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Warum drehen sich Hunde vor dem Hinlegen? | Verhalten erklärt!

    Hund liegt im Hundebett eingekreist

    Hund dreht sich vor dem Hinlegen: Normal oder nicht?

    Du hast es sicher schon oft beobachtet: Dein Hund dreht sich im Kreis, bevor er sich schließlich gemütlich hinlegt. Du fragst dich vielleicht, ob das besorgniserregend ist. Aber Entwarnung, dieses Verhalten ist völlig normal.

    Dieses Verhalten ist weit verbreitet und ein Relikt aus den Zeiten, als Hunde noch in der Wildnis lebten.

    Sollte dein Hund allerdings Anzeichen von Unwohlsein zeigen, wie etwa übermäßiges Lecken oder Knabbern an der Stelle, an der er sich hinlegt, ist es ratsam, einen Tierarzt zu konsultieren.

    Warum drehen sich Hunde vor dem Hinlegen?

    Die Frage, warum Hunde sich drehen, bevor sie sich hinlegen, mag auf den ersten Blick simpel erscheinen, ist aber tatsächlich ein spannendes Fenster in die Welt der Tierpsychologie.

    Im Wesentlichen handelt es sich um instinktives Verhalten, das in verschiedenen Aspekten tief in der Genetik und Evolution des Hundes verwurzelt ist.

    Vorbereitung des Schlafplatzes

    Die erste und offensichtlichste Erklärung ist die Vorbereitung des Schlafplatzes. Durch das Drehen trampelt der Hund das Terrain flach, so wie es sein wilder Vorfahr, der Wolf, in der Wildnis tun würde.

    Das macht den Schlafplatz nicht nur bequemer, sondern hilft auch, Stöcke, Steine oder andere unangenehme Dinge zu entfernen.

    Vertreibung von Kleintieren

    Wenn dein Hund sich vor dem Schlafen im Kreis dreht und an seiner Schlafstelle schnuppert, erledigt er tatsächlich mehr als nur eine einfache Geruchsprobe.

    Dieses Verhalten dient dazu, mögliche Eindringlinge wie Insekten, Spinnen oder sogar größere Kleintiere wie Mäuse oder Schlangen aufzuspüren und zu vertreiben.

    Stell dir das so vor: In der Wildnis wäre es für einen Wolf lebenswichtig, sicherzustellen, dass sein Schlafplatz frei von potenziellen Gefahren ist.

    Selbst ein kleines Insekt könnte eine Infektion verursachen, und ein Tier wie eine Schlange könnte noch gefährlicher sein. Daher hat dieses Verhalten einen klaren Überlebensvorteil.

    Man könnte sogar sagen, dass das Drehen und Schnüffeln eine Art „Aufräumaktion“ ist. Durch seine Bewegungen und den Duft, den er hinterlässt, sendet der Hund eine klare Botschaft an kleinere Tiere: „Dies ist mein Platz, geh weg!“

    Auch wenn in unserer modernen Welt die Wahrscheinlichkeit einer Schlangenbegegnung im eigenen Wohnzimmer eher gering ist, bleibt der Instinkt bestehen.

    Sicherheitsüberprüfung

    Aber die Sache geht noch weiter. Das Drehen fungiert auch als eine Art Sicherheitsüberprüfung. Man könnte es als den letzten Schritt in der Qualitätskontrolle des Schlafplatzes betrachten.

    Während er sich dreht, überprüft dein Hund seine Umgebung auf verschiedene Weisen. Er wirft einen Blick um sich, lauscht auf verdächtige Geräusche und nimmt die Gerüche um ihn herum wahr.

    Für uns Menschen ist das schwer nachzuvollziehen, aber ein Hund kann sehr gut die Richtung eines Geruchs und damit verbundener potentieller Gefahrenquelle erschnüffeln.

    Es ist, als würde er eine Checkliste durchgehen: Gibt es potenzielle Gefahren? Sind alle Familienmitglieder anwesend und sicher? Ist dies der beste Ort, um sich niederzulassen?

    All diese Überlegungen spielen in den Sekunden eine Rolle, in denen der Hund sich dreht, bevor er sich entscheidet, endlich zur Ruhe zu kommen.

    Dieser Prozess mag uns Menschen übertrieben erscheinen, aber in der Welt eines Hundes ist es absolut sinnvoll. Es stellt sicher, dass er sich an einem Platz niederlässt, der nicht nur bequem, sondern auch sicher ist.

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    Was bedeutet es, wenn der Hund zusätzlich auch kratzt und scharrt?

    Genauso wie das Drehen, ist auch dieses Scharren und Kratzen in der DNA des Hundes fest verankert und dient mehreren Zwecken.

    Vorbereitung des Schlafplatzes

    Zunächst dient das Kratzen und Scharren der Vorbereitung des Schlafplatzes. Der Hund möchte eine gemütliche Mulde schaffen, in die er sich kuscheln kann.

    Stell dir vor, wie ein Wolf im Wald einen Schlafplatz durch Scharren vorbereitet, um sich vor Wind und Wetter zu schützen. Der heimische Hund fühlt genauso, auch wenn er sich lediglich in ein kuscheliges Hundebett legt.

    Temperaturkontrolle

    Interessant ist auch der Einfluss der Temperatur auf dieses Verhalten. Hunde neigen dazu, eher zu scharren als sich zu drehen, wenn sie versuchen, an kühlere Erdschichten zu gelangen.

    Dies ist besonders in heißen Klimazonen oder während des Sommers relevant. Das Scharren hilft dem Hund, die oberen, wärmeren Bodenschichten zu entfernen und so an den kühleren Untergrund zu gelangen.

    Dadurch kann er seine Körperwärme besser abgeben und findet einen angenehmeren Schlafplatz.

    Instinktive Schutzgruben

    In der Natur graben viele Hundearten tatsächlich Schutzgruben. Diese dienen nicht nur als Schlafplätze, sondern auch als Verstecke, um sich vor Raubtieren oder extremen Wetterbedingungen zu schützen.

    Obwohl der urbane, domestizierte Hund keinen Bedarf für eine solche Grube hat, bleibt der Instinkt zum Graben bestehen.

    So kann dein Vierbeiner auch im Wohnzimmer mitunter anfangen zu scharren, als würde er sich auf ein nächtliches Unwetter vorbereiten.

    Drehen sich alle Hunde vor dem Hinlegen?

    Der Hund ist ein vielfältiges Tier mit einer Palette an Persönlichkeiten und Eigenschaften, die so bunt ist wie die verschiedenen Rassen selbst. Das gilt natürlich auch für Verhaltensmuster wie das Drehen vor dem Hinlegen.

    Unterschiedliche Ausprägungen
    Nicht alle Hunde drehen sich vor dem Schlafen. Einige sind recht geradlinig und legen sich einfach hin, ohne viel Aufhebens darum zu machen. Sie sparen sich das Drehen und gehen direkt zur Sache. Das kann auch eine Frage des Charakters sein. Ein besonders selbstsicherer Hund sieht vielleicht nicht die Notwendigkeit, seine Umgebung so intensiv zu überprüfen, wie ein ängstlicher oder vorsichtiger Genosse es tun würde.

    Einfluss der Abstammung
    Die Frage, ob sich ein Hund dreht oder nicht, kann auch etwas mit seiner Abstammung zu tun haben. Hunde, die näher an ihren wilden Vorfahren dran sind – wie etwa der Husky oder der Alaskan Malamute – zeigen dieses Verhalten tendenziell häufiger. Diese Hunde haben oft einen stärkeren Instinkt, sich einen geeigneten Schlafplatz zu suchen, was mit den Anforderungen an das Überleben in der Wildnis zu tun hat.

    Suche nach dem perfekten Liegeplatz
    Einige Hunde sind besonders wählerisch und drehen sich nicht nur einmal oder zweimal, sondern gleich mehrere Runden, bis alles „perfekt“ ist. Sie schnuppern intensiv, scharren ein wenig und nehmen sich wirklich Zeit, den idealen Schlafplatz auszuwählen. Das ist, als würden sie im Hundebett oder auf der Decke das ultimative Wohlgefühl suchen, das ihnen maximale Entspannung ermöglicht.

    Alter und Gesundheitszustand
    Schließlich sollten wir den Einfluss von Alter und Gesundheit nicht außer Acht lassen. Ältere Hunde oder Hunde mit Gelenkproblemen könnten es vorziehen, das Drehen zu überspringen, um unnötige Anstrengung zu vermeiden.

    FAQ

    Warum drehen sich Hunde, bevor sie sich hinlegen?

    Dieses Verhalten stammt aus der Zeit, in der Hunde noch Wildtiere waren. Durch das Kreisen konnten sie Gras niedertrampeln und potenzielle Gefahren wie Schlangen oder Insekten aufspüren. Es ist eine instinktive Handlung, um einen sicheren und komfortablen Schlafplatz zu schaffen.

    Wie hilft das Kreisen beim Überleben?

    In der Wildnis half das Kreisen Hunden, einen sicheren Platz zum Schlafen zu finden. Durch das Niedertrampeln von Gras und das Entfernen von Fremdkörpern minimierte das Tier Risiken wie das Eindringen von Parasiten oder die Begegnung mit potenziellen Gefahren.

    Gibt es andere Gründe, warum mein Hund sich dreht, bevor er sich hinlegt?

    Ja, manche Hunde drehen sich auch aus Angewohnheit oder Komfort. Darüber hinaus kann dieses Verhalten auch durch medizinische Probleme wie Arthritis ausgelöst werden. Bei auffälligen Veränderungen ist ein Tierarztbesuch empfehlenswert.

    Hilft das Kreisen meinem Hund gemütlich zu liegen?

    Ja, das Kreisen hilft dem Hund, den Untergrund zu glätten und bequemer zu machen. Es ist eine Art, das „Bett“ vorzubereiten, ähnlich wie Menschen, die ihre Bettdecke zurechtlegen, bevor sie schlafen gehen.

    Hilft das Kreisen bei Hunden, ihre Temperatur zu kontrollieren?

    In der Natur konnte das Kreisen helfen, einen Schlafplatz zu finden, der weder zu heiß noch zu kalt ist. Durch das Niedertrampeln des Grases konnte der Hund beispielsweise einen kühleren Untergrund erreichen. Heutzutage ist dieser Aspekt in der Regel weniger relevant.