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Warum man mit dem Hund nach dem Fressen nicht spielen darf!

    Hund liegt neben seinem Futter

    Darum darf ein Hund nach dem Fressen nicht spielen und rennen!

    Nach dem Fressen ist das Verdauungssystem eines Hundes besonders aktiv. Fügt man jetzt heftige Bewegung hinzu, wie etwa Spielen oder Rennen, steigt das Risiko einer Magendrehung.

    Das ist ein akuter Notfall, der tödlich enden kann, wenn er nicht schnell behandelt wird. Der Magen dreht sich um seine eigene Achse, klemmt die Blutzufuhr ab und setzt den Hund enormen Schmerzen und Stress aus. Daher ist es wichtig, dass dein Hund nach dem Fressen eine kleine Ruhepause zum verdauen bekommt.

    Wie lange darf der Hund nach dem Fressen nicht spielen oder Gassi gehen?

    Im Idealfall sollte dein Hund nach dem Essen für etwa eine Stunde ruhen. Dies gibt dem Magen die Chance, die Verdauung in Ruhe anzukurbeln, bevor der Hund seine nächste Energieexplosion hat. Während dieser Zeit solltest du wildes Spielen, Hüpfen und auch lange Spaziergänge vermeiden.

    Auch die Fütterung selbst spielt eine Rolle: Es empfiehlt sich, die Tagesration auf zwei bis drei kleinere Mahlzeiten aufzuteilen. Auf diese Weise wird der Magen nicht überlastet und kann effizienter arbeiten.

    Stress rund um die Mahlzeiten beeinträchtigt ebenfalls die Verdauung, also halte die Fütterung so entspannt wie möglich.

    Ausgedehnte Spaziergänge sollten am besten zwei bis drei Stunden nach dem Essen angesetzt werden. So gibst du dem Stoffwechsel und Kreislauf deines Hundes genügend Zeit, sich an die erhöhte Aktivität anzupassen.

    Wodurch kann eine Magendrehung zusätzlich ausgelöst werden?

    In erster Linie sind große Hunde mit tiefem Brustkorb wie Deutsche Doggen und Rottweiler besonders anfällig.

    Aber auch ältere Hunde sollten vorsichtig sein. Sie sind oft weniger aktiv, aber ihre Verdauungssysteme sind ebenso anfällig.

    Die Art der Nahrung und die Fütterungszeiten spielen auch eine Rolle. Eine riesige Einzelmahlzeit am Tag erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Magen seine Kapazität überschreitet.

    Trockenfutter, das im Magen aufquillt, ist ein weiterer Faktor. Das heißt, wenn dein Hund Trockenfutter frisst, muss er ausreichend Wasser dazu trinken.

    Stress ist ein unterschätzter, aber ernsthafter Faktor. Ein nervöser oder ängstlicher Hund erfährt eine Veränderung im Blutfluss, und das könnte sich negativ auf die Verdauung auswirken.

    Ein Punkt der nicht ganz klar ist, ist das Toben und Spielen nach dem Fressen. Vielerorts heißt es, dass dies ein auslösender Grund ist, wissenschaftlich bewiesen werden konnte dies jedoch noch nicht.1 Manche Hunde erleben eine Magendrehung auch ohne vorherige intensive Aktivität.

    Hierdurch erhöht sich das Risiko einer Magendrehung:

    • Große Hunderassen
    • Alter des Hundes
    • Familiengeschichte von Magendrehungen
    • Aktivität direkt nach dem Fressen (obwohl nicht eindeutig belegt)
    • Nur eine Mahlzeit am Tag
    • Verwendung von Trockenfutter, das im Magen aufquillt
    • Übermäßiger Stress

    Tipp:

    Ein Anti-Schling-Napf hilft, größere Portionen oder einen besonders gierigen Hund unter Kontrolle zu halten und verlangsamt das Tempo, mit dem der Hund die Nahrung aufnehmen kann. Dadurch senkt sich das Risiko einer Magendrehung.

    Symptome einer Magendrehung beim Hund

    Diese Symptome deuten in der Regel auf eine Magendrehung hin2:

    • Unruhe und häufiges Wechseln der Position
    • Rückenkrümmung und offensichtliches Unwohlsein
    • Versuche zu erbrechen, oft nur Schaum
    • Aufgeblähter, harter Bauch
    • Atemnot und erhöhter Puls
    • Helle Schleimhäute und starkes Speicheln
    • Zustandsverschlechterung von Unruhe zu Apathie und Schwäche
    • Bewusstlosigkeit und Zusammenbrechen des Hundes

    Die Magendrehung ist ein lebensbedrohlicher Notfall, den jeder Hundebesitzer kennen sollte. Die Symptome treten meist plötzlich auf und können binnen kürzester Zeit dramatisch an Intensität zunehmen.

    Zu Beginn zeigt der Hund Unruhe und kann seine Position häufig wechseln. Das Tier krümmt seinen Rücken und zeigt Anzeichen von Discomfort.

    Er wird zudem versuchen zu erbrechen, aber lediglich Schaum hervorwürgen, da die Speiseröhre blockiert ist.

    Mit der Zeit wird der Bauch des Hundes gespannt und hart, was auf eine Ansammlung von Gasen und Flüssigkeiten im Magen hindeutet. Atemnot setzt ein und der Puls des Tieres steigt rapide an.

    Hellere Schleimhäute und vermehrtes Speicheln sind ebenfalls zu beobachten. Je weiter die Zeit fortschreitet, desto kritischer wird der Zustand des Hundes. Er wird apathisch und kann sogar bewusstlos werden und benötigt sofortige Hilfe durch den Tierarzt

    Die Magendrehung ist ein absolutes Notfallszenario, das keine Zeit für Zögern lässt. Wenn du solche Symptome bei deinem Hund bemerkst, ist es wichtig, sofort einen Tierarzt aufzusuchen, da jede Verzögerung den Zustand des Tieres weiter verschlechtern und im schlimmsten Fall zum Tod führen kann.

    Wie verhalte ich mich, wenn ich eine Magendrehung beim Hund vermute?

    Ein Verdacht auf eine Magendrehung beim Hund erfordert rasches Handeln, da es sich um einen lebensbedrohlichen Zustand handelt.

    Zuallererst solltest du sofort einen Tierarzt kontaktieren oder, wenn möglich, direkt die nächste Tierklinik ansteuern. Bevor du losfährst, kündige deine Ankunft telefonisch an, damit sich die Klinik auf den Notfall vorbereiten kann.

    Während der Fahrt zum Tierarzt ist es wichtig, den Hund so ruhig wie möglich zu halten. Vermeide abruptes Bremsen oder scharfe Kurven, die den Zustand des Hundes verschlimmern könnten.

    In der Tierklinik angekommen, wird der Tierarzt wahrscheinlich sofort eine Reihe von Tests und Bildgebungsverfahren wie Röntgen und Ultraschall durchführen, um den Zustand des Hundes genau zu bewerten.

    Eine chirurgische Behandlung ist oft unvermeidlich. Der Tierarzt setzt den Hund unter Vollnarkose und bringt den verdrehten Magen wieder in die normale Position.

    In einigen Fällen wird der Magen auch an der Bauchwand fixiert, um zukünftige Drehungen zu verhindern.

    Das Risiko, dass der Hund die Operation nicht übersteht, ist immer noch hoch. Komplikationen wie Risse in der Magenwand oder Herzrhythmusstörungen können während oder nach der Operation auftreten.

    Daher ist es entscheidend, so schnell wie möglich zu handeln. Auch wenn die Überlebenschancen in den letzten Jahren gestiegen sind, besteht das Risiko einer erneuten Magendrehung, vor allem wenn der Magen nicht fixiert wurde. Daher ist eine sorgfältige Nachsorge und regelmäßige tierärztliche Kontrollen notwendig.

    Hund sitzt beim Tierarzt

    Welche Rassen sind besonders gefährdet?

    Magendrehungen bei Hunden sind ein ernsthaftes, lebensbedrohliches Problem, und einige Rassen sind dafür besonders anfällig. Große Hunde mit tiefem, breitem Brustkorb haben ein erhöhtes Risiko.

    Deutsche Doggen, zum Beispiel, sind eine der am häufigsten betroffenen Rassen. Sie weisen eine besonders hohe Inzidenz an Magendrehungen auf. Dobermänner sind eine weitere Risikogruppe. Ihre schlanke, muskulöse Statur und tiefe Brust machen sie ebenfalls anfälliger für diese Erkrankung.

    Rottweiler und Deutsche Schäferhunde fallen ebenfalls in die Kategorie der gefährdeten Rassen. Diese beiden Rassen sind für ihre Robustheit bekannt, aber sie sind nicht immun gegen Magendrehungen.

    Boxer sind ein weiterer Kandidat. Obwohl sie nicht ganz so groß sind wie einige der anderen genannten Rassen, sind sie immer noch sehr anfällig für das Problem.

    Das Risiko steigt ebenfalls mit dem Alter des Hundes, und obwohl kleinere Rassen seltener betroffen sind, sind sie nicht völlig frei von Gefahr. Ältere Hunde, unabhängig von der Rasse, sind generell mehr gefährdet als jüngere.

    Merkmale der besonders gefährdeten Rassen:

    • Großer Körperbau
    • Tiefer, breiter Brustkorb
    • Zugehörigkeit zu bestimmten Rassen (Deutsche Doggen, Dobermänner, Rottweiler, Deutsche Schäferhunde, Boxer)

    Wie lange verdaut ein Hund?

    Die Verdauung eines Hundes ist ein komplexer Prozess und variiert je nach verschiedenen Faktoren wie Rasse, Alter, Gesundheitszustand und Art des Futters.

    Im Durchschnitt dauert der Verdauungsprozess bei Hunden etwa 6 bis 10 Stunden,3 beginnend mit dem Kauen und der Speichelbildung im Mund bis hin zum Ausscheiden auf der nächsten Gassi-Runde.

    Nassfutter, das in der Regel schneller zu verdauen ist als Trockenfutter, kann innerhalb von etwa 4 Stunden verdaut werden.

    Die ersten Stunden nach der Fütterung sind besonders wichtig, da der Magen des Hundes dann am stärksten gefüllt ist.

    In dieser Phase wird das Futter zerkleinert und mit Verdauungsenzymen gemischt, bevor es in den Dünndarm weitergeleitet wird, wo die Nährstoffe absorbiert werden.

    Auch wenn der Hund nicht die ganze Zeit über Ruhe braucht, ist es sinnvoll, zumindest in der ersten Stunde nach dem Fressen auf intensive körperliche Aktivität zu verzichten.

    Danach kann der Hund allmählich wieder seine normalen Aktivitäten aufnehmen, solange er keine Anzeichen von Unbehagen oder Verdauungsproblemen zeigt.

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    Warum spielen Hunde so gerne nach dem Fressen?

    Hunde sind von Natur aus aktive Tiere, die ihre Energie gerne durch Bewegung und Spiel ausdrücken. Nach dem Fressen haben sie zusätzliche Energie, die sie loswerden möchten.

    Das Futter, das sie gerade gegessen haben, versorgt sie mit Nährstoffen, die ihre Energie steigern. Dabei handelt es sich um eine natürliche Reaktion, die nicht nur bei Hunden, sondern auch bei vielen anderen Tieren vorkommt.

    Das Bedürfnis nach Aktivität nach dem Fressen kann auch durch den Zucker- und Kohlenhydratgehalt im Hundefutter beeinflusst werden.

    Einige Futtersorten enthalten Zucker oder Kohlenhydrate, die eine rasche Energiefreisetzung fördern. Dies kann dazu führen, dass der Hund nach dem Fressen besonders aktiv und spielfreudig wird. Aus diesem Grund ist es hilfreich, auf Getreide im Hundefutter zu verzichten.

    Ein anderer Grund könnte sein, dass das Fressen die Verdauung anregt. Viele Hunde haben den Drang, sich zu erleichtern, nachdem sie gegessen haben.

    Ein Spaziergang etwa eine Stunde nach dem Essen kann daher sowohl dem Hund als auch dem Besitzer guttun, vorausgesetzt, es handelt sich um eine gemütliche Runde und nicht um intensive körperliche Aktivität, die eine Magendrehung riskieren könnte.

    Du kannst hier einfach eine kleine Runde um den Block drehen, als einen großen, ausgedehnten Spaziergang durch den Park zu machen.

    FAQ

    Was ist eine Magendrehung bei Hunden?

    Eine Magendrehung tritt auf, wenn der Magen des Hundes sich um die eigene Achse dreht. Dieser Zustand ist lebensbedrohlich und blockiert die Durchblutung und Gasentweichung. Das führt zu einer schnellen Verschlechterung des Allgemeinzustands des Tieres.

    Warum sollte man nach dem Fressen nicht mit dem Hund spielen?

    Spielen oder heftige Bewegungen nach dem Fressen können das Risiko einer Magendrehung erhöhen. Der volle Magen kann sich leichter drehen, wenn der Hund sich schnell bewegt oder herumtollt.

    Welche Hunde sind besonders gefährdet?

    Große Hunderassen mit tiefen, breiten Brustkörben, wie etwa Deutsche Doggen oder Berner Sennenhunde, sind besonders anfällig für Magendrehungen. Aber auch kleinere Rassen können betroffen sein, wenn sie zu hastig fressen und sich danach bewegen.

    Was sind die Symptome einer Magendrehung?

    Achte auf Anzeichen wie unruhiges Verhalten, sichtbare Anstrengungen beim Atmen und erfolglose Versuche zu erbrechen. Der Bauch kann auch aufgebläht sein. Bei diesen Symptomen ist sofortiger Tierarztbesuch notwendig.

    Wie wird eine Magendrehung behandelt?

    Die Behandlung einer Magendrehung ist ein Notfall und erfordert sofortige tierärztliche Versorgung. In der Regel wird eine Notoperation durchgeführt, um den Magen in die richtige Position zu bringen und die Durchblutung wiederherzustellen.

    Kann man einer Magendrehung vorbeugen?

    Eine Möglichkeit der Vorbeugung besteht darin, die Futteraufnahme zu kontrollieren und nach dem Fressen auf heftige Aktivitäten zu verzichten. Einige Tierärzte empfehlen auch eine Operation, die den Magen an der Bauchwand fixiert.

    Was mache ich, wenn ich eine Magendrehung vermute?

    Suche unverzüglich einen Tierarzt auf. Jede Verzögerung kann lebensbedrohlich sein. In der Regel erfolgt eine sofortige chirurgische Intervention, um den Zustand zu stabilisieren und das Leben des Hundes zu retten.


    Quellenangaben

    1. https://www.peta.de/themen/magendrehung-hund/ ↩︎
    2. https://www.bellfor.info/magendrehung-beim-hund ↩︎
    3. https://www.becopets.com/blogs/news/how-long-should-i-wait-to-take-my-dog-out-after-eating ↩︎