Stellst du dir auch oft die Frage, warum dein treuer Vierbeiner dich immer wieder ableckt? Von liebevollen Küssen bis hin zu geheimen Botschaften – es gibt zahlreiche Gründe, warum dein Hund dieses Verhalten zeigt!
Das sind die 5 Gründe, warum dich dein Hund ableckt
#1 Soziale Interaktion
Vom ersten Moment an, in dem ein Welpe das Licht der Welt erblickt, spielt Lecken eine zentrale Rolle in seiner Kommunikation. Die Hundemama leckt ihre Welpen liebevoll, um ihnen zu zeigen, dass sie da ist und sich um sie kümmert.
Dieser physische Kontakt belebt nicht nur den Kreislauf der Kleinen, sondern sorgt auch dafür, dass sie sich geborgen fühlen.
Mit der Zeit lernen die Welpen, dass Lecken nicht nur für die Pflege dient. Sie beobachten, wie ältere Hunde einander begrüßen und ihre Zuneigung zeigen, indem sie sich gegenseitig das Gesicht oder die Ohren lecken.
Es wird zu einer Art Handschlag oder Umarmung in der Hundewelt, ein Zeichen des Respekts und der Freundschaft.
Aber es geht nicht nur um ihre Artgenossen. Wenn dein Hund dich ableckt, überträgt er dieses Verhalten auch auf dich. Für ihn bist du ein Teil seines Rudels. Dieser „Handschlag“ ist seine Art zu sagen: „Ich mag dich. Du gehörst zu mir.“
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass dieses Lecken auch Endorphine bei Hunden freisetzt. Diese „Glückshormone“ sorgen für ein Wohlgefühl und Entspannung, sowohl beim Lecker als auch beim Geleckten. Es geht nicht nur darum, Liebe zu zeigen, sondern auch darum, sie zu fühlen.
#2 Beschwichtigung
Wenn dein Hund dich ableckt, während du traurig oder gestresst bist, sendet er dir nicht nur Zeichen seiner Liebe, sondern versucht auch, dich zu beruhigen.
Hunde haben eine beeindruckende Fähigkeit, menschliche Emotionen zu erkennen, und nutzen oft ihre Körpersprache, um auf diese Emotionen zu reagieren.
In der Welt der Hunde ist das Lecken ein bekanntes Beschwichtigungssignal. Wenn rangniedrigere Hunde ranghöheren Hunden die Schnauze lecken, senden sie eine klare Botschaft: „Ich respektiere dich und möchte keinen Streit.“ Es ist eine friedliche Geste, die den sozialen Frieden innerhalb des Rudels aufrechterhält.
Hunde sind nicht nur einfühlsam gegenüber ihren Artgenossen, sondern auch gegenüber uns Menschen. Sie sind in der Lage, feinste Veränderungen in unserer Stimmung und Körperhaltung wahrzunehmen.
Wenn sie merken, dass es uns nicht gut geht, versuchen sie, uns durch ihr Lecken zu beruhigen, genauso wie sie es in ihrem Rudel tun würden.
Mehrere Studien haben bestätigt, dass Hunde tatsächlich Empathie gegenüber Menschen empfinden können. Sie sind nicht nur in der Lage, menschliche Emotionen wie Trauer oder Stress zu erkennen, sondern auch darauf zu reagieren.
Das Schlecken dient als Reaktion auf diese erkannten Emotionen, um Trost zu spenden und ihre Verbundenheit zu uns zu zeigen.

#3 Aufforderung zum Spielen oder Streicheln
Hunde kommunizieren ständig mit uns, und sie haben ihre ganz eigenen Wege, um uns zu zeigen, was sie wollen oder brauchen. Das Lecken ist eine dieser besonderen Kommunikationsformen.
Wenn dein Hund dir plötzlich Hand, Arm, Bein oder Gesicht abschleckt, sendet er oft eine klare Nachricht: „Komm schon, lass uns Spaß haben!“
Ein aufgeregter Hund, der umherhüpft und dabei munter leckt, bittet definitiv um Aufmerksamkeit. Und meistens handelt es sich nicht nur um irgendeine Art von Aufmerksamkeit.
Er möchte, dass du mit ihm spielst, mit ihm rennst oder einfach nur eine ausgiebige Kuschelrunde einlegst.
Diese unverwechselbaren Zeichen – das freudige Lecken in Kombination mit einem übermütigen Gehabe – sind wie eine Einladung zu einer Party, bei der nur ihr beide eingeladen seid.
Doch es geht nicht nur ums Spielen. Manchmal zeigt das Lecken auch, dass dein Hund einfach nur ein wenig Zuneigung und Streicheleinheiten braucht.
Ein ruhigeres, zärtlicheres Lecken, vielleicht begleitet von einem tiefen Seufzen oder einem schmiegsamen Anlehnen, ist sein Weg zu sagen: „Ein bisschen Liebe wäre jetzt schön.“
Für uns Menschen mag das Lecken manchmal unerwartet oder sogar ein bisschen seltsam erscheinen, aber für Hunde ist es eine der natürlichsten Arten zu kommunizieren. Sie haben nicht die Worte, um uns zu sagen, was sie wollen, also nutzen sie ihre Körper, ihre Schwänze und ja, ihre Zungen.
#4 Wundpflege
Wer einen Hund hat, kennt es bestimmt: Man schneidet sich beim Gemüseschneiden in den Finger, und bevor man es bemerkt, kommt der vierbeinige Freund angelaufen, um die Wunde vorsichtig abzuschlecken. Doch warum machen Hunde das?
Die Natur hat Hunde mit einem besonderen Geschenk ausgestattet: Ihrem Speichel. Der Speichel eines Hundes enthält Histamine.
Diese kleinen Moleküle unterstützen den Heilungsprozess, indem sie die Bildung neuer Hautzellen beschleunigen. Aber das ist nicht alles.
Der Speichel hat auch eine gewisse antibakterielle Wirkung. Er hilft, einige Bakterien zu bekämpfen, darunter Escherichia coli und Streptococcus canis.
Obwohl diese antibakterielle Wirkung nicht stark ist, spielt sie doch eine wichtige Rolle im Alltag eines Hundes, insbesondere wenn er kleinere Wunden hat.
Eine spannende Entdeckung haben Wissenschaftler an einer Universität in Florida gemacht. Sie identifizierten ein Protein namens Nerve Growth Factor (NGF) im Hundespeichel.
Dieses Protein beschleunigt den Heilungsprozess so sehr, dass Wunden, die von einem Hund abgeschleckt wurden, bis zu doppelt so schnell heilen können. Das ist beeindruckend!
Ein Hund der versucht deine Wunden abzulecken hat also tatsächlich nur das Beste für dich im Sinn. Da ein Hundemaul jedoch generell eher unhygienisch ist, solltest du deine Wunden lieber selbst desinfizieren und versorgen.
#5 Erhaschen von Futter
Hunde sind von Natur aus opportunistische Esser, was bedeutet, dass sie die Gelegenheit nutzen, wann immer sich die Chance auf Nahrung bietet.
Dieses Verhalten geht zurück auf ihre Vorfahren und wird sogar bei Welpen beobachtet, die das Gesicht erwachsener Hunde ablecken. Dies dient dazu, den Erwachsenen dazu anzuregen, teilweise verdauten Nahrungsbrocken hervorzuwürgen, den die Welpen dann fressen können.
Das Lecken von Menschen, insbesondere nachdem diese gegessen haben, kann daher ebenfalls von diesem Urinstinkt stammen.
Die Hände des Menschen bergen für den Hund eine Vielzahl von Gerüchen, die sein Interesse wecken können.
Selbst wenn du glaubst, deine Hände nach dem Essen gründlich gewaschen zu haben, kann dein Hund immer noch Essensreste riechen.
Dies kann ihn dazu verleiten, Hände oder Gesicht zu lecken, in der Hoffnung, einen Geschmack des leckeren Gerichts zu bekommen, das du gerade genossen hast.
Darüber hinaus verbinden viele Hunde das Abschlecken ihrer Halter auch mit positiven Erfahrungen und Belohnungen.
Wenn du deinen Hund jedes Mal fütterst oder belohnst, nachdem er dich geleckt hat, stärkst du dieses Verhalten und er wird es wahrscheinlich immer wieder tun.
Es ist jedoch wichtig, klare Grenzen zu setzen. Wenn ein Hund zu aufdringlich wird oder unerwünschtes Verhalten zeigt, sollte man ihm das ruhig, aber bestimmt signalisieren.
Ist es gefährlich, wenn mich mein Hund ableckt?
Generell ist es nicht gefährlich wenn dich dein Hund ableckt, es hat jedoch verschiedene Gesundheitsrisiken.
Hunde nutzen ihr Maul und ihre Zunge als wichtiges Kommunikationsmittel. Sie lecken Menschen und andere Tiere, um Zuneigung zu zeigen, Nahrung zu suchen oder ihre Umgebung zu erkunden. Dieses Verhalten mag zwar niedlich und harmlos erscheinen, doch es birgt auch Risiken.
Schädliche Bakterien und Zoonose-Erreger können in der Mundhöhle von Hunden vorkommen. Diese Erreger können Krankheiten verursachen, wenn sie von Tieren auf Menschen übertragen werden.
Daher ist es wichtig, Kontakt zwischen Hundemaul und menschlichen Schleimhäuten, insbesondere dem Mund, zu vermeiden. Wenn ein Hund dich auf der Wange leckt, ist es ratsam, diese Stelle anschließend zu reinigen.
Parasiten, insbesondere Würmer, können ebenfalls ein Problem darstellen. Sie können durch den Speichel oder durch direkten Kontakt mit kontaminiertem Kot übertragen werden.
Das regelmäßige Entwurmen des Hundes reduziert das Risiko einer Wurmübertragung erheblich. Außerdem hilft regelmäßiges Zähneputzen beim Hund, die Menge an schädlichen Bakterien in seinem Maul zu verringern.
Die Sauberkeit des Hundes ist nicht die einzige Überlegung. Ein plötzlicher Anstieg des Schleckverhaltens kann ein Anzeichen für eine tiefer liegende gesundheitliche oder emotionale Störung sein.
Trennungsangst, Magenprobleme oder sogar Schmerzen können Gründe für vermehrtes Lecken sein. Wenn man feststellt, dass das Schleckverhalten des Hundes plötzlich zunimmt oder sich ändert, sollte man einen Tierarzt aufsuchen.
Dieser kann feststellen, ob es gesundheitliche Gründe für das Verhalten gibt und entsprechende Empfehlungen geben.
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Kann man einem Hund das Lecken abgewöhnen?
Man wird es nie vollständig schaffen, einem Hund das Lecken abzugewöhnen, da dieses Verhalten zu tief in der Kommunikation von Hunden verankert ist. Übermäßiges Lecken kann jedoch mit dem richtigen Ansatz definitiv verringert werden.
Zunächst sollte man sich überlegen, warum man dem Hund das Lecken abgewöhnen möchte. Handelt es sich um gelegentliches Lecken zur Begrüßung oder Zuneigung, oder leckt der Hund exzessiv und anhaltend?
Wenn es sich um ein exzessives Verhalten handelt, kann dies auch auf ein gesundheitliches Problem oder einen Stressfaktor hindeuten, der untersucht werden sollte.
Die folgenden Strategien können helfen, das Leckverhalten des Hundes zu reduzieren:
- Aktivitäten gegen Langeweile: Ein gelangweilter Hund neigt eher zu übermäßigem Lecken. Stellt sicher, dass der Hund genügend geistige und körperliche Anregung erhält, z.B. durch Spaziergänge, Spiele und Trainingseinheiten.
- Befehl „Nein“ oder „Stop“: Trainiert den Hund darauf, auf einen klaren Befehl hin mit dem Lecken aufzuhören. Es ist wichtig, bei der Erziehung konsistent zu sein und den Befehl jedes Mal zu verwenden, wenn der Hund leckt und diesen dann auch konsequent durchzusetzen.
- Vermeide Auslöser: Wenn bestimmte Situationen oder Aktionen das Lecken des Hundes auslösen, versucht, diese zu minimieren. Beispielsweise, wenn der Hund immer dann leckt, wenn man sich bückt, kann man sich stattdessen hinknien.
- Ablenkung: Bietet dem Hund ein Spielzeug oder einen Kauartikel an. Dies kann ihm helfen, seine Aufmerksamkeit umzulenken und ihm eine Alternative zum Lecken zu bieten. Hierbei sollte man jedoch darauf achten, das man das Lecken nicht durch das Spielzeug belohnt, da es sich dadurch eher verstärkt. Es sollte also ein gewisser Abstand zwischen Lecken und Ablenkung liegen.
- Beratung durch einen Fachmann: Bei hartnäckigen Fällen kann es hilfreich sein, sich an einen Hundetrainer oder Tierverhaltenstherapeuten zu wenden, der spezialisierte Ratschläge und Trainingstechniken anbietet.
- Gesundheitscheck: Bei plötzlichem oder extremem Leckverhalten kann es sinnvoll sein, einen Tierarzt aufzusuchen, um gesundheitliche Ursachen auszuschließen.
FAQ
Warum leckt mein Hund mich?
Hunde lecken Menschen aus verschiedenen Gründen. Es kann eine Form der Zuneigung sein, eine Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu erregen, oder eine Angewohnheit aus dem Welpenalter. Manchmal ist es auch eine Reaktion auf den Geschmack der Haut.
Kann das Lecken eine Unterwerfungsgeste sein?
Ja, das kann es. Wenn ein Hund sich unterwirft, leckt er manchmal das Gesicht des dominanten Tieres oder Menschen. Es ist eine Art zu zeigen, dass er keinen Konflikt will und Frieden sucht.
Ist das Lecken für den Hund eine beruhigende Aktivität?
Absolut. Das Lecken kann für Hunde eine selbstberuhigende Aktivität sein. Es kann ihnen helfen, sich zu entspannen und Stress abzubauen, ähnlich wie Menschen manchmal mit den Fingern trommeln oder mit den Haaren spielen.
Kann mein Hund mich lecken, weil er den Geschmack mag?
Ja, das ist möglich. Die menschliche Haut kann Salze und andere Stoffe enthalten, die für den Hund interessant oder schmackhaft sein könnten. Das Lecken kann also auch durch den Geschmack deiner Haut motiviert sein.
Gibt es gesundheitliche Gründe für das Lecken?
Einige Hunde lecken Menschen, wenn sie Schmerzen oder Beschwerden haben. Es ist eine Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu bekommen und vielleicht sogar Hilfe zu suchen. Wenn das Lecken plötzlich beginnt oder übermäßig wird, solltest du deinen Tierarzt konsultieren.