Das ist eine Frage, die sich wohl jeder Hundebesitzer mindestens einmal gestellt hat: Warum sollte mein Hund nicht aus Pfützen trinken? Immerhin scheint es doch so natürlich, so instinktiv für unseren vierbeinigen Freund.
Wenn er Durst hat, sollte er doch trinken dürfen, wo er will, oder?
Warum Hunde Pfützen lieben
Kennst du das? Du gehst mit deinem Hund spazieren und plötzlich, trotz einer frischen Wasserflasche in deiner Hand, stürzt er sich auf eine Pfütze wie als wäre es das reinste Quellwasser.
Unsere Hunde sind nach wie vor Kreaturen mit instinktiven Verhaltensweisen, und das Trinken aus Pfützen ist eine davon. Sie riechen, sehen und probieren Wasser ganz anders als wir Menschen.
Deinem Hund ist es egal, ob das Wasser aus einer glänzenden Edelstahlschüssel oder einer matschigen Pfütze kommt. Für ihn ist es einfach nur Wasser, ein lebenswichtiges Element, das seinen Durst stillt. Klingt erstmal unschuldig, nicht wahr?
Fangen wir doch damit an, warum Hunde eine unerklärliche Vorliebe für Pfützen haben. Es hat viel mit ihrem Erbe als Wildtiere zu tun.
Im Gegensatz zu uns Menschen, die wir uns daran gewöhnt haben, sauberes, gefiltertes Wasser zu trinken, waren unsere Haustiere ursprünglich darauf ausgelegt, das zu trinken, was verfügbar ist. Und oft war das Wasser, das in Pfützen und Teichen zu finden ist.
Außerdem sind Pfützen für Hunde unglaublich aufregend, eine Sinnesexplosion. Sie sind nicht nur eine Wasserquelle, sondern auch ein Buffet von Gerüchen und Geschmackserlebnissen. Von den Tausenden von Gerüchen, die ein Hund in einer Pfütze aufnehmen kann, sind einige sicherlich interessant und stimulierend.
Der Schlammboden einer Pfütze kann auch einen angenehmen Kontrast zur harten, heißen Straße oder zum trockenen Gras bieten, auf dem dein Hund den ganzen Tag gelaufen ist.
Und ganz ehrlich, wer von uns hat nicht schon einmal das belebende Gefühl genossen, mit nackten Füßen durch eine kühle Pfütze zu laufen?

Die Risiken des Pfützentrinkens
Jetzt kennen wir die Gründe, warum unsere Hunde Pfützen lieben. Aber das bedeutet nicht, dass wir sie unbeschwert schlürfen lassen sollten. Warum nicht? Weil das Trinken aus Pfützen einige gesundheitliche Risiken für unsere treuen Begleiter birgt.
Wasser, das offen und unbeaufsichtigt bleibt, ist ein idealer Nährboden für Bakterien, Viren und Parasiten. Viele von ihnen können Krankheiten verursachen, die von leichter Magenverstimmung bis hin zu schweren, potenziell lebensbedrohlichen Erkrankungen reichen.
Klar, unser Hund mag ein starker, tapferer Begleiter sein, aber es besteht kein Zweifel daran, dass er gegenüber Mikroben und Toxinen in Pfützenwasser verwundbar ist.
Leptospirose-Gefahr
Ein besonders gefährlicher Keim, der in Pfützen lauern kann, ist das Leptospira-Bakterium, der Auslöser der Leptospirose. Hast du schon einmal von dieser Krankheit gehört? Wenn nicht, ist es wichtig, dass du dich darüber informierst.
Leptospirose ist eine zoonotische Krankheit, was bedeutet, dass sie von Tieren auf Menschen übertragen werden kann. Sie tritt auf, wenn Hunde (oder Menschen) mit dem Urin infizierter Tiere in Kontakt kommen, der häufig in stehendem Wasser wie Pfützen vorkommt.
Wenn ein Hund dieses verunreinigte Wasser schlürft, kann er sich mit dem Bakterium infizieren. Leptospirose kann eine Reihe von Symptomen verursachen, von Fieber und Muskelschmerzen bis hin zu ernsthaften Nieren- oder Leberproblemen. In extremen Fällen kann es sogar zum Tod führen.
Dein Hund ist nicht der Einzige, der in Gefahr ist. Wenn er sich mit Leptospirose infiziert, kann er das Bakterium auch auf dich oder andere Menschen übertragen.
Daher ist es von größter Bedeutung, unseren Hunden das Trinken aus Pfützen abzugewöhnen.
Giardien im Pfützenwasser
Aber warte, da ist noch mehr. Hast du schon einmal von Giardien gehört? Sie gehören zu den häufigsten Darmparasiten bei Hunden und können in stehendem Wasser, wie Pfützen, besonders lange überleben.
Giardien sind winzige Einzeller, die den Darmtrakt von Hunden befallen und Giardiasis, eine Art von Durchfallerkrankung, verursachen können. Sie werden durch den Kontakt mit kontaminiertem Kot in die Umwelt freigesetzt und können in Pfützen lange überleben, sogar in kaltem Wasser.
Wenn dein Hund aus einer infizierten Pfütze trinkt, nimmt er die Giardien auf, die dann in seinem Darmtrakt wachsen und sich vermehren. Die Folgen? Häufiger, wässriger und oft übelriechender Durchfall. In einigen Fällen kann es auch zu Gewichtsverlust und allgemeinem Unwohlsein kommen.
Also, so faszinierend und natürlich das Pfützentrinken für unseren Hund auch sein mag, die Gefahren sind real und können ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen.

Symptome und Behandlung
Es ist unschön, sich mit Krankheiten zu befassen, die unseren geliebten Vierbeinern zustoßen könnten, aber es ist notwendig. Wir müssen wissen, was wir tun können, um ihnen zu helfen.
Deshalb werden wir uns jetzt mit den Symptomen und der Behandlung von Leptospirose und Giardien beim Hund beschäftigen.
Leptospirose beim Hund: Symptome, Ursachen und Behandlung
Leptospirose zeigt sich bei Hunden oft durch Symptome wie hohes Fieber, Muskelschmerzen, Erbrechen und Durchfall. In schweren Fällen können Anzeichen von Gelbsucht auftreten und es kann zu Nieren- und/oder Leberproblemen kommen.
Die gute Nachricht? Leptospirose ist behandelbar. In der Regel werden Antibiotika eingesetzt, um die Infektion zu bekämpfen. Zudem kann unterstützende Therapie wie Flüssigkeitszufuhr und Medikamente zur Linderung von Symptomen erforderlich sein.
Dennoch ist es besser, Leptospirose von vornherein zu verhindern. Eine jährliche Impfung kann deinen Hund vor den gängigsten Stämmen des Leptospira-Bakteriums schützen.
Diagnose und Behandlung: Giardien beim Hund
Giardien verursachen bei Hunden oft wiederkehrenden, wässrigen und übelriechenden Durchfall. Manchmal ist auch Erbrechen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust zu beobachten.
Die Diagnose von Giardien erfolgt in der Regel durch eine Stuhlprobe, die unter dem Mikroskop auf die Anwesenheit der Parasiten überprüft wird.
Die Behandlung besteht aus speziellen antiparasitären Medikamenten. Zusätzlich ist es wichtig, den Wohnbereich des Hundes gründlich zu reinigen und zu desinfizieren, um eine erneute Infektion zu verhindern.
Wie viel Wasser ein Hund benötigt und sichere Wasserquellen
Nachdem wir die Gefahren des Pfützentrinkens erkannt haben, ist es nun an der Zeit, die Frage zu klären: Wie viel Wasser benötigt mein Hund eigentlich und welche sicheren Wasserquellen gibt es? Los geht’s!
Im Durchschnitt sollte ein gesunder Hund täglich etwa 50 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen. Das heißt, wenn dein Hund 10 kg wiegt, sollte er etwa 500 ml Wasser pro Tag trinken. A
ber erinnere dich, das ist nur ein Durchschnitt. Die genaue Menge kann variieren, je nachdem, wie aktiv dein Hund ist, wie warm das Wetter ist und welches Futter er bekommt. Trockenfutter beispielsweise lässt den Wasserbedarf steigen.
In diesem Beitrag habe ich dir alle Infos zusammengefasst, die du zum Thema „Trinkt mein Hund genug Wasser?“ wissen musst!
Was die Wasserquellen betrifft, hier sind einige sichere Optionen:
- Frisches Leitungswasser: Ja, das einfache Leitungswasser aus deinem Hahn ist oft die sicherste und einfachste Quelle für deinen Hund. Achte nur darauf, dass es frisch ist und dass die Wasserschale deines Hundes sauber gehalten wird.
- Abgefülltes Wasser: Wenn du dir Sorgen um die Qualität des Leitungswassers machst, kannst du deinem Hund auch abgefülltes Wasser geben. Es ist nicht unbedingt notwendig, aber es ist eine Option.
- Hundetrinkbrunnen: Diese Geräte zirkulieren das Wasser, um es frisch zu halten, und viele Hunde lieben es, aus ihnen zu trinken. Es ist eine großartige Möglichkeit, deinen Hund zum Trinken zu ermutigen und gleichzeitig sicherzustellen, dass er sauberes Wasser bekommt.
- Tragbare Wasserflaschen: Wenn du mit deinem Hund unterwegs bist, ist eine tragbare Wasserflasche ein Muss. Sie ermöglicht es dir, deinem Hund jederzeit frisches Wasser zu geben und das Risiko, dass er aus einer Pfütze trinkt, zu minimieren.

Kann man Hunde vom Pfützentrinken abhalten?
Ja, das können wir! Obwohl Hunde von Natur aus zu Pfützen hingezogen werden, können wir sie trainieren, um diese Verhaltensweise zu ändern. Hier sind einige Tipps und Ratschläge, wie du deinem Hund das Trinken aus Pfützen abgewöhnen kannst:
- Sorge dafür, dass dein Hund immer Zugang zu frischem Wasser hat. Wie wir bereits besprochen haben, ist es wichtig, dass dein Hund ausreichend Flüssigkeit bekommt. Stelle sicher, dass er immer Zugang zu einer sauberen Wasserquelle hat, insbesondere wenn er draußen spielt oder sich körperlich betätigt.
- Nimm immer Wasser mit, wenn du mit deinem Hund spazieren gehst. Tragbare Wasserflaschen für Hunde sind leicht zu bekommen und sehr praktisch. Stelle sicher, dass dein Hund weiß, dass er jederzeit aus seiner eigenen Wasserquelle trinken kann.
- Trainiere deinen Hund, auf Kommandos wie „Nein“ oder „Pfui“ zu hören. Dies kann nützlich sein, wenn du siehst, dass dein Hund auf eine Pfütze zugeht. Du musst geduldig und konsequent sein, aber mit der Zeit wird dein Hund lernen, dass er Pfützen vermeiden sollte.
- Lenke deinen Hund ab, wenn er Interesse an einer Pfütze zeigt. Du kannst dies tun, indem du ein Spielzeug oder einen Leckerbissen einsetzt oder indem du seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenkst.
- Belohne deinen Hund, wenn er eine Pfütze meidet. Positive Verstärkung ist ein wirksames Mittel im Hundetraining. Wenn dein Hund eine Pfütze ignoriert oder auf dein Kommando hört, gib ihm Lob oder ein Leckerli.
Mit diesen Tipps sollte es dir gelingen, deinen Hund vom Pfützenwasser fern und damit auch gesund zu halten!
FAQ
Warum sollten Hunde nicht aus Pfützen trinken?
Hunde sollten nicht aus Pfützen trinken, weil das Wasser oft schädliche Bakterien, Viren oder Parasiten enthält. Diese können Krankheiten wie Durchfall, Erbrechen oder sogar ernstere Zustände wie Leptospirose verursachen.
Was ist Leptospirose?
Leptospirose ist eine durch Bakterien verursachte Krankheit, die bei Hunden schwerwiegende Symptome wie Fieber, Muskelschmerzen, Erbrechen und sogar Nieren- oder Leberversagen verursachen kann. Sie wird oft durch verunreinigtes Wasser übertragen, wie es in Pfützen vorkommen kann.
Welche anderen Gefahren bestehen, wenn Hunde aus Pfützen trinken?
Abgesehen von Bakterien und Viren können Pfützen auch gefährliche Chemikalien enthalten. Dies kann von Düngemitteln und Pestiziden bis hin zu Frostschutzmitteln und anderen giftigen Substanzen reichen, die ernsthafte Gesundheitsprobleme bei deinem Hund verursachen können.
Wie kann ich meinen Hund davon abhalten, aus Pfützen zu trinken?
Erziehe deinen Hund, nicht aus Pfützen zu trinken, indem du ihm Alternativen anbietest. Trage immer frisches Wasser und eine faltbare Wasserschüssel mit dir. Ermutige ihn, aus der Schüssel zu trinken und lenke ihn ab, wenn er sich einer Pfütze nähert.
Was sollte ich tun, wenn mein Hund aus einer Pfütze getrunken hat?
Wenn dein Hund aus einer Pfütze getrunken hat, ist das erst einmal kein Grund zur Panik, denn nicht immer führt das zu gesundheitlichen Problemen. Beobachte deinen Hund jedoch auf Anzeichen von Unwohlsein wie Durchfall, Erbrechen oder Lethargie. Wenn solche Symptome auftreten, wende dich an einen Tierarzt.