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Hundebiss Statistik: So viele Unfälle gibt es jedes Jahr [2023]

    Hund beißt anderen Hund auf der Wiese

    So viele Hundebisse werden weltweit jedes Jahr verzeichnet

    • In 2022 kam es zu weltweit knapp 100 Millionen Vorfällen mit Hundebissen1
    • Jedes Jahr kommt es in Deutschland zu 30.000 – 50.000 Bissverletzungen durch Tiere, wobei Hunde ca. 70% dieser Verletzungen ausmachen.2 Somit sind Hunden in Deutschland jährlich ca. 28.000 Bissverletzungen zuzurechnen.
    • In Deutschland werden jedes Jahr weniger als 10 Todesfälle durch Hundebisse dokumentiert, in 2021 gab es lediglich 5 bekannte Fälle3
    • Ca. 15 % aller Unfälle mit Tieren passieren mit Hunden4
    • Eine 13 jährige Beobachtungsstudie fand heraus, dass die gefährlichste Hunderasse der Pitbull ist und über 65 % der Hundebisse dieser Rasse zuzurechnen sind, gefolgt von Rottweilern (10,4 %) und Deutschen Schäferhunden (4,6 %).5
    • Die Hunderasse mit der stärksten Beißkraft ist der Kangal (743 PSI)

    Weitere Informationen zu diesen Zahlen

    In Deutschland treten jährlich zwischen 30.000 und 50.000 Bissverletzungen durch Tiere auf. Einer Studie der Klinik für Kinderchirurgie der Berliner Charité aus dem Jahr 2015 zufolge stammen 60 bis 80 Prozent dieser Verletzungen von Hunden, während 20 bis 30 Prozent durch Katzen verursacht werden.

    Andere Tiere, darunter Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten und Mäuse, sind für Bissverletzungen viel weniger verantwortlich.

    Die genaue Anzahl der Bissverletzungen bleibt jedoch unklar, da es in Deutschland keine Meldepflicht für solche Vorfälle gibt. Daher existiert auch keine landesweite Beißstatistik.

    Einige Bundesländer, wie Nordrhein-Westfalen, Berlin und Bayern, veröffentlichen dennoch Zahlen und differenzieren dabei nach Hunderassen.

    Gemäß den Angaben des Statistischen Bundesamts liegt die Anzahl der Todesfälle, die jährlich auf Hundebisse zurückzuführen sind, zwischen einem und sechs.

    Bissverletzungen können besonders für kleine Kinder gefährlich sein. Die Charité-Studie zeigt, dass zwei Drittel der Opfer Jugendliche sind. Von diesen Opfern sind 25 Prozent unter sechs Jahre und 34 Prozent zwischen sechs und 17 Jahren alt.

    Schwere oder sogar tödliche Angriffe von Hunden betreffen in erster Linie Kinder und ältere Menschen. Dies liegt daran, dass diese Gruppen Schwierigkeiten haben, sich selbst zu verteidigen und vor solchen Angriffen zu schützen.

    Diese Hunderassen beißen am häufigsten

    In verschiedenen Studien wurden Daten zu Beißvorfällen mit Hunden ausgewertet.

    Dabei zeigte sich, dass bestimmte Rassen, darunter der Deutsche Schäferhund, Mischlingshunde, Pitbull, Rottweiler und Jack Russell Terrier, häufig in solchen Vorfällen vertreten waren.

    Eine genauere Analyse zeigt, dass besonders bei schwerwiegenden Verletzungen oder sogar Todesfällen Hunde des Pitbull häufiger im Fokus standen.

    Es ist wichtig zu beachten, dass diese Daten nicht unbedingt darauf hindeuten, dass einige dieser Rassen aggressiver sind als andere. Es gibt viele Faktoren, die zu einem Beißvorfall beitragen können.

    Dazu gehören die individuellen Umstände des jeweiligen Vorfalls, das Verhalten des Menschen im Kontakt mit dem Hund, die vorige Sozialisierung des Hundes und seine momentane Stimmung.

    Ein weiterer bedeutender Punkt ist die Popularität einer Rasse in einer bestimmten Gemeinschaft oder Region.

    Wenn beispielsweise eine bestimmte Hunderasse in einem Gebiet sehr populär ist, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Vorfälle mit dieser Rasse gemeldet werden, einfach aufgrund ihrer Anzahl. So gibt es eine abgelegene Region in Kanada, in der fast alle Unfälle mit Huskys in Verbindung standen, die dort jedoch in großer Anzahl als Schlittenhunde gehalten werden.6

    Es gibt auch potenzielle Verzerrungen in den Meldeverfahren. Nicht alle Beißvorfälle werden gleich gemeldet oder gar erfasst.

    Es kann auch eine Tendenz geben, Vorfälle mit als „gefährlich“ eingestuften Rassen eher zu melden als solche mit anderen Rassen.

    Die Behandlung eines Hundes durch seinen Besitzer spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Ein Hund, der schlecht behandelt, nicht richtig sozialisiert oder sogar zum Kämpfen ausgebildet wurde, hat ein höheres Risiko, aggressives Verhalten zu zeigen, unabhängig von seiner Rasse.

    Wo passieren die meisten Unfälle mit Hunden?

    Innerhalb eines 13-jährigen Datenzeitraums waren bei 47% (202) der tödlichen Vorfälle zwei oder mehr Hunde beteiligt. Das zeigt einen Anstieg im Vergleich zu einer früheren Periode (2005 bis 2010), in der 44% der Todesfälle durch zwei oder mehr Hunde verursacht wurden.

    Im ersten durchgeführten Studienzeitraum (1979-1988) waren nur 30% der Todesfälle auf zwei oder mehr Hunde zurückzuführen.

    Eine genauere Aufschlüsselung zeigt:

    • 53% (231) der tödlichen Angriffe erfolgten durch einen einzigen Hund.
    • 24% (105) der Angriffe beteiligten zwei Hunde.
    • 8% (34) wurden von drei Hunden verübt.
    • 15% (63) wurden von einem Rudel von vier oder mehr Hunden durchgeführt.

    Bemerkenswert ist, dass von den 97 tödlichen Angriffen, die durch drei oder mehr Hunde durchgeführt wurden, 69% (67) zwei oder mehr Pitbulls beteiligt waren.

    Innerhalb des 13-jährigen Datenzeitraums ereigneten sich 25% (107) der tödlichen Angriffe außerhalb des Grundstücks des Hundebesitzers.

    Das steht im Einklang mit der Studienperiode von 24%. Pitbulls waren für 68% (73) dieser Angriffe verantwortlich, und beeindruckende 76% (81) aller Angriffe außerhalb des Grundstücks beteiligten zwei oder mehr Hunde.

    Von allen Todesfällen waren nur für 25% (110) Informationen zum Fortpflanzungsstatus verfügbar:

    • 75% (82) der Vorfälle betrafen nicht kastrierte Hunde.
    • 20% (22) betrafen kastrierte Hunde.
    • 5% (6) umfassten beide Statusinformationen.

    Diese Unfälle mit Hunden sind am häufigsten

    Hundeunfälle können zu unterschiedlichen Arten von Verletzungen führen. Die häufigste Verletzungsform, die bei solchen Vorfällen entsteht, ist die offene Wunde.

    Ganze 50% aller durch Hunde verursachten Verletzungen sind offene Wunden. Besonders prädestiniert für solche Verletzungen sind Bereiche wie das Handgelenk, die Hand, die Finger sowie der Unterschenkel, Knöchel und der Fuß.

    Diese Verletzungen resultieren zumeist aus Bissen des Hundes, wobei sowohl der Druck der Zähne als auch das Reissen des Tieres zu solch offenen Verletzungen führen können.

    Der Unfallhergang variiert, wobei ein signifikanter Anteil der Hundeunfälle beim Spazierengehen mit dem Hund passiert. Etwa ein Drittel aller gemeldeten Vorfälle geschieht in diesem Kontext.

    In diesen Fällen wird die betroffene Person oft von einem fremden Hund angegriffen oder gebissen. Aber auch der eigene Hund kann für Unfälle verantwortlich sein, besonders wenn er unerwartet an der Leine zieht. Dies kann zu Stürzen oder Verletzungen aufgrund der plötzlichen Bewegung führen.

    Weiterhin stellt das alltägliche Zusammensein mit dem Hund, wie Pflegen, Füttern, Streicheln oder Spielen, eine potenzielle Gefahrenquelle dar. Etwa 21% der Hundeunfälle ereignen sich in solchen Situationen.

    Dabei kann es zu Bissen kommen, aber auch zu Kollisionen mit dem Hund, wenn dieser beispielsweise unvermittelt auf die Person zuläuft oder während des Spielens unbeabsichtigt zusammenstößt.

    Männliche Hunde beißen schneller zu als Weibchen

    Wenn man sich eine Naturdokumentation ansieht, stellt man fest, dass männliche Tiere häufig um die Vorherrschaft kämpfen. Dieses Verhalten ist in der Tierwelt weit verbreitet.

    Bei Hunden, die in unserer Gesellschaft leben, ist dieses Verhalten jedoch nicht akzeptabel.

    Hunde, die nicht kastriert sind, neigen stärker dazu, Menschen und andere Hunde zu beißen. Sie sind 2,6-mal häufiger als beißende Tiere beteiligt. Das bedeutet, dass 70% bis 76% der beißenden Hunde männlich sind.7

    Dies kann zum einen auf den natürlichen Trieb zurückgeführt werden, der bei nicht kastrierten Hunden stärker ausgeprägt ist.

    Durch das Kastrieren können aggressive Tendenzen reduziert werden, was das Zusammenleben mit Menschen und anderen Hunden erleichtert.

    Ein weiterer Faktor, der das Beißen beeinflusst, ist die Art und Weise, wie ein Hund gehalten wird. Hunde, die angekettet oder angebunden sind, beißen 2,8-mal häufiger.

    Das Anketten oder Anbinden eines Hundes kann zu Frustration, Angst und Aggressivität führen, da dem Tier die Freiheit und der Raum zum Bewegen fehlen. Es fehlt auch die Möglichkeit zur sozialen Interaktion, was zu gesteigerten Aggressionsniveaus führen kann.

    Quellenangaben

    1. https://www.lawofficesofsamuelfishman.com/dog-bite-statistics-by-breed. ↩︎
    2. https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.beissattacken-durch-hunde-sieben-fakten-ueber-gefaehrliche-hunde.07f89516-3c90-4e20-97b0-2c060c43141d.html ↩︎
    3. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157642/umfrage/todesfaelle-durch-hundebisse-nach-bundeslaendern-von-1998-bis-2007/ ↩︎
    4. https://www.suva.ch/de-ch/ueber-uns/news-und-medien/news/freizeit/tierunfaelle ↩︎
    5. https://www.dogsbite.org/reports/13-years-us-dog-bite-fatalities-2005-2017-dogsbite.pdf ↩︎
    6. https://www.avma.org/resources-tools/literature-reviews/dog-bite-risk-and-prevention-role-breed ↩︎
    7. https://worldanimalfoundation.org/advocate/dog-bite-statistics/ ↩︎