Alter Hund will nicht mehr laufen oder Gassi gehen. Was solltest du tun wenn dein Senior Hund nicht mehr nach draußen will?
Hier erhältst du alle Infos zu möglichen Gründen und Tipps & Tricks, wie du deinen Hund zum laufen motivieren kannst.
6 Ursachen, warum ein alter Hund nicht Gassi gehen will
#1 Alter Hund will nicht Gassi gehen nach schlechter Erfahrung
Hast du bemerkt, dass dein Hund zögerlich wird, sobald die Leine in Sicht kommt? Vielleicht liegt das daran, dass er draußen schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Ein unangenehmer Vorfall mit einem anderen Hund oder Menschen kann in der Erinnerung haften bleiben.
Wenn das der Fall ist, kommt es darauf an, deinem Hund wieder ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Dabei ist es wichtig, selbst ein Fels in der Brandung zu sein.
Strahle Selbstbewusstsein und Ruhe aus, damit dein Vierbeiner sich beim Spaziergang entspannter fühlt. Zuversicht ist der Schlüssel, um deinem Hund zu zeigen, dass die Außenwelt nicht so bedrohlich ist, wie er vielleicht denkt.
#2 Schmerzen und Krankheiten beim alten Hund
Gerade bei älteren Hunden können gesundheitliche Probleme die Freude am Spazierengehen mindern. Krankheiten wie Arthrose, Hüftdysplasie oder allgemeine Altersbeschwerden beeinträchtigen die Beweglichkeit und können schmerzhaft sein.
Du fragst dich jetzt sicherlich, wie du feststellen kannst, ob dein Hund Schmerzen hat.
Achte auf kleine Anzeichen: Humpelt er oder sie? Gibt es eine Veränderung in der Gangart? Wird das Aufstehen oder Hinlegen zur Qual?
Wenn du solche Symptome beobachtest, ist ein Besuch beim Tierarzt unverzichtbar. Dies gilt insbesondere für ältere Hunde und Rassen, die für bestimmte Gesundheitsprobleme anfällig sind, wie etwa kurznasige Rassen wie der Mops.
Beobachte deinen Hund sorgfältig und nimm alle Veränderungen im Verhalten ernst. Ein Tierarzt kann die genaue Ursache diagnostizieren und eine passende Behandlung empfehlen.
Manchmal reichen schon einfache Anpassungen, wie eine Änderung der Ernährung oder die Verabreichung von Schmerzmitteln, um deinem Hund das Leben zu erleichtern.

#3 Dem Hund ist zu heiß
Sommer, Sonne, Hitze – während wir uns am Strand oder im Garten sonnen, kann unser Vierbeiner unter den hohen Temperaturen leiden. Gerade ältere Hunde sind anfälliger für die Auswirkungen der Hitze.
Sie sind einfach nicht mehr so aktiv und die Hitze macht ihnen mehr zu schaffen als den jüngeren Fellnasen.
Du hast es vielleicht bemerkt: Dein Hund hat weniger Lust auf Bewegung und sucht lieber ein schattiges Plätzchen. Da Hunde nur an ihren Pfoten (ja, wirklich!) und durch Hecheln schwitzen können, ist ihre Fähigkeit, ihre Körpertemperatur zu regulieren, begrenzt.
Was also tun? Am besten legst du die Gassizeiten in die kühleren Morgen- und Abendstunden. Wenn die Sonne am höchsten steht, ist es ratsam, die Spaziergänge auf ein Minimum zu beschränken.
Trage immer Wasser mit dir, um deinem Hund Erfrischung zu bieten, und suche schattige Routen für eure Spaziergänge aus.
Denk an die kleinen Pausen, wo dein alter Freund sich abkühlen kann. Ja, manchmal ist weniger tatsächlich mehr.
#4 Alter Hund will nicht Gassi gehen bei Regen, Schnee und Kälte
Kennen wir das nicht alle? Kaum fängt es an zu regnen, zieht unser Hund die Ohren ein und möchte am liebsten direkt wieder umdrehen. Schlechtes Wetter macht uns Menschen oft genug zu schaffen, aber für Hunde, vor allem ältere, kann es eine echte Tortur sein.
Das ist insbesondere für Hunde mit kurzem Fell und keinen Unterwolle der Fall, wie etwa Dackel oder Bulldoggen.
Sie frieren schneller und sind anfälliger für Unterkühlung. Wenn du bemerkst, dass dein Hund zittert, klammert oder sich weigert, weiterzulaufen, könnte ihm kalt sein.
Die Lösung? Spezielle Hundekleidung. Ja, du hast richtig gehört. Es gibt mittlerweile hervorragende Regenmäntel, Pullover und sogar Hundeschuhe, die deinen Vierbeiner vor den Elementen schützen.
Diese Kleidung ist nicht nur stylisch, sondern auch funktional. Sie hält deinen Hund warm und trocken und macht die Spaziergänge in der kalten Jahreszeit für beide Seiten angenehmer.
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#5 Alter Hund hat Angst bei Dunkelheit oder sieht schlecht
Ja, Hunde können auch Angst im Dunkeln haben, besonders wenn ihr Sehvermögen im Alter nachlässt. Ähnlich wie bei uns Menschen kann die Dunkelheit ihre Ängste und Unsicherheiten verstärken.
Stell dir vor, wie es wäre, wenn deine Welt plötzlich unscharf und dunkler wird. Das kann für einen Hund beunruhigend sein, vor allem, wenn er schon immer ein bisschen ängstlich war.
In solchen Fällen empfehle ich, den Spaziergang so zu planen, dass er in gut beleuchteten Gebieten stattfindet. Straßenlaternen können Wunder wirken.
Aber nicht nur das: Du kannst auch eine kleine Taschenlampe oder eine Leuchtleine verwenden, um deinem Hund zusätzliche Sicherheit zu geben. Manche Leinen haben sogar integrierte LEDs.
Wenn du bemerkst, dass dein Hund trotz der Beleuchtung immer noch nervös ist, rede beruhigend auf ihn ein und halte die Leine kurz.
Deine Stimme und deine Nähe geben ihm das Gefühl von Sicherheit und können ihm helfen, sich entspannter zu fühlen.
#6 Hund findet das Gassi gehen langweilig
Manchmal ist es nicht die Dunkelheit, die Wärme oder der Regen, die deinem Hund die Freude am Gassigehen nehmen. Es ist schlicht und einfach die Langeweile.
Die gleiche Strecke Tag für Tag zu laufen kann auch im besten Freund des Menschen den Wunsch nach einem Sofatag wecken. Ältere Hunde brauchen zwar nicht die gleiche Art von Spiel und Bewegung wie Welpen, aber sie brauchen dennoch mentale Anregung.
Warum also nicht ein wenig Abwechslung in den Alltag bringen? Statt immer den gleichen Weg zu laufen, könnt ihr gemeinsam neue Strecken erkunden.
Du könntest sogar ins Auto steigen und zu einem ganz neuen Ort fahren. Wälder, Felder, Seen – die Welt ist voller spannender Gerüche und Anblicke für deinen Hund.
Und vergiss nicht, auch während des Spaziergangs kleine Spiele einzubauen. Ein bisschen Schnüffelarbeit hier, ein kleiner Sprint dort, und schon sieht die Welt ganz anders aus.
Ältere Hunde mögen ruhiger sein, aber das bedeutet nicht, dass sie nicht auch ihre kleinen Abenteuer genießen.
Tipps & Tricks: Gassi gehen mit altem Hund
#1 Keine Marathon Spaziergänge machen
Der ältere Hund ist ein bisschen wie dein Opa: er genießt kleinere, gemütliche Runden viel mehr als einen ausgedehnten Marathon.
Mit dem Alter sinken sowohl die Ausdauer als auch das Tempo deines Hundes. Eine halbe Stunde im Park kann sich für einen älteren Hund wie ein voller Tag anfühlen.
Es geht nicht nur darum, den Spaziergang kürzer zu gestalten, sondern auch das Tempo und die Intensität anzupassen.
Vielleicht hast du einen Hund, der früher gerne über Wiesen geflitzt ist, aber jetzt lieber schnüffelt und stöbert. Und das ist völlig in Ordnung! Gib ihm die Zeit, die er braucht, und versuche nicht, ihn zu überfordern.
Eine Überforderung würde nur dazu führen, dass er zukünftige Spaziergänge mit Stress und Anstrengung assoziiert.

#2 Rücksicht auf die Hundeblase nehmen
Auch die beste Hundeblase ist nicht immun gegen die Auswirkungen des Alters. Häufigere, kürzere Gassirunden können hier die Lösung sein.
Statt zwei langen Spaziergängen könnte dein Hund es nun bevorzugen, vier- oder fünfmal am Tag für kürzere Zeiten rauszugehen.
Das nimmt dem Begriff „Gassigehen“ eine völlig neue Bedeutung, oder? Aber in diesem Lebensabschnitt steht das Wohlbefinden deines Hundes an erster Stelle.
Wirst du in deinem Haus ‚Seen‘ oder andere Anzeichen für Blasenprobleme finden, ist es ratsam, den Tierarzt aufzusuchen. Es könnte ein Anzeichen für eine ernstere Erkrankung sein oder einfach nur bedeuten, dass die Muskeln der Blase nicht mehr so stark sind wie früher.
In beiden Fällen ist eine professionelle Einschätzung unerlässlich, um sicherzustellen, dass dein Hund die bestmögliche Versorgung erhält.
#3 Den Senior warm halten
Wenn es draußen kälter wird, ziehst du dir einen Schal oder eine Mütze an, richtig? Dein älterer Hund könnte ähnliche Bedürfnisse haben, vor allem wenn sein Immunsystem nicht mehr das, was es einmal war, ist.
Manche Leute denken, Hundebekleidung sei nur ein modisches Accessoire. Für ältere Hunde kann sie jedoch ein echtes Lebenselixier sein.
Stelle dir vor, dein Hund hat Arthrose. Kälte kann die Gelenkschmerzen verstärken und den Spaziergang zur Qual machen. Funktionale Kleidung wie ein wasserdichter Mantel oder ein wärmendes Hundeshirt kann hier Abhilfe schaffen.
Achte dabei auf das Material und die Passform, damit dein Hund sich wohlfühlt und bewegen kann, ohne eingeengt zu sein.
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#4 Sei Augen und Ohren für den Hund
Vielleicht hast du bemerkt, dass dein Hund bei Dämmerung nicht mehr so gerne rausgeht oder auf Geräusche nicht mehr so reagiert wie früher. Das kann an verschlechtertem Seh- oder Hörvermögen liegen.
Für einen Hund, der sich in seiner Umwelt durch seine Sinne orientiert, kann das ziemlich beunruhigend sein.
Als sein menschliches Pendant solltest du hier deutliche Führung übernehmen. Wenn dein Hund schlecht sieht, wähle gut beleuchtete Wege und vermeide unebenes Gelände, wo er stolpern könnte.
Ein Leuchthalsband oder eine reflektierende Leine können zusätzlich für Sicherheit sorgen.
Beim schlechten Hören ist es hilfreich, den Hund immer in Sichtweite zu halten und Handzeichen zu verwenden, die er versteht. So fühlt sich dein Vierbeiner sicherer und kann den Spaziergang genießen, ohne ständig in Alarmbereitschaft zu sein.
In beiden Fällen ist es wichtig, die Umgebung und mögliche Gefahrenquellen im Auge zu behalten. Du bist jetzt nicht nur der Leinenführer, sondern auch der Lotse, der durch den Dschungel der städtischen oder ländlichen Gebiete navigiert.
#5 Bedenke, dass ein alter Hund zum Sturkopf werden kann
Das Alter bringt oft eine gewisse Starrköpfigkeit mit sich – und das nicht nur bei Menschen. Auch dein alter Hund kann anfangs wenig begeistert von neuen Regeln oder Veränderungen sein.
Das ist völlig normal und gehört zum Älterwerden dazu. Anstatt den Hündchen-Generalmarschall zu spielen, versuche, ihm Raum und Zeit zu geben, damit er sich an die neuen Umstände anpassen kann.
Erziehung wird in diesem Lebensabschnitt weniger wichtig. Du brauchst deinen Senior nun nicht mehr bei jeder Kleinigkeit korrigieren, aber das bedeutet ebenfalls nicht, dass du dir jetzt alles gefallen lassen musst.
Stattdessen räume ihm mehr „Schnüffel-Zeit“ ein, damit er seine Umgebung erkunden kann. Du solltest versuchen, Verständnis und Nachsicht zu üben, besonders wenn du merkst, dass dein Hund ein wenig starrsinnig wird.
Solange er sich im groben noch gut verhält wirst du die kleineren Macken überstehen und so das Gassi für euch beide etwas angenehmer machen.
#6 Kontakt mit anderen Hunden
Die Sozialdynamik ändert sich ebenfalls, wenn ein Hund älter wird. Während junge Hunde oft wild und verspielt sind, bevorzugen ältere Hunde meist ruhigere Interaktionen.
Das kann ein Stressfaktor sein, besonders wenn jüngere, energiegeladene Hunde in der Nähe sind. Halte deshalb Ausschau nach sozialverträglichen Begegnungen und beobachte, wie dein Hund darauf reagiert.
Einige Hundeschulen und Hundeparks veranstalten sogar spezielle Treffs für ältere Hunde. Diese sind großartig, denn sie bieten die Möglichkeit für soziale Interaktion in einer weniger hektischen Umgebung.
Der Fokus liegt eher auf Schnüffeln und gemütlichem Beisammensein als auf wilden Spielen, was älteren Hunden oft besser gefällt.
#7 Lasst es ruhig angehen
Wenn Hunde älter werden, geht es nicht mehr um die Länge des Spaziergangs oder um das energiegeladene Spielen. Stattdessen werden ruhigere Aktivitäten und bewusste Pausen immer wichtiger.
Das muss nicht bedeuten, dass die Spaziergänge langweilig werden. Es geht vielmehr darum, die Welt durch die Augen deines Hundes zu sehen und die gemeinsame Zeit zu schätzen.
FAQ
Warum will mein alter Hund nicht mehr laufen oder Gassi gehen?
Es gibt verschiedene Gründe, warum ein alter Hund das Interesse am Laufen oder Gassi gehen verlieren könnte. Schmerzen durch Arthritis, Erschöpfung oder sogar psychische Probleme wie Angst können Faktoren sein. Ein Tierarztbesuch ist dringend zu empfehlen, um die genaue Ursache herauszufinden.
Was kann ich tun, um meinen Hund zu motivieren?
Kleine Leckerlis oder sein Lieblingsspielzeug können als Anreiz dienen. Auch die Reduzierung der Spaziergangsdauer oder die Wahl einer einfacheren Route kann hilfreich sein. Das Wichtigste ist, sanft und geduldig zu sein und den Hund nicht zu zwingen.
Sollte ich meinen Hund zum Spaziergang zwingen?
Ein Zwang zum Gassi gehen ist in der Regel keine gute Idee, da es das Problem oft verschlimmern wird. Überlege stattdessen, wie du das Gassi gehen angenehmer gestalten kannst und sprich mit deinem Tierarzt über mögliche Lösungen.
Welche gesundheitlichen Probleme könnten vorliegen?
Arthritis, Herzprobleme oder Stoffwechselstörungen können dazu führen, dass dein alter Hund nicht mehr laufen will. Nur ein Tierarzt kann eine genaue Diagnose stellen und eine entsprechende Behandlung vorschlagen.
Kann ich mein Hund mit Medikamenten helfen?
Ja, aber nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt. Schmerzmittel können helfen, aber sie sind nicht für jeden Hund geeignet und können Nebenwirkungen haben. Daher ist eine tierärztliche Beratung unerlässlich.
Wie kann ich die Gassigänge angenehmer gestalten?
Eine weiche Leine, bequemes Geschirr und vielleicht sogar ein Hundemantel für kältere Tage können den Spaziergang angenehmer machen. Beachte auch das Tempo und die Kondition deines Hundes und passe die Dauer und Intensität des Spaziergangs entsprechend an.
Ist es in Ordnung, wenn mein alter Hund nur im Garten sein Geschäft verrichtet?
Ja, solange es keine gesundheitlichen Probleme gibt, die dagegen sprechen. Der Garten bietet eine sichere und komfortable Umgebung. Achte jedoch darauf, dass der Hund auch weiterhin genügend Bewegung und mentale Anregung auf anderem Weg erhält.
Sollte ich meinen alten Hund mit einem jüngeren Hund spazieren führen?
Das kann in manchen Fällen motivierend sein, kann jedoch auch zu Überanstrengung oder Stress führen. Beobachte die Interaktion der beiden Hunde sorgfältig und konsultiere gegebenenfalls einen Tierarzt oder Hundetrainer.
Welche Alternativen gibt es zum Gassi gehen?
Spiele und Übungen zu Hause oder im Garten können auch eine gute Form der Bewegung sein. Denkbar sind auch Hundeschwimmen oder physiotherapeutische Übungen, natürlich immer in Absprache mit dem Tierarzt.