Du liebst deinen Welpen, aber fragst dich, wie du ihm die Grundlagen beibringen kannst, ohne das Haus zu verlassen? Entdecke einfache Trainingsmethoden für Zuhause und die besten Tipps & Tricks, um deinen kleinen Vierbeiner zu erziehen.
Generelle Tipps für Welpentraining Zuhause
#1 Früh und regelmäßig trainieren
Welpen bringen häufig Freude und Unterhaltung in ein Zuhause. Viele ihrer Aktionen wirken in jungen Jahren niedlich, aber diese gleichen Verhaltensweisen können problematisch werden, wenn der Hund erwachsen wird.
Daher ist es wichtig, von Beginn an mit dem Training zu starten. Wenn man unerwünschte Verhaltensweisen jetzt nicht fördert und direkt korrigiert, muss man sich in der Zukunft weniger darum kümmern.
Die Sozialisierung von Welpen ist ebenfalls von großer Bedeutung. Dein Hund sollte frühzeitig in verschiedene Situationen gebracht werden, um zu lernen wie er sich angemessen zu verhalten hat und später mit gewissen Digen nicht überfordert zu sein.
Das Training muss auch nicht immer in langen, ununterbrochenen Sitzungen stattfinden. Es reicht oft aus, kurze Trainingseinheiten über den Tag verteilt durchzuführen.
Einfache Befehle wie „Sitz“ und „Bleib“ können beispielsweise geübt werden, während der Kaffee kocht oder während einer Fernsehwerbung.
Das bedeutet, dass man das Training mühelos in den Alltag integrieren kann und nicht extra viel Zeit dafür aufwenden muss.
#2 Beobachte deinen Welpen aufmerksam
Wenn du einen Welpen hast, musst du immer schauen, was er macht. Stell dir vor, er läuft alleine im Haus herum und macht überall hin oder knabbert an deinen Sachen!
Stell dir vor, dein Welpe findet deine Lieblingsschuhe und denkt, sie wären ein tolles Spielzeug. Bevor du es merkst, sind die Schuhe kaputt. Oder er findet einen Stift und beißt darauf herum, und plötzlich ist überall Tinte. Deswegen ist es so wichtig, immer ein Auge auf deinen kleinen Freund zu haben.
Aus diesem Grund ist es gut, wenn du ihn an einer Leine bei dir behältst oder ihn in einem kleinen Bereich lässt, wenn du mal nicht genau hinschauen kannst.
Ein weiterer Tipp: Achte darauf, wie sich dein Welpe verhält, bevor er sein Geschäft macht. Manche Welpen drehen zum Beispiel im Kreis, bevor sie sich hinsetzen und ihr Geschäft erledigen. Wenn du das siehst, weißt du, dass es Zeit ist, schnell nach draußen zu gehen.
Und wenn du mal für ein bisschen Zeit nicht zu Hause bist, ist es auch wichtig, einen Platz für deinen Welpen zu haben. Du kannst ihm einen kleinen Raum geben, in dem er spielen oder schlafen kann.
Dort sollte auch seine Kiste mit seinem Bettchen sein. Und ganz wichtig: Leg eine spezielle Unterlage hin, auf die er gehen kann, wenn er muss. So bleibt dein Haus sauber, und der Welpe lernt, dass es ganz normal ist auch mal alleine zu sein.
#3 Habe ausreichend Leckerli zur Hand
Leckerlis sind super wichtig, wenn du deinem Hund etwas beibringen möchtest. Stell dir vor, du möchtest ihm beibringen, auf Kommando zu sitzen. Am Anfang gibst du ihm jedes Mal ein Leckerli, wenn er sich hinsetzt.
So versteht er schnell: „Wenn ich sitze, bekomme ich etwas Leckeres!“
Aber was passiert, wenn dein Hund das Kommando schon kennt? Sollst du ihm immer noch ein Leckerli geben? Nicht unbedingt.
Wenn dein Hund einmal weiß, was du von ihm möchtest, kannst du die Leckerlis reduzieren. Er soll ja nicht denken, dass er nur etwas tut, um ein Leckerli zu bekommen. Vielmehr soll er lernen, welches Verhalten eher zu Belohnung führt als anderes. Aber Belohnung kann ja auch Lob und Streicheln sein und muss nicht immer ein Leckerli bedeuten.
Das heißt aber nicht, dass du die Leckerlis ganz weglassen sollst. Es ist immer noch sinnvoll, deinen Hund ab und zu damit zu überraschen.
Stell dir vor, du machst deine Hausaufgaben immer ohne Fehler, und manchmal bekommst du dafür ein Extra- Lob oder einen kleinen Bonus.
So ähnlich fühlt sich dein Hund. Er freut sich über das Lob und die Streicheleinheiten und ab und zu über ein besonderes Leckerli.
Mit der Zeit merkst du, dass dein Hund die Dinge tut, die du ihm beigebracht hast, ohne dass du ihn jedes Mal belohnen musst. Es wird zur Gewohnheit für ihn.
Zum Beispiel sitzt er automatisch, wenn er merkt, dass es Futter gibt, ohne dass du ihm ein Leckerli geben musst.
Es ist wie beim Fahrradfahren: Am Anfang brauchst du Stützräder, aber irgendwann kannst du ohne sie fahren.
So ist es auch mit den Leckerlis: Am Anfang helfen sie, aber mit der Zeit braucht dein Hund sie weniger und weniger. Und das ist super, denn es zeigt, dass er gelernt hat und dir vertraut und weiß was von ihm erwartet wird.
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Welpen Training für Zuhause: Die ersten Befehle trainieren
Rückruftraining: So hört der Hund auf seinen Namen
Hunde zu trainieren, kann Spaß machen, besonders wenn du ihnen beibringst, auf deinen Ruf zu hören. Das nennt man „Rückruftraining“. Und so einfach geht das:
- Ruhiger Ort: Beginne das Training in einem ruhigen Raum zu Hause.
- Name oder „Komm“: Setz dich zu deinem Welpen und rufe seinen Namen oder sage „komm“. Gib ihm jedes Mal ein Leckerli, wenn du es sagst. Der Welpe muss noch nichts tun. Er bekommt einfach ein Leckerli, wenn du das Wort sagst.
- Leckerli werfen: Jetzt lege ein Leckerli auf den Boden. Sobald dein Welpe es isst und wieder zu dir hochsieht, sagst du wieder seinen Namen und gibst ihm ein weiteres Leckerli.
- Spiel erweitern: Wenn das gut klappt, kannst du das Leckerli ein wenig weiter werfen. Wenn dein Welpe seinen Namen hört, sollte er sich umdrehen und zu dir schauen. Wenn er das macht, bekommt er ein Leckerli.
- Laufspiel: Mach das Spiel spannender! Nimm das Leckerli und lauf ein paar Schritte weg. Ruf dabei seinen Namen. Dein Welpe wird dir wahrscheinlich hinterherlaufen, weil er mit dir spielen will. Wenn er dich erreicht, lob ihn viel und gib ihm Leckerlis oder spiel mit einem Spielzeug.
- Draußen trainieren: Du kannst auch draußen üben. Aber pass auf, dass ihr gefahrlos trainieren könnt. Am einfachsten geht das, wenn der Hund an einer Langlaufleine angeleint bleibt, da er sich so frei bewegen kann, du aber weiterhin die Kontrolle übernehmen kannst
- Immer nett sein: Rufe deinen Hund nie, um ihn zu bestrafen. Das führt nur zu Angst und Unsicherheit und bringt auf lange sicht nichts. Wenn er zu dir kommt, auch wenn er vorher Unsinn gemacht hat, sei immer lieb zu ihm und Lobe ihn dafür, dass er überhaupt zu dir zurück gekommen ist.
Das Training ist so aufgebaut, dass der Welpe immer eine positive Belohnung mit seinem Namen verbindet. Sobald er dies tut, erhöhst du die Distanz zwischen euch, damit er weiß, wie er sich zu verhalten und zu orientieren hat, auch wenn er nicht direkt bei dir ist.
Leinentraining: Gassi ohne Ziehen
Das Laufen mit einem Hund an der lockeren Leine kann wirklich schön sein. Es bedeutet, dass dein Hund neben dir geht, ohne an der Leine zu ziehen. Hier erfährst du, wie du das deinem Hund beibringen kannst:
- Wähle ein Signalwort: Du kannst deinem Hund „Fuß“, „los geht’s“ oder „vorwärts“ sagen, damit er neben dir geht. Welches Wort du auch wählst, sage immer dasselbe, damit dein Hund nicht durcheinander kommt.
- Wo soll dein Hund gehen? Entscheide, ob dein Hund links oder rechts von dir laufen soll. Es ist egal, welche Seite du wählst, nimm einfach das, was für dich angenehmer ist, aber bleibe dabei. So vermeidest du, dass dein Hund vor dir hin- und herläuft.
- Gewöhne deinen Hund an die Leine: Bevor du mit dem Training beginnst, muss sich dein Hund an die Leine gewöhnen. Manche Welpen finden das komisch und kauen vielleicht darauf herum. Gib deinem Welpen jedes Mal ein Leckerli, wenn du ihm die Leine anlegst und unterbinde das knabbern an Leine und Geschirr.
- Starte neben deinem Hund: Stehe zuerst neben deinem Hund und halte die Leine locker in der Hand. Gib ihm ein paar Leckerlis, wenn er neben dir steht oder sitzt.
- Mache einen Schritt: Gehe einen Schritt vor und locke deinen Hund mit einem Leckerli, damit er dir folgt.
- Gehe weiter und belohne deinen Hund: Wenn du läufst, gib deinem Hund immer wieder Leckerlis, wenn er schön neben dir geht. Wenn er vor dir läuft, drehe dich um und locke ihn mit einem Leckerli zurück. Wenn er anfängt zu ziehen, dann gibt es keine weiteren Leckerli und ihr bleibt erst einmal stehen.
- Übe das Gehen: Je öfter du das übst, desto besser wird dein Hund darin. Versuche, immer weniger Leckerlis zu geben. Irgendwann wird er auch ohne Belohnung neben dir laufen.
- Schnüffelzeit: Hunde lieben es zu schnüffeln. Lass deinen Hund daher manchmal auch schnuppern. Aber wenn du weitergehen möchtest, sage „Los geht’s!“ und belohne ihn, wenn er wieder neben dir geht.
Auch hier versuchen wir mit Belohnung das gewünschte Verhalten zu trainieren. Verhält sich der Hund nicht mehr so wie gewünscht, fängt also an zu ziehen, dann tun wir das Gegenteil von dem was er will: Wir bleiben stehen und Leckerli gibt es auch nicht mehr.
Das findet dein Welpe garantiert doof. Und deshalb funktioniert diese Methode auch so gut, weil wir dem Hund wieder beibringen, dass nur ein bestimmtes Verhalten zu dem Ergebnis führt, das er gut findet.
Aus diesem Grund sind deine ersten Gassi Runden und Laufversuche aber sehr wahrscheinlich extrem langsam. Gerade in den ersten Tagen kann es mehrere Minuten dauern nur ein paar Meter zu gehen, weil dein Welpe erst lernen muss, wie er sich zu verhalten hat. Das ist normal, sollte aber von dir eingeplant werden.

So bringst du deinem Hund „Sitz“ bei
Das Sitzen ist ein wichtiges Kommando, das jeder Hund lernen sollte. Es ist nicht nur ein Basisbefehl, sondern auch sehr hilfreich im Alltag. Hier sind zwei Methoden, wie du deinem Hund „Sitz“ beibringen kannst:
1. Das Verhalten „einfangen“:
- Stelle dich vor deinen Welpen und halte ein paar Hundefutterstückchen oder Leckerlis in deiner Hand.
- Warte, bis er von selbst sitzt. Sobald er das tut, nutze ein Wort, dass du sonst immer nutzt um deinen Hund zu Loben, zum Beispiel „Fein“ und gib ihm ein Leckerli.
- Gehe dann ein Stück zurück oder zur Seite, damit dein Welpe aufsteht. Warte wieder, bis er sich hinsetzt.
- Sobald er sitzt, bekommt er wieder ein Leckerli.
- Nach ein paar Malen kannst du das Wort „Sitz“ sagen, wenn er anfängt sich hinzusetzen. Dadurch lernt er, welche Handlung mit Sitz in Verbindung steht.
- Nach und nach kannst du dann versuchen, deinen Hund über den Befehl „Sitz“ direkt zum sitzen zu bringen. Wenn er das tut, sollte er jedes mal belohnt werden.
2. Das Verhalten „provozieren“:
- Knie dich vor deinen Welpen und halte ein Leckerli dicht vor seine Nase.
- Bewege das Leckerli langsam über seinen Kopf. Wahrscheinlich wird er sich hinsetzen, weil er versucht, das Leckerli zu erhaschen, während er seinen Kopf nach hinten neigt.
- Sobald er sitzt und sein Hintern den Boden berührt, darf er das Leckerli haben.
- Mach das ein oder zwei Mal mit dem Leckerli. Danach tust du so, als ob du ein Leckerli in der Hand hättest, und zeigst ihm die gleiche Bewegung mit deiner leeren Hand. Jedes Mal, wenn er sich setzt, bekommt er trotzdem ein Leckerli.
- Wenn er die Handbewegung versteht, kannst du „Sitz“ sagen, bevor du ihm das Handzeichen gibst.
Bring deinem Hund „Bleib“ bei
Ein „Bleib“-Kommando zu lernen, ist für einen Hund super nützlich. Wenn ein Welpe das „Bleib“-Kommando kennt, bleibt er sitzen, bis er ein anderes Wort hört, das ihm sagt, dass er sich wieder bewegen darf.
Dieses Wort nennt man das „Freigabe-Wort“. Das Ziel ist, dass der Hund sitzen bleibt, bis du das Freigabe-Wort sagst. Danach kannst du anfangen, Abstand zu ihm zu gewinnen.
Zuerst lernst du dem Welpen das Freigabe-Wort. Entscheide dich für ein Wort wie „OK“, „Geh“ oder „Los“. Wenn der Welpe sitzt oder steht, wirf ein Leckerli auf den Boden und sage das Wort, wenn er vorwärts geht, um das Leckerli zu nehmen.
Mach das ein paar Mal, bis du das Wort sagen kannst und dann das Leckerli wirfst, wenn er anfängt sich zu bewegen. So lernt er, dass dieses Wort bedeutet, dass er seine Füße bewegen darf.
Wenn der Hund das Freigabe-Wort und das „Sitz“-Kommando kennt, setze ihn hin, stelle dich vor ihn und gib ihm ein Leckerli.
Warte kurz und gib ihm dann ein weiteres Leckerli dafür, dass er sitzen bleibt, und dann das Freigabe-Wort.
Warte immer länger zwischen den Leckerlis. Falls er aufsteht, bevor du das Freigabe-Wort sagst, ist das okay. Dann musst du nur kürzer warten.
Wenn er einige Sekunden sitzen bleibt, kannst du anfangen, Abstand von ihm zu nehmen. Sage „Bleib“, gehe einen Schritt zurück und dann wieder zu ihm, gib ihm ein Leckerli und das Freigabe-Wort.
Mach das in kleinen Schritten und gehe sicher, dass es immer einfach genug für ihn ist. Übe das auch, wenn du ihm den Rücken zukehrst.
Nach und nach kannst du den Abstand vergrößern. Das gilt auch für das „Sitz“-Kommando. Je besser er es lernt, desto länger kann er sitzen bleiben.
Aber denke daran: Erwarte nicht zu viel auf einmal. Jede Lernstufe sollte in kleinen Schritten erfolgen.