Was ist Hundetraining überhaupt?
Das Trainieren eines Hundes bedeutet, ihm bestimmte Verhaltensweisen beizubringen. Es kann so simpel sein wie die Befehle „Sitz“, „Platz“ oder „Komm“.
Doch manchmal geht es auch um komplexere Verhaltensanpassungen, etwa wenn der Hund Angst vor bestimmten Situationen hat, zu aggressiv ist oder in gewissen Situationen ganz spezifisch reagieren soll.
Das Hauptziel beim Hundetraining? Einen gesunden, glücklichen und gut erzogenen Vierbeiner an deiner Seite zu haben. Ein trainierter Hund verbessert nicht nur die Kommunikation zwischen euch beiden, sondern stärkt auch eure Bindung. So wird euer Zusammenleben angenehmer und harmonischer.
Ein oft genutzter Ansatz im Hundetraining ist die positive Verstärkung. Das bedeutet, dass du deinen Hund belohnst, wenn er etwas richtig macht. Als Belohnung eignen sich Leckerlis, Lob oder auch ein Spiel.
Es gibt viele verschiedene Trainingsansätze: Gehorsamkeitstraining, Agilitätstraining, Hundesport, Servicehund-Training und vieles mehr. Dabei sollte das Training immer auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten des Hundes, aber auch auf deine Anforderungen an den Vierbeiner zugeschnitten sein.
Eins solltest du nicht vergessen: Das Training ist kein einmaliges Ereignis. Es erfordert Beständigkeit, Geduld und Verständnis. Hunde sind generell sehr intelligent und lernen gerne, aber sie benötigen Zeit und deine Anleitung um zu verstehen, was von ihnen erwartet wird.
Bei einem Welpen ist es besonders wichtig, früh mit dem Training zu beginnen. Dadurch kannst du ihm beibringen, wie er sich verhalten soll und unerwünschtes Verhalten von Anfang an vermeiden.
Training mit Belohnungen macht nicht nur Spaß, sondern stärkt auch die positive Bindung zwischen dir und deinem neuen haarigen Freund.
Top 10 Trainingstipps
#1 Beginne frühzeitig mit dem Training
Je früher, desto besser. Wenn du mit dem Training beginnst, während dein Hund noch jung ist, profitierst du gleich von mehreren Vorteilen. Ein Welpe ist wie ein leeres Blatt Papier, bereit, alles Neue aufzusaugen.
Seine jugendliche Energie und Neugierde machen das Training nicht nur effektiver, sondern auch unterhaltsamer.
Ein junger Hund hat natürlich auch einen ausgeprägten Bewegungsdrang. Diese Energie kann man hervorragend nutzen, um das Training abwechslungsreich und spielerisch zu gestalten.
Also, schnapp dir ein paar Leckerlis und leg los! Aber denk dran, immer in kleinen Schritten zu arbeiten und viel Geduld mitzubringen.
Aber was, wenn dein Hund kein Welpe mehr ist? Keine Sorge! Es ist nie zu spät, mit dem Training zu beginnen. Tatsächlich können auch ältere Hunde noch viel lernen.
Es erfordert vielleicht ein bisschen mehr Geduld und Konsequenz, aber die Mühe lohnt sich. Es ist ein weitverbreiteter Mythos, dass man alten Hunden keine neuen Tricks beibringen kann. Das ist definitiv nicht wahr.
Bevor du jedoch mit dem Training deines Hundes beginnst, versuche die Übungen selbst zu verstehen und durchzugehen. So kannst du sicherstellen, dass du klare Anweisungen gibst und deinen kleinen Freund nicht verwirrst.
#2 Sei konsequent aber nicht zu streng
Du bist während des Trainings der Rudelführer, was bedeutet, dass du den Ton angibst und die Richtung vorgibst. Das bedeutet jedoch nicht (immer), dass du stur oder streng sein musst.
Wenn du ein Kommando gibst, sei dir sicher, was du von deinem Hund erwartest. Ein zögerlicher Befehl kann deinen Hund verwirren.
Stell dir vor, du bist in einer neuen Stadt ohne Karte, und jemand gibt dir vage Wegbeschreibungen. Das wäre frustrierend, oder? Ähnlich fühlt sich dein Hund, wenn er unsichere oder widersprüchliche Anweisungen erhält.
Aber vergiss nicht: Ein freundlicher Ton macht den Unterschied. Harte Worte oder laute Töne können deinen Hund erschrecken und das Training erschweren. Dein Ziel ist es, Vertrauen aufzubauen und sicherzustellen, dass dein Hund das Training als positive Erfahrung wahrnimmt.
Zeige deinem Hund, was du von ihm möchtest, anstatt ihn physisch zu zwingen. Stell dir vor, jemand würde versuchen, dich zu einer Bewegung zu zwingen, ohne dir zu zeigen, wie es geht.
Das wäre nicht nur verwirrend, sondern auch unangenehm. Also, sei geduldig, zeige deinem Hund die gewünschten Aktionen und er wird sicherlich folgen.
Wenn es um Belohnungen geht, sei kreativ! Ein Leckerli hier, ein Lob dort. Vielfalt ist das A und O, um deinen Hund bei Laune zu halten. Ab und zu ein neues Leckerli oder ein neues Spielzeug kann Wunder wirken.

#3 Nutze eine spezielle Tonlage
Während Hunde unsere Worte nicht immer verstehen, sind sie Meister darin, unsere Stimmlagen zu interpretieren. Daher ist es wichtig, einen besonderen Ton für Trainingskommandos zu verwenden, der sich von deiner alltäglichen Sprechweise unterscheidet.
Stell dir vor, dein Hund hat seine eigene spezielle „Trainingsplaylist“ im Kopf, und du möchtest, dass er jedes Mal, wenn du einen Befehl gibst, genau das richtige „Lied“ oder Kommando auswählt.
Die Wahl der Worte selbst ist weniger entscheidend als die Art, wie du sie sagst. Kurze, klare Befehle wie „Sitz“, „Bleib“ oder „Komm“ sind ideal.
Verwende immer dieselben Worte mit derselben Stimmlage. Ein ständiger Wechsel der Befehle oder der Tonhöhe kann deinen Hund leicht verwirren und führt dazu, dass er nicht genau weiß, was von ihm gerade erwartet wird.
Und obwohl wir es als Menschen gewohnt sind, mit einer strengen Stimme zu sprechen wenn dein Hund nicht so reagiert wie du es dir wünschst, versuche ruhig und bestimmt zu bleiben. Ein zu harter Ton kann deinem Hund Angst machen und ihn eher ablenken als helfen.
Nicht nur die Tonlage, auch der Rest des Befehls sollte gleichbleibend sein. Egal ob es um die verwendeten Worte, Handgesten oder den Tonfall geht, je beständiger du bist, desto schneller und effektiver wird dein Hund lernen.
#4 Bringe deinem Hund seinen Namen bei
Das Benennen deines Hundes ist nur der erste Schritt. Es ist genauso wichtig, dass er auf seinen Namen reagiert.
Indem du seinen Namen während des Trainings häufig wiederholst, sorgst du dafür, dass er lernt, auf diesen speziellen Klang zu reagieren.
Je mehr du seinen Namen sagst, desto schneller wird er begreifen, dass dieser Name ihm gehört. Es ist ein bisschen so, als würdest du eine Melodie immer und immer wieder spielen, bis sie dir im Kopf bleibt.
Nach einer Weile wird dein Hund nicht nur seinen Namen erkennen, sondern auch darauf reagieren, wenn er gerufen wird.
#5 Lobe deinen Hund ausreichend
Stell dir vor, du bist bei einer Arbeit und hast keine Ahnung, ob das, was du tust, richtig oder falsch ist. Würde das nicht frustrierend sein? Genauso fühlt sich dein Hund, wenn er während des Trainings kein Feedback von dir erhält.
Für Hunde ist Bestätigung alles. Deine Anerkennung gibt ihnen die Sicherheit, dass sie auf dem richtigen Weg sind.
Dein Hund schaut ständig zu dir auf und sucht nach Hinweisen, wie er sich verhalten soll. Wenn er etwas richtig macht und du ihm das durch Lob zeigst, wird er dieses Verhalten wahrscheinlich wiederholen wollen.
Aber nicht nur das Lob ist wichtig. Das Umfeld, in dem das Training stattfindet, spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle.
Ein ruhiger Ort, frei von Ablenkungen wie anderen Tieren, lauten Geräuschen oder Menschen, hilft deinem Hund, sich auf das Training zu konzentrieren.
In einer ruhigen Umgebung kann er sich besser auf die Aufgaben konzentrieren und die Anweisungen schneller verstehen.
Und nach einer erfolgreichen Trainingseinheit? Vergiss nicht, deinem vierbeinigen Freund noch einmal zu loben. Dieser abschließende Lob bekräftigt all das Positive, was während des Trainings passiert ist, und setzt einen positiven Schlusspunkt unter die gesamte Erfahrung.

#6 Hab keine Angst davor Leckerli zu nutzen
Hunde sind nicht anders als wir Menschen: Sie lieben Belohnungen – und besonders die in Form von Leckerlis.
Hunde sind von Natur aus neugierig und lernwillig. Sie wollen uns gefallen und sind bereit, dafür einiges zu tun. Wenn du ihnen dann noch eine schmackhafte Belohnung in Aussicht stellst, ist ihre Motivation gleich doppelt so groß. Daher sind Leckerlis ein wunderbares Mittel, um das Training mit deinem Hund zu unterstützen.
Es gibt ein paar Dinge, die du beim Einsatz von Leckerlis beachten solltest:
- Zum einen sollten die Snacks klein sein, sodass dein Hund nicht erst ewig kauen muss, bevor er weitermachen kann. Das Training sollte flüssig laufen und nicht durch langes Kauvergnügen unterbrochen werden.
- Die Qualität ist ebenfalls wichtig. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe zeigt dir schnell, ob es sich um ein gutes Produkt handelt oder nicht. Und hier gilt wie so oft: Weniger ist mehr. Je natürlicher und unverfälschter die Inhaltsstoffe, desto besser. Außerdem ist kalorienreduziert und ohne Zucker ein großer Pluspunkt.
- Wenn du wissen willst was in deinen Leckerlis drin ist: Hier findest du Rezeptideen, um Leckerlis selbst backen zu können!
Dann gibt es aber auch noch die Super Leckerlis. Das sind die Snacks, die dein Hund über alles liebt und für die er fast alles tun würde.
Sie sind das Sahnehäubchen unter den Belohnungen und sollten auch so behandelt werden. Nur bei ganz besonderen Anlässen und Leistungen solltest du sie zücken. Zum Beispiel wenn er ein besonders schweres Kommando gelernt hat oder ein Durchbruch hat wenn du ihm etwas bestimmtes beibringen willst.
Zum Schluss noch ein kleiner Hinweis: Vergiss nicht, dass auch Leckerlis Kalorien haben. Wenn du deinem Hund viele Snacks gibst, solltest du seine tägliche Futterration entsprechend anpassen.
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#7 Erwarte keinen sofortigen Erfolg
Stell dir vor, du ziehst in ein neues Land, in dem alles anders ist – die Sprache, die Kultur, die Regeln. Und nun sollst du in kürzester Zeit alles perfekt beherrschen. Überfordernd, oder? Genau das erlebt dein Hund.
Er versucht, sich in einer für ihn neuen Welt zurechtzufinden und dabei auch noch all deine Erwartungen zu erfüllen.
Es ist also verständlich, dass es nicht immer auf Anhieb klappen kann. Wenn du merkst, dass du ungeduldig wirst, weil dein Hund nicht sofort das macht, was du von ihm möchtest, atme tief durch. Es ist kein Wettbewerb und manchmal dauert es ein bisschen, bis passiert was du willst.
Wiederhole Anweisungen nicht in schneller Abfolge. Das überfordert deinen Hund nur und bringt euch beide nicht weiter.
Statt ständig „Sitz, Sitz, Sitz!“ zu sagen, gib ihm Zeit. Manchmal braucht er vielleicht nur einen Moment, um zu verstehen, was du von ihm willst. Und wenn das nicht klappt, kann eine unterstützende Handbewegung oft Wunder wirken, die du mit in das Training einbinden kannst.
#8 Nutze immer dieselben Muster und Regeln
Stell dir vor, du lernst etwas Neues, und jedes Mal, wenn du denkst, du hast den Dreh raus, ändern sich die Regeln. Verwirrend, oder? So fühlt sich dein Hund, wenn du die Übungen ständig veränderst.
Es ist daher ratsam, eine feste Reihenfolge beizubehalten. Wenn du zum Beispiel mit einem Handsignal startest, bleib dabei. Dies hilft deinem Hund, ein klares Muster zu erkennen und sich besser an die Übung zu erinnern.
Wenn er die Übung erfolgreich absolviert hat, lob ihn sofort und belohne ihn mit einem Leckerli. Das sofortige Lob ist wichtig, damit er die gute Tat direkt mit der Belohnung in Verbindung bringt.
Eine Kombination aus Handzeichen und verbalem Befehl ist ebenfalls nützlich. So kann der Hund sowohl das gesprochene Wort als auch das Signal klar dem gewünschten Verhalten zuordnen.
Und denk daran, weniger ist manchmal mehr. Halte die Trainingseinheiten kurz und knackig, idealerweise zwischen fünf bis zehn Minuten.
Es ist sinnvoll, sich auf nur ein bestimmtes Verhalten in einer Session zu konzentrieren. Zu viele Informationen auf einmal können deinen Hund überfordern und führen nicht zum Erfolg.
#9 Beende das Training immer positiv
Die Art und Weise, wie du eine Trainingseinheit beendest, hat einen enormen Einfluss darauf, wie dein Hund das Training wahrnimmt. Die goldene Regel? Immer positiv abschließen!
Und ja, das klingt einfacher, als es manchmal ist, besonders an den Tagen, an denen Fortschritte kaum sichtbar sind. Aber denk daran: Dein Hund gibt sein Bestes, um dich glücklich zu machen.
Ein gelungenes Ende kann so einfach sein wie ein Leckerli, ein liebevolles Streicheln oder ein kleines Spiel mit dem Lieblingsspielzeug.
Das zeigt deinem Hund nicht nur, dass du seine Bemühungen schätzt, sondern es macht das Training auch zu einer freudigen Erfahrung für ihn.
Ein positives Ende dient auch dazu, deinem Hund zu signalisieren, dass Training Spaß macht und nicht nur harte Arbeit ist. Es motiviert ihn, beim nächsten Mal wieder mit Begeisterung dabei zu sein.
#10 Du hast nicht versagt, wenn du Hilfe vom Profi brauchst
Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis, dass das Einschalten eines Hundetrainers als persönliches Versagen betrachtet wird. Mal ganz ehrlich: Warum eigentlich?
Wenn wir beim Autofahren unsicher sind, nehmen wir Fahrstunden. Wenn wir uns mit Technologie schwer tun, suchen wir Experten auf. Warum sollte es bei Hunden anders sein?
Jeder Hund ist einzigartig. Und ja, einige Hunde haben Bedürfnisse oder Verhaltensweisen, die eine spezialisierte Anleitung erfordern.
Wenn dein Hund zum Beispiel besonders ängstlich ist, kann es wirklich kompliziert werden, alleine zu trainieren. In solchen Fällen ist es nicht nur sinnvoll, sondern oft auch notwendig, sich Unterstützung zu holen, da dir in vielen Fällen die Erfahrung fehlen wird, um zu wissen, wie du dich richtig verhalten solltest.
Ein weiterer wichtiger Aspekt: Ein Hundetrainer ist nicht nur für deinen Hund da, sondern auch für dich. Ein guter Trainer kann dir Werkzeuge, Methoden und Techniken an die Hand geben, die dir helfen, deinem Hund auch zu Hause effektiv zu trainieren.
Es geht also nicht nur darum, deinem Hund bestimmte Befehle beizubringen, sondern auch darum, dir als Besitzer Selbstvertrauen und Wissen zu vermitteln. Dadurch kannst du langfristig auch ohne Trainer wieder gut zurecht kommen!