusetzen. Beginne in einer kontrollierten Umgebung und erweitere sie allmählich.

    Während dieser Zeit sollte man den Hund loben und belohnen, wenn er mutig ist und die Neugier zeigt, neue Dinge zu erkunden.

    FAQ

    Warum versteckt sich mein Hund hinter mir?

    Dein Hund versteckt sich hinter dir, weil er sich unsicher fühlt und Angst hat. Hunde suchen oft Schutz bei ihren Besitzern, wenn sie sich bedroht oder überfordert fühlen und als Rudelführer bist du der beste Beschützer der ihm einfällt.

    Kann dieses Verhalten problematisch werden?

    Ja, wenn ein Hund ständig Schutz sucht und übermäßige Angst zeigt, kann das zu Verhaltensproblemen führen. Es ist wichtig, die Ursache der Angst zu identifizieren und gegebenenfalls mit einem Tierarzt oder Tierpsychologen zu arbeiten.

    Wie kann ich meinem Hund helfen, sich sicherer zu fühlen?

    Um deinen Hund mehr Sicherheit zu bieten, solltest du erst verstehen, was das ängstliche Verhalten auslöst. Anschließend solltest du gezielt trainieren, um deinen Hund zu desensibilisieren und mit positiver Verstärkung zu zeigen, dass die Situation gar nicht so gefährlich ist wie er denkt

    Ab wann sollte man einen Hundetrainer um Rat fragen?

    Wenn du besorgt über das Verhalten deines Hundes bist und keine Verbesserung siehst, solltest du einen Tierpsychologen oder Hundetrainer kontaktieren. Sie können spezifische Ratschläge und Strategien anbieten, um deinem Hund zu helfen.

    Ist es normal, dass Welpen sich öfter verstecken?

    Ja, Welpen sind oft unsicherer in neuen Umgebungen oder Situationen. Sie könnten sich hinter dir verstecken, bis sie sich an ihre neue Umgebung gewöhnt haben. Es ist wichtig, ihnen in dieser Zeit Sicherheit und Unterstützung zu bieten.